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    Der freie Wille
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    Kosch Arts
    Kosch Arts

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    4,5
    Veröffentlicht am 3. November 2012
    [EDIT]Ich lese immer wieder, dass der Film mit einer minutenlangen Vergewaltigungsszene beginnt, meine Leih-DVD hat diese Szene nicht. Der Film beginnt mit den Einstellungen auf die Klinik. Ich habe nichts vermisst, behaupte also, dass der Film auch ohne diese Szene funktionierte. hab die FSK16 Version. [/EDIT]
    Ich bin geschockt, verstört, mitgenommen, und doch fühle ich eine innere Energie, die mich förmlich zwingt zu schreiben. (Soviel zum Thema freier Wille. ^^)
    Der Film ist DEFINITIV nichts für Menschen mit empfindlichem Gemüt, schon gar nichts für Menschen, die nicht an die tiefsten Abgründe im menschlichen Bewusstsein glauben, oder sich mit denen auseinander setzen wollen. Dafür sind die Szenen zu explizit, zu „echt“ zu wahrhaftig, und zu fatalistisch. Ähnlich wie „Irréversible“ führt Matthias Glasner den Zuschauer an die Grenzen des Ertragbaren, in die tiefsten Tiefen der menschlichen Abgründe. Wo aber „Irréversible“ sichtlich mit Freude an der Inszenierung und schon beinahe einer Art Voyeurismus daher kommt, bleibt „Der freie Wille“ immer klein, menschlich und nah. Wo ich exzessive Gewaltdarstellung und Eskalation über jede Grenze hinaus bis ins letzte Detail durchgeplant beim einen Film finde, bleibt „Der freie Wille“ immer real, greifbar. So wundert es nicht, dass Matthias Glasners Film durch die detaillierten und überdurchschnittlich guten schauspielerischen Leistungen von Sabine Timoteo, Jürgen Vogel und Manfred Zapatka lebt, der Focus auf dem Menschen, nicht den Taten liegt.
    Dabei sind es die kleinen Details, die beim Anschauen beinahe untergehen, wie zum Beispiel ein Plakat an der Wand, das nach der großen Wendung den unweigerlichen Down-Fall ankündigt, als Nettie versucht eine abgegangene Seite wieder anzukleben, die sich aber wieder löst und versteckt, keines Falls aufdringlich signalisiert: Mädchen, das kann man nicht mehr reparieren.
    Gespickt mit 100en solcher visuellen Botschaften trägt der Film mit langen Sequenzen und einfachen Schnitten. Montagen sind selten zu finden, Glasner bedient sich sämtlicher „Lehrbuch-Methoden“ bei der Inszenierung. Das soll keinesfalls abwertend sein, der Film macht niemals etwas falsch, wirkt immer echt und richtig, als Zuschauer habe ich nie das Verlangen mich ins Überich zu begeben, geschwiege denn, mich als Außenstehender zu betrachten.
    Die Thematik wird fair, würdig, ohne jeglichen Pathos oder gar eine gewisse Polarisierung vertreten. Täter und Opfer stehen immer auf der gleichen Stufe, manchmal sogar werden Opfer zu Tätern. Dabei verurteilt der Film nicht die einen, noch die anderen. Er zeigt dokumentarisch auf, wertet nie.
    Den dokumentarischen Aspekt dieses Filmes unterstützen natürlich die Rig/Schulter-Kamera, die beim Hinterherrennen auch mal einen Rolling-Shutter produziert, aber auch der Schnitt, der in manchen Szenen schon beinahe dilettantisch wirkt, weil Schnitte nur eine viertel Sekunde zu spät kommen, um rund zu wirklichen. Am Anfang dachte ich, dass das Schlamperei sei (ich arbeite in dieser Branche selbst) dann ist mir aber aufgefallen, dass sogar dies ein inszenatorisches Mittel ist. Jedes Mal wenn der Bildausschnitt nicht ganz perfekt gelungen scheint, bahnt sich eine große Veränderung an, jedes Mal, wenn Schnitte unsauber wirken, werden die Protagonisten kurze Zeit später die Protagonisten mit tiefgreifenden Gefühlen konfrontiert.
    Die Frage nach Schuld, Sühne und Gerechtigkeit bleibt der Film schuldig. Denn wie ich den Film verstanden habe, ist das niemals pauschaliert zu sagen. Dennoch wirf er die richtigen Fragen auf, die jeder für sich selbst ganz privat und individuell beantworten kann.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    also der film hat mich wirklich mitgenommen! mann oh mann, das ist wirklich harter stoff, der einem da geboten wird. obwohl es sich eher um einen sehr ruhigen film handelt, in dem so gut wie kaum gesprochen wird, spielt sich das meiste im kopf des zuschauers ab. hinzu kommen harte vergewaltigungsszenen und ein ebenso hartes ende, welches jedoch zwar voraussehbar war, aber ebenso hart in szene gesetzt ist. das vergisst man nie, wie den gesamten film. ich als heterosexueller mann kann die taten des Theos nicht nachvollziehen und kann mich wohl glücklich schätzen, solchen trieben nicht unterworfen zu sein, die trotz 10jähriger therapie nicht unterdrückt geschweige denn ausgeschaltet werden konnten.



    ein harter, langer film, für den man sich zeit nehmen muss und sollte, um die bilder auf sich wirken zu lassen und das grossartige spiel von Jürgen Vogel und seiner filmpartnerin zu "geniessen". 10 von 10 punkten von mir, aber locker!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    es gibt viel filme mit herrn vogel, doch in diesem bewegt er alles in einem!es gelingt in der deutschen filmszene eigentlich nur einem charakter wie jürgen vogel, figuren zu spielen, die am rande der gesellschaft stehen.
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