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    The Job Lot - Das Jobcenter
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    Michael S.
    Michael S.

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    Serienkritik
    3,5
    Veröffentlicht am 10. September 2017
    "The Job Lot" ist vor allem dann das Richtige, wenn man bekannte britische Darsteller in ungewohnt witzigen Rollen sehen möchte. Da wären Russell Tovey ("Sherlock"), Tamla Kari ("Die Musketiere"), Adeel Akhtar ("Utopia") und viele andere, denen man derartige Comedy-Qualitäten nicht sofort angedichtet hätte. Mindestens die Hälfte der Charaktere glänzt mit seltenen Marotten, während Figuren wie Workaholic Trish eher einen anstregenden Eindruck hinterlassen. Das ist vermutlich Absicht, kann aber auch an der Wahl der etwas anstrengenden Synchronsprecherin liegen. Überhaupt machen die achtzehn Folgen der drei Staffeln im Originalton gleich viel mehr Spaß, denn per Dialekt und Soziolekt erfährt man gleich noch viel mehr über die Figuren.

    Nach einer sehr gelungenen ersten Folge erweisen sich die erste Staffel und ihre Nachfolger als eher durchwachsen. Die Seitenhiebe auf die Bürowelt und die Probleme der Arbeitslosen machen immer wieder privaten Geschichten Platz, in denen es um die obligatorischen Liebesverwicklungen und gescheiterte romantische Abenteuer geht. Viel davon ist vorhersehbar und wurde andernorts schon besser behandelt. Wann immer kuriose Seminare, Motivationstraining oder der ewige Formularkrieg im Mittelpunkt stehen, gibt es viele bessere Momente, denn dann erkennt jeder der schon einmal für einige Zeit in irgendeinem Büro gearbeitet hat, vieles wieder.

    Leider verschwinden zwischen den einzelnen Staffeln diverse Charaktere ohne jede Erklärung. Das besonders dann schade, wenn es sich um beliebte Figuren handelt, die das Brownall-Team ein wenig interessanter gemacht haben. Auch qualitativ unterscheiden sich die Staffeln, etwa geben sich Nummer zwei und drei wesentlich schwunghafter als die etwas steif und bühnenhaft inszenierte erste Staffel und zeigen mit filmischer Experimentierfreude mehr von der Lebenswelt der Charaktere. Das Erzähltempo wird außerdem etwas angezogen, der Vorspann dümpelt dazu deutlich weniger vor sich hin als es vorher der Fall war.

    Ein besonderes Highlight ist die vorletzte Folge der dritten Staffel, in der es allerhand genüssliche Seitenhiebe auf erzwungene Unternehmensoptimierung gibt und endlich auch einmal ein anderes Jobcenter zu sehen ist. Natürlich gibt es mit den lieben Kollegen von dort auch allerhand Verwicklungen auszuhalten, danach ist der Spaß leider schon vorbei. Weitere Staffeln wurden bisher nicht angekündigt, würden aber aufgrund der stetigen Verbesserungen durchaus Sinn machen. Wer ein paar lahme Gags in der ersten Staffeln verkraften kann und gerne englische Serien im Originalton schaut, der dürfte mit "The Job Lot" durchaus seinen Spaß haben.
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