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    Invincible
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

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    4,0
    Veröffentlicht am 13. Mai 2024
    Etwas holprige Fortsetzung mit einigen Höhepunkten!

    „Invincible“ war ein absolutes Serienhighlight in 2021. Die Zeichentrick-Adaption von Robert Kirkmans Comic, wurde nahezu perfekt in eine erste Staffel, bestehend aus acht Folgen, gepackt. Die Figuren waren trotz der simplen Animationen sehr charmant und wirkten echt. Der Konflikt mit Mark und seinem Vater war zudem nicht nur äußerst mitreißend und traumatisierend, sondern auch faszinierend. Und genau da setzt Staffel 2 an, die Ende 2023 erschien. Wieder gab es acht Folgen und wieder gab es viel Blut. Denn, was „Invincible“ neben anderen Superhelden-Serien so besonders macht, ist der realistische Anteil an Gore. Dabei ist die Serie dennoch sehr anders als „The Boys“ (hier sind Superhelden die meiste Zeit pure Monster) und spielt mit bekannten Klischees im Genre. Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser tollen Serie und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn Staffel 2 nicht so gut ist wie ihr Vorgänger.

    Mark und seine Mutter müssen das Trauma um Nolan weiterhin verarbeiten. Vor allem Marks Mutter Debbie kämpft mit den psychischen Folgen, während Mark schnell wieder als Invincible Leben retten muss. Dabei gerät sein Privatleben immer wieder in den Hintergrund. Sein Studium kann er nicht wahrnehmen und auch mit der Freundin klappt es nicht wirklich. Umso schlimmer als Mark eines Tages wieder auf seinen Vater trifft, der für ihn einige Überraschungen bereit hält…

    Staffel 2 hat einige großartige Momente. Ich mag zum Beispiel, dass sich die Serie Zeit lässt, um das Trauma der Figuren zu behandeln. Das sieht man in solchen Serien nur selten. Aber es geht auch ordentlich zur Sache. Viele neue Bösewichte erscheinen auf der Bildfläche, darunter Angstrom Levy, der nach einem Unfall zu einem unberechenbaren Antagonisten wird, der Portale in andere Dimensionen öffnen kann.
    Das Problem hierbei ist nur, dass es in meinen Augen zu viele Bösewichte sind. Angstrom selbst tritt nur zu Beginn und am Ende der Staffel auf und wirkt dadurch sehr unterentwickelt als Charakter. Seine Motivation ist zwar klar, aber ich finde, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre, vor allem da der Konflikt zwischen Mark und Nolan in der ersten Staffel das Herz der Serie war. Auch andere Bösewichte, wie der Lizard King kommen aus dem Nichts und haben nur wenig Relevanz in der Geschichte.
    Das gilt aber auch für die guten Figuren. Es gibt mittlerweile ganz schön viele in der Serie und die Produzenten versuchen jedem eine sinnvolle Story zu geben, was ich sehr schätze. Und größtenteils funktioniert das auch gut, dennoch geht durch die Masse an Figuren Zeit für wichtigere Konflikte flöten. Zum Beispiel das spektakuläre Aufeinandertreffen von Mark und Omni-Man. Die Gefahr der Viltrumites ist eine echte Bedrohung, die in einigen Momenten auch sehr real wird. In der zweiten Hälfte der Staffel verliert dieser Handlungsstrang dann aber seine Brisanz und verblasst irgendwie. Dabei wäre hier eine ähnlich tolle Situation wie bei „Dragon Ball Z“ drin gewesen, wenn die Sayajins auf die Erde kommen. Ich hoffe, dass diese Story in der dritten Staffel zu ihrem Höhepunkt kommt, immerhin verspricht das das Ende von dieser Staffel.

    Und dennoch gibt es eben sehr tolle Momente. Einige Szenen zwischen Mark und seiner Freundin Amber sind sehr berührend und vor allem Nolan als Omni-Man ist großartig, auch wenn er nicht so oft zu sehen ist. Diese Staffel endet auch überraschend positiv (damit Staffel 3 umso traumatischer werden kann…), was ich sehr mochte.

    Was mich allerdings etwas gestört hat, waren einige Comedy-Momente, wie wenn zum Beispiel ein Comiczeichner Mark erklärt, was für Methoden bei einer Animationsshow sinnvoll sind, um Zeit zu sparen. Und die Serie nutzt dann genau diese Methoden, was theoretisch ganz witzig sein kann, mir aber zu sehr die vierte Wand gebrochen hat. Auch die offensichtlichen Referenzen an „Spider-Man“ und „Batman“ in der letzten Folge haben mich etwas heraus gerissen, ein bisschen mehr Subtilität hätte mir mehr zugesagt.

    Technisch ist „Invincible“ auf gleichem Niveau wie die erste Staffel, da gibts nichts zu meckern. Auch der Soundtrack ist toll, besonders einige der Songs sind klasse ausgewählt!

    Und natürlich mag ich sehr die englischen Sprecher, die ihren Figuren hier allesamt noch mehr Tiefe verleihen!

    Fazit: „Invincible“ ist auch in seiner zweiten Staffel unterhaltsam, mitreißend und schön brutal. Trotzdem sind die ganzen Figuren und Handlungsstränge etwas zu viel für meinen Geschmack. Die Story ist dadurch längst nicht so rund wie in der tollen ersten Season. Sehenswert ist die Serie dennoch mit cooler Superhelden-Action, bei der man nie sicher sein kann, wer am Ende überlebt und wer nicht. Hoffe, dass Staffel 3 nicht zu lange auf sich warten lässt!
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