Paul Würdig aka Sido ("Super-Intelligentes Drogen-Opfer"; ehemals "Scheiße In Dein Ohr") zählt zu den erfolgreichsten Rappern Deutschlands. Seinen Durchbruch schaffte der kontrovers diskutierte Musiker mit der Single "Mein Block". Sidos erstes Album "Maske" von 2004 stieg auf Platz 3 der Album-Charts ein – später wurde es von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Noch immer werfen ihm zahlreiche TV- und Presse-Persönlichkeiten vor, mit seinem "Arschficksong" Geschmacksgrenzen überschritten und zur Verrohung einer ganzen Generation beigetragen zu haben. Obgleich Sido die Aufnahme bis heute nicht bereut, engagiert er sich inzwischen für eine bürgerliche Erziehungskultur. Seinen ersten Kino-Auftritt hatte er in Mario Barths "Männersache".
Aufstieg zum deutschen Rap-Star
Paul Würdig wurde am 30. November 1980 in Berlin, Prenzlauer Berg geboren. Ab 1997 veröffentlichte er mit seinem besten Freund Robert "B-Tight" Davis als "Royal TS" beim Berliner Label Royal Bunker einige CDs und Kassetten. Bei einem Konzert mit Rhymin Simon, Vokalmatador und Tony D wurden die späteren Gründer des Aggro-Berlin-Labels auf das Duo aufmerksam, fortan veröffentlichten Sido und B-Tight dort als "A.i.d.S." ("Alles ist die Sekte"). Mit Aggro Berlin feierten Würdig und seine Label-Kollegen (u.a. Bushido und Fler) mehrfache Top-10-Platzierungen. Wesentlicher Grund für das Medieninteresse und die entrüstete Berichterstattung war neben den Texten auch eine versilberte Totenkopfmaske, mit der Würdig seine Identität verbarg und mit der er auch über die Grenzen der Republik bekannt wurde.
Rapper-Streit, TV-Auftritte und Kino-Debüt
Unter den Aggro-Berlin-Musikern kam es zunehmend zu Streitigkeiten – erst verließ Bushido das Label, dann folgten Fler und Mitte 2010 schließlich auch Sido. Mit seinem Ausstieg schloss die erfolgreichste Indie-Plattenfirma Deutschlands ihre Pforten. In der Berliner Hip-Hop-Szene wurde Sido spätestens mit seinem Wechsel zum Mediengiganten Universal abwertend als „Mainstreamrapper“ tituliert; tatsächlich hatte er zu diesem Zeitpunkt eine große, szeneübergreifende Anhängerschar gewonnen und war in den deutschen Massenmedien angekommen. Nach Fernsehauftritten und Moderationen (u.a. mit Detlev D. Soost bei „Popstars“) spielte er in Mario Barths Komödie "Männersache" von 2009 eine Gastrolle als Aufnahmeleiter Guido. 2011 folgte Sido dem Beispiel seines ehemaligen Kollegen Bushido ("Zeiten ändern dich") und übernahm die Hauptrolle im Kinofilm "Blutzbrüdaz".
Privatleben
Als Kopf der Formation "Die Sekte" (nicht zu verwechseln mit "A.i.d.S.") wetterte er gegen den Osten und stellte sich als stolzen Westberliner dar. Erst 2010 erzählte er von seiner Jugend im östlichen Stadtteil Prenzlauer Berg und davon, wie er mit seiner Mutter nach Wedding umsiedelte, bevor er im Märkischen Viertel von Reinickendorf eine Heimat fand. Seit 2005 ist Sido mit "Nu Pagadi"-Sängerin Doreen Steinert liiert, Sido hat seinen Sohn aus einer vorherigen Beziehung mit in die Partnerschaft gebracht. Seit 2010 sind sie verlobt. Ende 2011 gab Sido bekannt, von Berlin nach Wien umzusiedeln, um dort die Fernsehshows "Helden von morgen" und „Die große Chance“ zu moderieren.