Man nehme das Original "Westworld" von 1973 mit dem überragenden Yul Brynner, klopfe dann ganz, ganz lange wie auf einem Schnitzel drauf herum, packt den technologischen Fortschritt der letzten 40 Jahre hinein, schneidet das ganze in 10 Teile, und schon hat meine eine Science-Fiction-Western-Fernsehserie. Kann mich der überschwänglichen Begeisterung nicht so ganz anschließen, einfach mal weil das Thema in (erst mal) 10 Folgen viel zu breitgelatscht wurde, das allerdings ziemlich raffiniert und ausgeklügelt. Nichts desto trotz finde ich, hätte ein Remake (vielleicht) vollkommen gereicht. Sehr komplexe Handlung mit relativ vielen Handlungssträngen. Da muss man erst mal den Überblick behalten ohne schizophren zu werden. Ja..., doch..., die Serie ist definitiv für was für's obere Hirnkästchen. Sich so ein Drehbuch auszudenken..., Respekt! Ändert aber alles nichts an meiner Meinung, dass ich "Westworld" doch für ein wenig zu lang geraten halte. Auch schauspielerisch hat mich das jetzt nicht so sehr beeindruckt. Solide ja, mehr aber auch nicht. Einzige Ausnahmen, zweifelsfrei Anthony Hopkins (Dr. Ford) und Jeffrey Wright (Bernard), die überzeugen von Anfang bis Ende. Auch das Visuelle hätte man meiner Meinung nach, durchaus perfekter inszenieren können, aber gut, dass ist ja Geschmackssache. Wer den Film von 1973 kennt, könnte mit der Serie so seine Probleme haben. Damals war das tatsächlich noch unvorstellbare Science-Fiction. Heute sind wir doch mit solchen Sachen fast schon kurz vor der Realität. Alleine die 3D-Drucker hätten 1973 einen Stellenwert gehabt, wie einst die "Nautilus" von Jules Verne. Wie auch immer, bin überrascht, dass die Serie hier so viel Zustimmung bekommen hat, aber gut, sehenswert ist sie auf alle Fälle und..., ja ich muss zugeben, dass Ende der 10. Folge macht mich neugierig auf die zweite Staffel und ich glaube auch zu wissen, wie es weitergeht.