Weißt du noch? Im Frühjahr 2020? Als wir alle im Lockdown waren und abends viele Leute auf dem Balkon standen, um dem Klinik-Personal zu huldigen und ihnen zu applaudieren?
Ja, lang ist’s her!
Dabei hat die Belastung der Menschen im Pflegebereich eher noch zugenommen. Wer sich nicht genau vorstellen kann, wie es diesen Leuten ergeht, kann sich die britische Serie „This is going to Hurt“ anschauen.
Adam Kay (Ben Whishaw) ist Assistenzarzt in der gynäkologischen Abteilung einer Klinik. Er kommt gut und gerne auf 97 Stunde pro Woche, weil immer irgendwas ist, weil die Schichten nicht enden wollen, weil er ständig jemanden vertreten muss. Die Belastung ist enorm. Adam muss Entscheidungen auf Leben und Tod treffen, und das auch dann, wenn er wahnsinnig erschöpft und einfach nur müde ist. Und das ist er oft.
Darunter leidet auch sein Privatleben. Auch weil er sich nicht öffnen, weil er die Erlebnisse im Job mit sich selbst ausmacht und nicht darüber reden will.
Übertrieben? Überdramatisiert? Nicht wirklich. Denn die 7-teilige Serie hat ein reales Vorbild. Adam Kay gibt es wirklich, und der hat ein Buch geschrieben über seine Erfahrungen als junger Arzt.
Das alles zu beobachten, wie Adam leidet, wie er schuftet und alles mehr oder weniger still erträgt, das ist atemberaubend. Adam muss sich mitunter gleichzeitig mit verschiedenen, dramatischen Problemen befassen, und wieder mal geht seine Abendfreizeit flöten.
Immer wieder gibt es Momente, wo es einem als Zuschauer das Herz bricht. Eine Serie, die spannend, aber manchmal auch schwer zu ertragen ist – auch weil Adam seinen Beruf nie wirklich in Frage stellt.