Stefan Raabs Comeback war ein großer Erfolg - doch nur für RTL
    Adrian Königer
    Adrian Königer
    Junior Redakteur bei Filmstarts. Erzogen von Harald Schmidt, aufgewachsen mit Joko & Klaas. Als Fan von Late Night Shows kenne ich mich bestens mit Böhmermann, Welke & Co. aus. Experte für deutsche TV-Shows und Entertainment. Schaue liebend gern Quiz-Shows.

    Stefan Raab ist in den letzten Wochen - seit seinem Boxkampf gegen Regina Halmich - wieder Gesprächsthema Nummer 1. Doch am Ende gewinnt bei seinem Comeback nur einer: RTL.

    Raab Entertainment/ RTL/ Julia Feldhagen

    Stefan Raab ist mit “Du gewinnst hier nicht die Million” zurück in der deutschen Fernsehlandschaft. Zumindest im weitesten Sinne, denn die Show ist nur auf RTL+ und nicht im linearen Fernsehen zu sehen. Dennoch war der Start der Show ein voller Erfolg und bescherte RTL+ den größten Abonnentenzuwachs (durch ein einzelnes Format).

    Stefan Raabs neue Show wirkt wie aus der Zeit gefallen

    Dennoch wirkt “Du gewinnst hier nicht die Million” wie ein Relikt aus vergangenen Fernsehtagen. Mit einer Mischung aus “TV-Total" und “Schlag den Star” bietet die Show nicht viel Originalität, sondern sowohl Raab als auch den Zuschauer*innen nur das heimelige Gefühl der 2000er Jahre.

    Doch die Welt hat sich weitergedreht. Lineares Fernsehen wird bei den Deutschen immer unbeliebter. Jugendliche konsumieren vor allem TikTok. Und so, wie Raab auf Medienclips reagiert, kann das mittlerweile jeder, mit Twitch und TikTok. Doch Raabs Show läuft nicht mehr auf RTL, sondern exklusiv auf seinem Streaming-Anbieter RTL+ – und das nicht zu knapp. Doch wie verträgt sich Fernsehnostalgie mit einem kostenpflichtigen Streaminganbieter?

    Stefan Raabs Comeback wäre im linearen Fernsehen besser aufgehoben

    Grundsätzlich hätten sich wohl alle gewünscht, dass Raab zu ProSieben zurückkehrt. Über die Gründe für Stefan Raabs Wechsel zu RTL lässt sich jedoch nur spekulieren. Dennoch hätte seine Comeback-Show einen festen Platz im RTL-Abendprogramm verdient – insbesondere, da „Du gewinnst hier nicht die Million“ genau auf solche Formate anspielt.

    Doch am Ende müssen die Zuschauer*innen für etwas bezahlen, das sie dann doch irgendwo schon mal gesehen haben. Sie zahlen für einen lauen Aufguss mit einem alten Raab, der zwar noch einmal alles gibt, am Ende aber wie ein alter Mann wirkt, der aus der Zeit gefallen ist.

    Für RTL war Raabs Comeback ein großer Erfolg

    Das kann RTL aber egal sein, denn schließlich ist “Du gewinnst hier nicht die Million” zu einer der erfolgreichsten Marken bei RTL+ geworden und der Medienkonzern hat durch die gestiegenen Abonnentenzahlen einiges an Geld eingenommen. Auch Raab dürfte durch seinen RTL-Deal ein Stück vom Kuchen abbekommen haben. Die Zuschauer*innen können hierbei am Ende nur verlieren.

    Denn schlussendlich schauen die Zuschauer*innen von Raab trotzdem alle seine Show um 20.10 Uhr am Mittwoch - ein Umstand, den man auch im linearen Fernsehen hätte lösen können. Trotzdem muss man für die Show bezahlen, um ein Angebot wahrzunehmen, das man im Zweifel gar nicht haben will und um ein Gefühl zu rekonstruieren, das heutzutage schon zur Genüge ausgeschlachtet wird: Nostalgie. Kleiner Tipp: Auf MySpass.de kann man sich alle Folgen von TV Total (ab der ersten Folge von 1999!) kostenlos anschauen - mit einem jüngeren und dynamischeren Stefan Raab.

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