Marvels „Blade“ ist wohl einer jener angekündigten Filme im Marvel Cinematic Universe, auf die Comic-Fans ganz besonders gespannt warten. Immerhin kennen wir die Abenteuer des titelgebenden Vampirjägers als blutrünstige Metzelorgien, die mit dem eher heiteren Tenor des MCU im ersten Moment nur schwer unter einen Hut zu bringen sein dürften. Ob der Film nun aber überhaupt wie geplant am 1. November 2023 in die Kinos kommen wird, bleibt abzuwarten. Nach dem Ausstieg von Regisseur Bassam Tariq wurden zuletzt auch große Probleme mit dem Drehbuch bekannt.
So oder so müssen wir uns noch eine Weile gedulden, bis wir Marvels hauseigenen Kult-Vampirjäger (diesmal gespielt von Oscarpreisträger Mahershala Ali) wieder auf der Leinwand erleben. Die erste Kino-Inkarnation der Kultfigur treibt hingegen im Streaming ihr Unwesen: „Blade“, „Blade 2“ und „Blade: Trinity“ sind ab sofort im Abo bei Amazon Prime Video enthalten:
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Was vor einigen Jahren so noch gar nicht möglich gewesen wäre: Alle drei Filme liegen in der ungekürzten Version vor. Teil 1 landete um die Jahrtausendwende zwar auf dem Index und durfte folglich lange Zeit in Deutschland nicht offen beworben und verkauft werden. 2019 wurde die Indizierung jedoch wieder aufgehoben und die Uncut-Version von der FSK ab 18 Jahren freigegeben. Seitdem gibt es die Trilogie auch komplett ungeschnitten im kostengünstigen Set auf DVD und Blu-ray:
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"Blade": Auch das ist Marvel!
Auch wenn das MCU nach mittlerweile über 25 Filmen immer häufiger versucht, von seiner etablierten Blaupause für Comic-Verfilmungen abzuweichen, sprechen wir hier in der Regel lediglich von Nuancen. Am Ende müssen eben auch Horror-lastige Abenteuer wie „Doctor Strange 2“ und Martial-Arts-Kracher wie „Shang-Chi“ immer noch in das Grundkonzept passen. „Blade“ hingegen kam im Dezember 1998 in die Kinos, lange vor dem MCU – und war als Comic-Abenteuer im Kino damals fast so etwas wie ein Exot.
Dass es damals keine „MCU-Fesseln“ gab, macht die Marvel-Adaptionen aus jener Zeit (unter anderem auch „The Punisher“) zwar nicht automatisch besser. Dennoch hat es nach fast 15 Jahren Marvel Cinematic Universe durchaus etwas Erfrischendes, einen Marvel-Film zu sehen, bei dem die Macher noch gewisse Freiheiten genossen – auch in Sachen Gewalt, die es im Falle von „Blade“ auch ein Stück weit braucht. In der Welt der Blutsauger liegt es nun mal in der Natur der Sache, dass der rote Lebenssaft eine große Rolle spielt.
Die drei „Blade“-Filme unterscheiden sich auch nicht zuletzt deswegen, weil drei verschiedene Regisseure die Inszenierung übernahmen – und jeweils ihre eigene Vision verwirklichten. Stephen Norringtons Startschuss ist ein knallhartes Spektakel, das Horror und Action zu gleichen Teilen vereint, das Mittelstück lebt vor allem von den Talenten von Meisterregisseur Guillermo del Toro als Effektkünstler und das oft gescholtene Finale von David S. Goyer punktet mit kurzweiliger Action und einer Extraportion Star-Power (u.a. Ryan Reynolds).
Darum geht's in der „Blade“-Trilogie: Eric Brooks (Wesley Snipes) verlor seine Mutter bei der Geburt. Denn die wurde kurz zuvor von einem Vampir gebissen – was ihren Nachkömmling zu einem Halbblut machte: halb Mensch, halb Blutsauger. Getrieben von Rache streift dieser Jahre später als Blade durch Tag und Nacht, um dem Treiben der Vampire ein Ende zu bereiten. Unterstützung bekommt er dabei von seinem treuen Weggefährten Whistler (Kris Kristofferson), der ihn stets mit den neuesten Waffen ausstattet. Und genau die braucht es auch, um den finsteren Nachtwandlern den Kampf anzusagen. Denn Blade stößt ein Tor in eine Welt auf, in der die unterschiedlichsten Vampir-Spezies auf ihn warten…
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