„Jane (in ihren 30ern) – Wunderschön, aber angepisst.“
„Jane schminkt sich vor dem Badezimmerspiegel. Sie ist groß und ausgesprochen attraktiv mit einem blendenden Lächeln, das wir später noch sehen werden.“
„Jane, 17, reif mit junger Weiblichkeit, glänzender dunkler Haut und strahlenden Augen, eilt durch die Menge.“
Nein, es geht hier nicht um die feuchten Träume pubertierender Teenager. So werden tatsächlich Protagonistinnen in Hollywood-Drehbüchern vorgestellt. Wir reden also nicht über irgendwelche Nebenfiguren, die eh nicht mehr zu tun haben, als kurz in die Kamera zu lächeln. Es dreht sich vielmehr um die weiblichen Hauptfiguren, denen wir als Zuschauer nach dieser Vorstellung zwei Stunden lang durch den Film folgen sollen.
Die erste Handvoll mag dabei noch ganz amüsant sein – aber es sind eben gerade keine einzelnen Aussetzer, wie die Bildergalerie oben zeigt. Und irgendwann ist es einfach nur noch erschreckend: Selbst wenn eine Frau als „intelligent“ vorgestellt wird, ist das nur ein Nachklapp zum offensichtlich sehr viel wichtigeren, weil zuerstgenannten Attribut „attraktiv“.
Ross Putman twittert dabei immer die erste Beschreibung der weiblichen Hauptfigur im Skript. Nur eine einzige Änderung nimmt er dabei vor: Er benennt alle Frauen in Jane um, damit niemand allein vom Namen der Figur auf den Film schließen kann.
Wer sich alle Tweets durchliest und sich dann immer noch wundert, dass Filme mit weiblichen Protagonistinnen (angeblich) an den Kinokassen nicht ziehen, dem ist auch nicht mehr zu helfen: Denn offensichtlich werden Filme mit prominenten Frauenrollen in der Regel ausschließlich für pubertierende Teenager geschrieben.