Einfach schlecht.
Ich habe für die erste Folge knapp anderthalb Stunden gebraucht, weil ich so oft pausieren musste, weil mich die Protagonistin tierisch aufgeregt hat.
Zwar versucht die Serie, die Protagonistin als hochintelligente, scharfsinnige Person einzuführen. Aber es gelingt nicht, denn Scharfsinnigkeit ist etwas anderes, als einfach nur Faktenwissen zu rezitieren. Die Protagonistin handelt oftmals sowas von dämlich, da kann man sich oft nur noch an den Kopf fassen.
Beispiele: Der Protagonistin stehen zwei FBI-Beamte gegenüber. Gut, sind keine echten, aber trotzdem, was macht sie? Ihnen erstmal auf die Nase binden, dass sie Illegal im Land ist.
Oder: Die Protagonistin kommt zu Hause an, sieht, das Haus ist verwüstet aber nichts wertvolles wurde gestohlen. Was macht sie? Erst mal den Supergeheimen Brief öffnen, von dem keiner was wissen darf. Das bei ihr zuhause jemand Überwachungsgeräte installiert haben könnte, kommt ihr nicht in den Sinn.
Noch besser: Die Protagonistin merkt im Bus, dass sie verfolgt wird. Ist sie clever und behält das für sich, bis sich eine Gelegenheit ergibt? Nein, sie springt sofort nach vorne zum Busfahrer und ruft "Den Bus anhalten". Ich dachte, ich bin in dem Film "Speed".
Bei so viel Blödheit hat sie dann auch noch so verdammt viel Glück. Der supergeheime Brief wurde nur deshalb nicht gestohlen, weil der gerade rausgeworfene Mitbewohner ihn versehentlich mitgenommen hat und zwei Minuten nach der Rückkehr der Protagonistin zurückbringt. Ähm...
Was verschlimmernd hinzukommt, sind die ganzen Wokeness-Elemente. Gut, eine illegal in den USA wohnende Mexikanerin als Protagonistin ist mal etwas anderes, aber trotzdem erkenne ich nicht, was dieses Element für die Handlung beitragen soll. Kann sein, dass das für sie Story noch wichtig wird, aber irgendwie glaube ich das nicht. Damit wird die Story mit einem unnötigen Politikum zusätzlich aufgeblasen.
Kurzgesagt, das, was die Serie liefert, ist vor allem eines: Schlechtes Storytelling. Wir bewegen uns hier auf dem erzählerischen Niveau von hobbymäßiger Fanfiction. Als Spin-Off für die filme der National-Treasure-Reihe ist das ein Armutszeugnis. Diese Filme waren zwar auch keine oskarverdächtigen Rekordproduktionen, aber dort hat man zumindest das bekommen, was man verlangt hat: Eine leicht-lockere Schatzssuche mit viel Witz und einer ordentlichen Priese historischer Fakten. Und vor allem: Mit einer einigermaßen logischen Story.