Mein Konto
    Gibt Folge 8 von "Dahmer" den Hinweis? So grausam könnte es nach dem Netflix-Hit weitergehen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    „Dahmer“ ist ein absoluter Megahit auf Netflix. Viele Fans aber dürften traurig darüber sein, dass die Mini-Serie nach Staffel 1 bereits abgeschlossen ist. Ein sehr schlüssiges Nachfolgeformat wurde in Folge 8 aber quasi schon angedeutet.

    Netflix

    Mit „Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ hat Netflix einmal mehr unter Beweis gestellt, dass der Streamingdienst immer gut für einen echten Überraschungserfolg ist. Das soll nun nicht bedeuten, dass es nicht von vornherein klar gewesen ist, dass das von Ryan Murphy entwickelte True-Crime-Format ordentlich Hitpotenzial mit sich bringt. Dass „Dahmer“ aber derart durch die Decke schießt, Rekord um Rekord sammelt und nach wie vor zu den meistdiskutierten Serien des Jahres zählt, war in der Form nicht absehbar.

    Da es sich bei „Dahmer“ aber um eine Mini-Serie handelt, dürfen Fans nicht auf eine zweite Staffel hoffen. Die Chronik des Serienkillers Jeffrey Dahmer (Evan Peters) ist abgeschlossen und definitiv auserzählt, dafür hat die erste Staffel gesorgt und jegliche Perspektiven (Opfer, Täter, Behörden, die Verkultung durch Fans) weitestgehend abgedeckt. Dennoch erscheint es so, als würde es in Folge 8 der Serie bereits einen Hinweis darauf geben, worauf sich Ryan Murphy und sein Team demnächst stürzen könnten.

    Nach "Dahmer": Erwartet uns eine Serie über Ed Gein?

    Es ist kein großer Spoiler, solltet ihr „Dahmer“ noch nicht angefangen haben oder erst am Anfang der Serie stehen: In Folge 8 gibt es einen kurzen erzählerischen Schlenker, der nicht Jeffrey Dahmer in den Mittelpunkt stellt, sondern Edward „Ed“ Gein. Der Serienkiller und Leichenschänder, der zum Beispiel als Vorbild von Leatherface in den „Texas Chainsaw Massacre“-Filmen, Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“ und Norman Bates in „Psycho“ fungiert, wird in einer mehrminütigen Sequenz in den Fokus gerückt.

    In Folge 8 hat es die Polizei endlich geschafft, Jeffrey Dahmer zu schnappen, nachdem sie sich in seiner Wohnung mal etwas gründlicher umgesehen hat. Sein Vater Lionel (Richard Jenkins) und sein Anwalt versuchen Jeffrey in einem Gespräch den Rat mit auf den Weg zu geben, dass er bei seiner Verurteilung auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren soll. Oder anders gesagt: Jeffrey soll dem Richter vorgaukeln, dass er verrückt ist. Dadurch hätte der Mörder von 17 Menschen die Möglichkeit, den Rest seines Lebens nicht im Gefängnis, sondern in einer Heilanstalt zu verbringen. Und hier kommt Ed Gein ins Spiel. 

    "Dahmer" stellt nächsten Netflix-Rekord auf – nur "Stranger Things" war noch besser!

    Das ist die Geschichte von Ed Gein

    Lionel erzählt seinem Sohn von dem Fall – und wir als Zuschauer*innen werden in einer stimmungsvollen Zwischensequenz ebenfalls mit dem grausamen Fall vertraut gemacht: Nach dem Tod seiner Mutter tötete Gein 1954 eine 51-jährige Gastwirtin, zu der er eine Art Mutter-Sohn-Beziehung aufgebaut hatte. Da diese in der Gegenwart von Gein mit anderen Männern flirtete, sah sich der damals 39-Jährige gezwungen, die Frau umzubringen und ihre Leiche in seinem Haus aufzubewahren.

    Drei Jahre später verübte Ed Gein den nächsten Mord. Sein Opfer: Bernice Worden, die – angeblich – ihren Mann einer anderen Frau ausgespannt hatte, die daraufhin Selbstmord begangen haben soll. Gein erschoss die 58-Jährige. Wenige Tager später fand die Polizei die Leiche der Frau auf seiner Farm – geköpft, ausgeweidet und wie ein Stück Wild im Schuppen von der Decke hängend.

    Als die Polizei das Anwesen Geins durchsuchte, fanden sie zahlreiche Überreste verschiedener Leichen (mindestens 15 Stück), die Gein sich durch Leichendiebstahl des örtlichen Friedhofs beschafft hat. Gein hatte sich ausschließlich an weiblichen Leichen bedient und Anzüge wie Masken aus menschlicher Haut, Schachteln aus weiblichen Geschlechtsteilen und Schüsseln aus Schädeln hergestellt.

    Da Gein als nicht schuldfähig eingestuft wurde, überwies man ihn in das Medota Mental Health Institute in Wisconsin. Im November 1968 kam es zu einer neuen Beurteilung, die Gein als schuldfähig, aber auch als wahnsinnig erklärte. Daraufhin wurde er erneut in die medizinische Einrichtung überwiesen, wo er am 26. Juli 1984 an den Folgen eines Lungenversagens verstarb.

    Geht der Netflix-Hit "Dahmer" zu weit? Angehöriger eines Opfers kritisiert die Serie hart – und regt zum Nachdenken an!

    Deswegen würde ein "Ed Gein – Monster" nur Sinn ergeben

    Zuerst einmal: Es wurde nichts in dieser Hinsicht seitens Ryan Murphy oder Netflix auch nur ansatzweise angedeutet. Stattdessen sollen hier nur Spekulationen geäußert werden, die durch Folge 8 von „Dahmer“ gewissermaßen angefeuert wurden. Denn es erscheint durchaus schlüssig, wenn sich Ryan Murphy dem Serienkiller Ed Gein in einer eigenen Serie annehmen würde. Nicht nur, weil Gein im Gegensatz zu Jeffrey Dahmer, Charles Manson oder Ted Bundy fast noch unverbraucht erscheint. Die Lebensgeschichte von Gein gibt erneut die Möglichkeit, ein unheimlich packendes Horror-Drama zu inszenieren.

    Hat sich „Dahmer – Monster“ hinsichtlich der familiären Situation von Jeffrey Dahmer vor allem auf die Beziehung zwischen Vater und Sohn konzentriert, könnte Ryan Murphy im Falle von Ed Gein eine neue innerfamiliäre Dynamik beleuchten. Die enge bis pathologische Beziehung von Ed Gein und seiner Mutter offenbart erneut jede Menge Spannungsfelder, die die Zuschauer*innen unter ganz anderen Bedingungen mit der Frage konfrontiert, wer Schuld daran trägt, dass Gein zu derartigen Taten imstande gewesen ist.

    Da sich Ryan Murphy ohnehin verstärkt mit True-Crime-Begebenheiten beschäftigt und einen besonders ausgeprägten Faible für Horror-Stoffe besitzt, wäre es keine Überraschung, wenn in naher Zukunft die Ankündigung die Runde machen würde, dass e an einer Serie über Ed Gein arbeitet. Ob dem wirklich so sein wird, bleibt abzuwarten. Zuvor erwartet uns am 13. Oktober erst einmal mit „The Watcher“ seine neue Serie auf Netflix, die erneut auf einer wahren Begebenheit basiert. Hier könnt ihr euch den Trailer anschauen:

     

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top