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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Der Film ist nicht nur eine Perle für anglophile Monarchisten, er bringt auch denen etwas, die an Zeitgeschichte interessiert sind, denn er ist historisch äußerst genau. Genial hat Frears und sein Drehbuchautor just einen Ausschnitt aus der langen Regentschaft von Elisabeth II. herausgegriffen, in dem mit dem Tod von Prinzessin Diana und der Reaktion der Queen daraufhin die Frage nach dem Sinn der Royals in der heutigen Zeit überhaupt diskutiert wird. Auch die einflussreiche letztlich für die Queen rettende Rolle von Premierminister Tony Blair wird genau beleuchtet. Den Part der Antimonarchisten übernimmt rotzfrech und schwungvoll Cherie Blair.
Mit großem Einfühlungsvermögen, geistreichen Dialogen, subtiler Ironie und Liebe zum Detail ist der Film ein Leckerbissen für jeden aufgeschlossenen Zeitgenossen. Helen Mirren spielt nicht nur die Rolle der Queen, sie ist die Queen. Nicht nur, weil sie ihr so ähnlich sieht. Man begreift, dass sie ein Produkt ihrer Erziehung ist. Sie hat gelernt, dass man keine Gefühle zeigt. Folglich trägt sie auch nicht das Herz auf der Zunge, sondern macht viel eher aus ihrem Herzen eine Mördergrube. Man versteht ihr Verhalten, spürt die eisige Distanz zu ihrer Umgebung, unter der sie vielleicht sogar leidet und hat am Ende verständnisvolles Mitleid für aber auch Respekt vor einer der letzten großen Monarchinnen unserer Zeit.
es könnte sein, dass ich mit falschen erwartungen an diesen film herangegangen bin!
erwartet habe eine mehr oder weniger ernstzunehmende (hollywood)-biographie einer bewundernswerten frau. einer frau die mit 26(?) jahren "königin" wurde und seit dem versucht ihre ererbte aufgabe möglichst gut zu meistern.
bekommen habe ich eine handwerklich/schauspielerisch exzellente leistung (ein kniefall vor helen mirren und dem assistenten von tony blair), die sich handlungstechnisch auf yellow-press-niveau bewegt und versucht mit dem tragischen tod von prinzessin diana kasse zu machen.
ich finde es beinahe anmaßend lebenden personen, wie elisabeth II, charles, blair, usw. bestimmte handlungsweisen zu unterstellen.
die mediensatire kann ich leider nur als deckmantel verstehen.
mag (mehr als unwahrscheinlich)sein, dass diana nicht zufällig gestorben ist - ja, sie war wach als der butler an der tür geklopft hat - mag sein, dass die queen tatsächlich versucht hat ihren sohn auf dem flugplatz erschießen zu lassen - hallo!? was ist das für ein blödsinn? warum sollte eine frau ihren eigen sohn erschießen lassen um ihn daran zu hindern ein amt bekleiden zu lassen, dass keinerlei einfluss auf das geschick ihres landes hat?
ok - man könnte mir vorwerfen, dass ja alles nur ein film ist, ich alles zu ernst nehme und ein bisschen autorenfreiheit vollkommen in ordnung ist, aber hier geht es um wirkliche menschen und ereignisse die tatsächlich stattgefunden haben.
die kann man doch nicht einfach so billig verbraten.
von den vollen 10 punkten muss ich 5 für geschmacklosigkeit und unterstellung von reaktionen/charakter/usw. (die queenmom als zynisches gewissen der familie darzustellen ist total albern) abziehen.
5 punkte bekommt er nur wegen einigen guten schauspielerischen leistungen und handwerk
Normal würde man von einem Film über das Alltagsleben einer Prominenten nichts allzu Aufregendes erwarten. Aber Regisseur Stephen Frears und die oscargeadelte Hauptdarstellerin Helen Mirren zeichnen ein stilles, aber keine Sekunde langweiliges Bild, wie es hinter den Kulissen der Macht wirklich aussehen könnte.
Dieser Film macht mein Weltbild kaputt: für mich war die Queen immer eine entsetzlich unsympathische Frau, ein eiskaltes, versnobtes, staubtrockenes Monstrum. Und dieser Film verändert dies total: Helen Mirren verkörpert die strenge Monarchin perfekt und fügt ihr Eigenschaften hinzu die ich in echt an ihr nie gesehen habe: Herz, Humor und Gutmütigkeit. Naja, ich halte es für unwahrscheinlich daß ich die echte Queen mal kennen lernen, darum nehm ich mal die mir hier präsentierte Fassung als lebensecht. Den restlichen Film find ich dann auch ausgesprochen interessant: ich entsinne mich selber noch an die Zeit als Lady Di starb und wenn man dann hier einen packenden und dabei durchaus amüsanten Einblick erhält was zu dieser Zeit im britischen Königshaus und auch der Regierung vor sich ging ist das für mich ne spannende Sache. Für viele andere auch denke ich ... in sofern, ne lohnende und interessante Sache.
Fazit: Spannende Rekonstruktion der damaligen Ereignisse mit ausgewogener Balance zwischen Doku und Drama mit exzellenten Darstellern!
Es geht in diesem Film gar nicht so sehr um die Handlung, finde ich. Ob das nun alles 100%ig so war, wer weiß das schon. Aber was Helen Mirren hier abliefert, ist in meinen Augen, das Beste was es je an Schauspielkunst gab! Grandios. Manchmal konnte ich kaum unterscheiden, ob das nun die echte Queen oder Helen Mirren ist. Prinz Philipp dagegen finde ich durch James Cromwell zu unsympathisch dargestellt. Wenn man Prinz Philipp in der Realität so sieht, hält man ihn für einen liebenswürdigen Opi, der nichts und keinem etwas negatives abgewinnen kann. Wenn er so ist wie im Film, ist das nicht nur gut recherchiert, sondern das eigentliche Outing. Wer weiß das schon? Prinz Charles ist durch Alex Jennings super dargestellt. Auch Michael Sheen (Tony Blair) und Helen McCrory (Cherie Blair) machen einen guten Job. Schauspielerisch für das Gesamtensemble neige ich fast zu 5 Sternen. Ich hätte nie gedacht, dass mich der Film den ich in 2015 (!) das erste mal komplett gesehen habe, dermaßen fesselt. Und ich bin wahrlich keiner der die Geschicke der europäischen Königshäuser rund um die Uhr verfolgt.
Ich finde das war der beste Film seit langem. Helen Mirren hat diese rolle so gut dagestellt das man überlegen mussten steht da jetzt die echte Queen oder nur die Schauspielerin. Den Oscar war verdient. Es gibt keine Schauspielerin die diese Rolle spielen kann. Hoch auf Helen Mirren. ´Nur schade das hier in unseren Land so wenig Filme von ihr im Fernsehen gezeigt wird und so wenig über sie berichtet wird.