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Michael S.
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Serienkritik
4,0
Veröffentlicht am 25. November 2016
Ein wenig erinnert die Inhaltsangabe an die kürzlich erschienene norwegische Serie "Lifjord": Ein Mann kehrt nach langer Abwesenheit in seine Heimat zurück, wird eisig empfangen und muss sich mit einem Mordfall befassen, der offenbar eng mit seiner eigenen Vergangenheit verknüpft ist. Doch es bleibt nicht dabei, vielmehr steht in "Stonemouth" zusätzlich im Vordergrund, dass so gut wie jeder in der beschaulichen Stadt mörderische Geheimnisse hat und ein potentieller Mafia-Kollaborateur sein könnte.
Zusätzlich gibt es noch eine Liebesgeschichte, denn Stewart hat sich einst natürlich ausgerechnet in Ellie (Charlotte Spencer), die Tochter des Verbrecherbosses Murston, verliebt und würde sie trotz aller Gefahr gerne wieder für sich gewinnen. Reichlich Stoff also, der in den zwei Folgen dieser Miniserie oft etwas knapp abgehandelt wird. Figuren tauchen plötzlich auf und verschwinden wieder, schwerwiegende Handlungen haben kaum Konsequenzen, jede Menge Bedeutsames geschieht, doch dann eilt man weiter zur nächsten Szene.
Das präzise Schauspiel der meisten Darsteller - insbesondere Peter Mullan, Charlotte Spencer und Gary Lewis sind hervorzuheben - macht die Szenen immerhin lebendig genug, um den Charakteren ihre trotz reichlicher Flashbacks oft nur spärlich beleuchtete Vergangenheit abzukaufen. Die Kamera fängt schöne herbstliche Bilder der rauhen schottischen Küste ein und verdeutlicht in Großaufnahmen die Isolierung des auf einer Insel liegenden und nur per Brücke zu erreichenden Örtchens.
Insgesamt ist "Stonemouth" mehr Drama als Krimi, als solches funktioniert es aber meist gut. Stewart kommentiert die Geschehnisse zusätzlich aus dem Off, was zwar Nähe zur Buchvorlage suggeriert, aber nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Der größte Kritikpunkt bleibt die arg gestraffte Handlung, die ihre Ursache auch in einer sendeplatzfreundlichen Schnittfassung für den deutschen Markt haben kann.