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    No Offence
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    Michael S.
    Michael S.

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    Staffel 2 Kritik
    4,0
    Veröffentlicht am 12. September 2017
    Wer mit Figuren und Setting schon in der ersten Staffel gut klar kam, dem wird der Einstieg in die zweite nicht schwer fallen. Gleich am Anfang muss sich das eingespielte Team erneut beweisen. Die gewohnten Sprüche und Frotzeleien gibt es dazu, bis schließlich ein angemessen bizarres Verbrechen den Hauptfall der Staffel eröffnet. Ähnlich wie im Vorgänger bildet auch hier die übergeordnete Ermittlung den Rahmen, während in jeder Folge noch diverse andere Dinge aufgeklärt werden müssen. So bekommt es die Truppe der Manchester Metropolitan Police dieses Mal unter anderem mit durchtriebenen Bestattern, lüsternen Pferdemaskottchen und geizigen Betreibern einer Abtreibungsklinik zu tun.

    Auf den ersten Blick hätte man Bandenkriege der hier dargestellten Größenordnung eher einer Metropole wie London zugetraut, doch ganz so verschlafen scheint Manchester dann doch nicht zu sein. Viv findet in der Bandenchefin Nora Attah immerhin eine würdige Gegnerin mit komplexer Vorgeschichte, die sich außerdem schützend vor ihren undurchschaubaren Sohn stellt. So sehr man sich jedoch scheinbar darum bemüht, Nora Attahs Motive zu verteidigen, sie bleibt stets die eindeutige Antagonistin, deren Überführung nur eine Frage der Zeit sein kann. Überhaupt verlaufen die Fronten in dieser Staffel recht eindeutig. Selbst Oberchefin Lickberg äußert zwar anfangs noch halbwegs engagiert einen der Grundwidersprüche des Feminismus (Was nutzen Frauen in Führungspositionen, wenn sie "Männermethoden" anwenden?), stellt sich aber letztendlich immer hinter die abenteuerlichen Methoden von Vivs Mannschaft.

    Erzählerisch interessant ist vor allem, dass die kleineren Fälle der einzelnen Folgen fast immer in direktem Zusammenhang zum Hauptverbrechen stehen. Das macht die folgenübergreifende Erzählung angenehm komplex und gibt Dinah, Joy, Spike, Miller und Co. reichlich Raum für Verdächtigungen aller Art. Einzelne Figuren erhalten noch ein wenig mehr Hintergrundgeschichte, während andere (wie z.B. Dinahs Familie) ohne jede Erklärung verschwinden. Großartig weiterentwickelt wird das Konzept darüber hinaus nicht. Man darf sich auf den ewigen Exzentriker Miller und seine Vorliebe für seltene Todesarten freuen, Vivs Kumpelhaftigkeit sollte nach wie vor nicht unterschätzt werden und Dinah und Joy sind sich nicht immer einig.

    Guter Stoff für alle Fans, die nahezu alle Qualitäten der ersten Staffel hier wiederfinden werden. Das nervenzerfetzende Ende hat sich gewaschen und macht Lust auf Nachschub. Zum Glück wurde die dritte Staffel bereits angekündigt. Schade ist, dass es dieses Mal lediglich sieben Folgen statt acht sind und, dass den Heimkino-Ausgaben jegliches auf die Serie bezogenes Bonusmaterial fehlt.
    Michael S.
    Michael S.

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    Staffel 1 Kritik
    4,5
    Veröffentlicht am 2. September 2016
    Es tut gut, wieder mehr Frauen in gut gemachten Krimis zu sehen. Serien wie "Happy Valley" haben längst bewiesen, dass die Damenwelt weit mehr zustande bringt als eine betuliche Miss Marple und "No Offence" treibt das Ganze noch ein Stück weiter. Hier haben Viv und ihre Mädels die Hosen an, schicken ihre männlichen und weiblichen Kollegen mit kessen Sprüchen auf Verbrecherjagd und machen überhaupt eine durchweg gute Figur. Dafür müssen gar nicht das Verhalten von anderen kopieren sondern dürfen ganz sie selbst sein, Geheimnisse inklusive. Zahlreiche britisch-schräge Figuren in den Nebenrollen komplettieren das Ensemble, oberflächlich albern wird das Geschehen dadurch trotzdem nicht.

    Natürlich balanciert Serienschöpfer Paul Abbott oft auf einem schmalen Grat. Viele der Verbrechen haben es in sich und da kann man mit der schnodderigen Art der Ermittler schon mal anecken. Opfer und Täter haben es allerdings in gleich mehreren Fällen ebenfalls faustdick hinter den Ohren, was die Verbrechen zuweilen komplexer macht, als man anfangs glauben möchte. Dennoch beweisen die Drehbuchautoren immer wieder, dass sie ein Herz für die Figuren haben. Gegen Ende dieser ersten Staffel wird der Tonfall etwas ernster, man kann es aber ertragen.
    Manchester ist, anders als London, nicht schon in unzähligen anderen Krimiserien gezeigt worden, so dass niemand darüber nachdenken muss, wo man diesen oder jenen Schauplatz schon gesehen hat. Zusätzlich zum in der ersten Folge angeschnittenen Fall, der sich durch die gesamte Staffel zieht, gibt es in jeder Folge noch ein zusätzliches Verbrechen, die das Team mit ganzem Körpereinsatz aufklären darf. Da verkleiden sich die Damen auch mal spontan als schnapsselige Prostituierte und die Herren als Handwerker mit rückwärtigem Dekolleté oder verlegen ihre heimlichen Lagebesprechungen auf die Damentoilette.

    Insgesamt eine Serie die stellenweise nur so strotzt vor guten Ideen und bekannte Motive auf kreative Art variiert. Einzig die Titelmelodie bemüht zum hundertsten Mal eine beschwingte Folkmelodie à la "Ripper Street" und wird von eher pragmatischen Bildausschnitten begleitet. Das hat man schon besser gesehn. Darüber hinaus gibt es kaum etwas zu bemängeln. Wem der "Tatort" zu bieder ist und wer den Ernst eines Kurt Wallander nicht mehr sehen kann, der ist hier genau richtig.
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