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    Serienkritik
    1,0
    Veröffentlicht am 9. August 2022
    Was habe ich da gesehen? Wilde Kindergarten Geschichte, bisschen Adaption an die BLM Sache. Nach 6 Folgen habe ich keine Ahnung was mir diese politische Serie vermitteln möchte.

    Das einzige was ich weiß ist, dass ich froh bin das ich nach der 3 Folge nur noch durchgescrollt bin :)
    Mzungu
    Mzungu

    1 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    2,0
    Veröffentlicht am 10. September 2023
    Zunächst vorab: man versteht die Hintergründe der Serie nur, wenn man sich ein wenig mit Südafrika auseinandersetzt. Alleine zu wissen, was Apartheid und wer Mandela war reicht da nicht.
    Nun zur Kritik:
    Im Verlauf der Serie werden viele Probleme Südafrikas thematisiert. Sehr eindrücklich finde ich die Szene, wo die Haushaltshilfe Lucy die Tochter der Familie fragt, ob sie gehen kann, weil ihr Mann in dem Gericht arbeitet, das gekapert wurde, und die Tochter nur meint, sie solle auf die Mutter warten. Auch werden eindrücklich die individuellen Wunden gezeigt, die aus der Apartheid geblieben und nicht verheilt sind. Der Konflikt wischen der älteren Generation, die die Apartheid und Mandela erlebt hat, und für die die Demokratie ein wervolles Gut ist, und der jüngeren Generation, die vor allem die aktuellen Probleme sieht und die Haltung ihrer Eltern nicht verstehen können. Vor allem wird gezeigt, wie der Kapitalismus nach der Apartheid zugeschlagen hat, das Land in arm und reich spaltet und Menschen korrumpiert. (Südafrika hatte keine Soziale Marktwirtschaft zu Beginn seiner Demokratie.)
    Denoch gibt es auch einiges, was ich an der Serie kritisieren kann. Zum einen existieren gewisse rassistische Narrative: Während der Serie sterben etliche Menschen. Niemand dieser Menschen ist Weiß. Die einzige Hauptfigur, die nicht ambivalent dargestellt und somit als Heldin präsentiert wird ist die junge Weiße Journalistin.
    Was aber der Ausschlag für mich ist, der Serie nur zwei Sterne zu geben, ist ihre dystopische Dimension. Südafrika ist ein Land mit massiven Problemen, aber es ist auch ein Land mit Menschen und Ressourcen. Bereits 1981 beschrieb Nadine Gordimer in ihrem Roman „July's People“ ein Südafrika, das im Bürgerkrieg endete. Heute wissen wir, dass es – unter anderem Dank Mandela – anders ausgegangen ist. Zwei Punkte an einer derart dystopischen Darstellung kritisiere ich:
    Zum einen herrscht in Südafrika nicht mehr die Apartheid und es gibt eine Demokratie. Beides gibt den Menschen heute deutlich mehr Handlungsmöglichkeiten als damals.
    Zum anderen ist auch die Botschaft hinter der Serie in vielerlei Hinsicht problematisch. Sie vermittelt keine Hoffnung, sondern nur Hoffnungslosigkeit. Sie behauptet, dass Gewalt der einzige Weg ist, den Südafrika gehen könne. Nahezu blind dafür, dass Wut häufig nur so stark ist, weil sie alles Tut, um die Trauer dahinter zu verdecken – weshalb es mich nicht wundert, dass hinter der Idee und der Produktion männliche Namen stehen.
    Dystopien braucht Südafrika meines Erachtens nicht. Davon existieren sowieso schon genug. Es braucht eine echte Auseinandersetzung mit den Wunden der Vergangenheit und der Gegenwart, die nur durch Verletzlichkeit zugelassen werden kann und nicht durch neue Gewalt.
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