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    Ripper Street
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    Michael S.
    Michael S.

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    Staffel 5 Kritik
    4,5
    Veröffentlicht am 26. März 2018
    Streng genommen ist die fünfte Staffel kein Krimi mehr. Am Anfang sieht es zwar noch danach aus, als ob die üblichen Ermittlungen einfach ohne den in der vergangenen Staffel ermordeteten Drake (Jerome Flynn) und auf der anderen Seite des Gesetzes stattfinden, doch spätestens ab der zweiten Folge dreht und wendet sich die Handlung nach der Art eines raffiniert konstruierten Thrillers, der nichts aus der Retorte wieder aufwärmen muss.

    Tatsächlich sind in dieser Staffel die überraschendsten Seitenwechsel und Comebacks der gesamten Serie zu verzeichnen. Folge drei gönnt sich sogar das grundsätzlich spannende Experiment, kaum eine der drei Hauptfiguren zu zeigen, sondern konzentriert sich komplett auf einen der scheinbaren Antagonisten. In einzelnen Momenten sieht das ein wenig nach einer künstlichen Streckung der Erzählung aus, meistens funktioniert dieser Kniff allerdings recht gut.

    Vor allem, wenn man die Auswirkungen des Geschehens betrachtet. Da die Serie seit Staffel drei in ungeschnittener Fassung fürs Heimkino erhältlich ist geht zum Glück nichts mehr verloren. In der letzten Folge laufen dann zwar alle Fäden sinnvoll wieder zusammen, ausgerechnet dort hätte ein wenig mehr Straffung gut getan. Darin sieht es nämlich nach dem Abschied vieler zentraler Figuren noch einmal danach aus, als ob Reid die Identität von Jack the Ripper so kurz vor dem Schluss doch noch enttarnt.

    Man hätte es ihm gewünscht, als hoffnungsvoller Start in das neue Jahrhundert, das neben diversen technischen Errungenschaften auch eine neuen Generation von Ermittlern hervorbringen wird. Doch trotz des etwas holprigen Endes zieht wieder ein wenig Frieden in die Straßen von Whitechapel ein. Zahlreiche Rückblenden geben die Möglichkeit, einige tote Figuren wieder zum leben zu erwecken, doch es bleibt bei einer sechzigminütigen Abschiedszeremonie, ohne weitere Erkenntnisse.

    Fazit: Es war eine gute Zeit mit einer der besten in der Vergangenheit spielenden Krimiserien überhaupt. "Ripper Street" profitierte zwar seinerseits vom durch Guy Ritchies "Sherlock Holmes" ausgelösten Hype um den Meisterdetektiv und das viktorianische Zeitalter, setzte im TV-Bereich allerdings selbst Maßstäbe. Die fünfte Staffel ist vor allem ein Geschenk an die langjährigen Fans, die auf einen runden Abschluss der Geschichte hoffen. Wie für die Serie typisch geht es natürlich nicht für alle gut aus. Doch diese sechs abschließenden Folgen geben dem Format einen würdevolleren Abschied als so manchen sich endlos wiederholenen Konkurrenzprodukten.
    Michael S.
    Michael S.

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    Staffel 4 Kritik
    4,5
    Veröffentlicht am 15. Mai 2017
    Am Ende der dritten Staffel sah es ganz danach aus, als wären alle wesentlichen Handlungsstränge auserzählt: Reid setzt sich verdient zur Ruhe, seine Kollegen nehmen neue Positionen ein und "Long Susan" findet ein unrühmliches, wenn auch nicht ganz unpassendes Ende. Doch noch ist der Ripper nicht gefasst, also gibt es für die Herrschaften noch allerhand zu tun. Ähnlich wie die dritte Staffel setzt auch Nummer vier nochmals auf größere Bilder, üppiger ausgestattete Sets und prominente Gaststars (u.a. David Warner und Owen Teale), bleibt aber trotz allem weiterhin nah an den Figuren. In vielerlei Hinsicht fühlt sich diese Staffel wie ein sanfter Neubeginn an: Reid muss sich mit einer neuen Position abfinden, die Polizeiwache in der Leman Street erstrahlt in neuem Glanz, ein neuer Hauptantagonist zeichnet sich ab und eine Handvoll neuer Charaktere werden eingeführt. Dazu gehört neben weiteren Polizeikräften auch eine weibliche Nachfolgerin des Journalisten Best, der in Staffel drei aus dem Leben schied.

    Es dürfte kein Spoiler sein wenn man verrät, dass Jack the Ripper auch in diesen sieben Folgen nicht geschnappt wird, er bekommt jedoch allerhand mögliche Nachahmer, die seinem Werk alle Ehre machen. Die Verbrechen zeigen ein ums andere Mal, dass es in den Menschen genauso finster wie in den Gassen Whitechapels aussehen kann. Eine Handvoll ästhetisch gelungener Ausflüge ins Horrorgenre betonen einmal mehr die Eigenständigkeit der Serie, die schon längst tiefe Spuren in der internationalen Serienlandschaft hinterlassen hat. Sogar im deutschen Fernsehen wird es nach dem einmaligen TV-Event "Mordkommission Berlin 1" in Kürze mit "Babylon Berlin" eine eigene Retro-Krimi-Serie geben. Das Fortschreiten von Zeit und Handlung hinterlässt ebenfalls Spuren - bei allen Beteiligten. Mit Ausnahme von Matthew MacFayden scheinen alle anderen Charaktere und ihre Darsteller beträchtlich gealtert zu sein. Kein Wunder, immerhin sind laut Drehbuch drei Jahre seit Ende der letzten Staffel vergangen. Da passt es ganz gut, dass nun auch Reids Tochter Mathilda ihre eigenen Wege geht, was ihrem Vater nicht unbedingt gefällt. Die in der Zwischenzeit erfundenen "modernen Errungenschaften" wie Telefon, Mikrofilm und Leichenkühlschrank sorgen nebst Jacksons Sprüchen für den nötigen Humor.

    Für alle Fans gibt es ein Wiedersehen mit weiteren Nebenfiguren wie Deborah Goren (Lucy Cohu) und Sergeant Donald Atherton (David Wilmot). Alle neuen Charaktere fügen sich dennoch ähnlich gut in die Welt der Serie ein, mangelnde Spannung kann man der leider auf sieben Folgen zusammengekürzten Staffel kaum attestieren. Der Aha-Effekt der ersten beiden Staffeln mag vorbei sein, dennoch wird die Qualität weiterhin gehalten. Dass es am Ende nicht für alle gut ausgeht ist man als Kenner der drei ersten Staffeln schon gewohnt, diesmal erlaubt sich das Autorenteam um Serienschöpfer Richard Warlow allerdings den bisher größten End-Cliffhanger. DIie fünfte und letzte Staffel ist also mehr als überfällig und wird hoffentlich, ähnlich wie die vierte als ungeschnittene Fassung mit sechszig Minuten langen Folgen erscheinen.
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