„August Rush“, eine Hommage an die Liebe zur Musik.
Kirsten Sheridans "August Rush" beginnt ziemlich belanglos und weckt im Zuschauer schon fast das Bedürfnis den Film in die untersten Reihen einzuordnen. "So ein Kitsch" wird hier oft in den Kommentaren geschrieben, doch wird "August Rush" zu Unrecht in diese Schublade gesteckt.
Der Film besitzt weitaus mehr, als man anfangs erwartet und so entfaltet er sich wie ein Schmetterling, der sich aus seiner Puppe befreit und davon fliegt und verteilt sich in lauter kleine und fantastische Facetten.
Zum einen ist da eine Liebesgeschichte, die schon zu Beginn zum scheitern verurteilt zu sein scheint. Das ist es aber nicht, worum es in diesem fantastischen Werk geht. Der Focus liegt nicht auf der Liebe zweier Menschen, sondern viel mehr auf der Liebe zur Musik. Durchgehend beschreiben Paul Castro und Nick Castle in ihrem gelungenem Drehbuch wie sehr die Musik ein Teil unseres Lebens ist, wie sehr man sie schätzen sollte und wie sie unser Leben beeinflusst.
"Die Musik ist überall, man muss nur hinhören".
Auch besitzt "August Rush" eine etwas andere Oliver Twist Story, die viel aufregender wirkt als das Original und somit auch weitaus mehr verzaubern kann.
Sobald der kleine August, wunderbar gespielt von Freddie Highmore (Finding Neverland), sich die Gitarre schnappt und unglaubliche Klänge damit in die Atmosphäre ergießt, ist der Zuschauer gefangen in einen Strudel voller Magie, voll Zauber und lässt sich mit treiben bis hin zum Ende.
Noch eine fabelhafte Facette des Films: Die Musik. Noch nie hat man derartige Klänge zu hören bekommen. Man erkennt was man aus einer einfachen Akustik Gitarre alles heraus holen kann und lauscht einem so klangvollem Soundtrack, den Mark Mancina gekonnt mit rockigen und klassischen Klängen vermengt hat.
Außerdem bringt uns "August Rush" auch in den Genuss, das Gesangstalent von Jonathan Rhys Meyers (The Tudors) zu bestaunen.
Auch wenn die Story etwas einfach ist, so kommt es doch immer darauf an, wie man es rüber bringt. Die fantastischen Klänge fangen den Zuschauer ein und die gekonnte Inszenierunge fesseln ihn an den Bildschirm.
Es ist wie ein Rausch, der nicht aufhört. Wo man zu Beginn noch ruhig, gelassen und etwas benommen dasitzt, zieht es einen ab dem Mittelteil so sehr hinein, dass man zum Schluss Herzrasen bekommt und beinahe innerlich zerreißt. Das Ende ist wie eine Explosion, eine Entfaltung, der Höhepunkt eines Konzertes.
Und dann, wenn der Abspann kommt, erwacht man Plötzlich wie aus einem Traum. Man Atmet wieder, das Herz schlägt wieder normal und man merkt, dass seine Wangen ganz feucht sind.
"August Rush", eine unbeschreibliche Liebe, ein Rausch der Sinne, eine Wohltat für die Ohren.