"Brick" ist wirklich schwer zu bewerten. Der Film ist unterhaltsam, keine Frage. Flair hat er auch. Die Grundidee kann ebenfalls überzeugen - die Umsetzung aber leider nicht.
Der Film hätte wirklich begeistern können, wenn er nicht so unglaubwürdig und aufgesetzt wirken würde: Die Dialoge inklusive dem verwendeten, hochgestochenen Vokabular passen so gar nicht zu Teenagern auf einer Highschool. Der melancholische, rund 17-jährige Drogendealer ("The Pin") mit Kutschermantel und Gehstock wirkt schlicht und ergreifend lächerlich überzogen. Einen Highschool-Rektor, der mit seinen Schülern verhandelt, kann man kaum ernst nehmen. Und kann es sein, dass der Hauptdarsteller ("Brendan") und sein Kumpel ("The Brain") unter Verfolgungs- und Größenwahn leiden? Außerdem: Wer macht sich schon die Mühe, symbolartige Zeichnungen anzufertigen, wenn man stattdessen auch einfach einen Treffpunkt vereinbaren kann? Aber sicher, wie konnte ich das vergessen, wir leiden ja unter Verfolgungswahn.
Absicht oder Resultat? Das ist hier die Frage. Was ursprünglich vermutlich cool und geheimnisvoll wirken sollte, kommt meiner Meinung nach einfach lächerlich rüber. Natürlich gibt es ironische Anspielungen (ein Drogenboss, der bei Mami wohnt beispielsweise), doch diese schießen weit über das Ziel hinaus. Wenn ich mir einen Film Noir ansehe, dann will ich mich währenddessen nicht zusammenreißen müssen, um nicht laut aufzulachen.
Wäre die gesamte Geschichte nur nicht in einer Highschool-Umgebung angesiedelt worden... ein suspendierter Polizist anstelle eines Schülers, ein erfahrener Drogenboss anstelle eines jugendlichen Dealers, eine geheimnisvolle Fremde anstelle einer aufdringlichen Mitschülerin - und es wäre ein Film Noir. So wie es ist, wirkt es auf mich aber eher wie eine unterhaltsame Parodie.