Bereits in der vierten Folge „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ wurde klar, wonach genau eigentlich Adar (Joseph Mawle) und seine Orks suchen: Sie wollen das mysteriöse Schwert, das Theo (Tyroe Muhafidin) gefunden hat und das eng mit Sauron verbunden zu sein scheint. In Folge 5 erfahren wir nun aber noch mehr über Adars Pläne – und über die Rolle, die das Schwert darin spielt.
Das Schwert sei ein Schlüssel, vermutet Arondir (Ismael Cruz Cordova), nachdem ihm Theo die geheimnisvolle Waffe gezeigt hat. Ein Schlüssel, der einst schon dazu diente, um die Vorfahren der Menschen aus den Südlanden zu unterwerfen. Das zeigen die Statuen, die Arondir im Wachturm von Ostirith entdeckt, der laut Amazon nicht etwa von den Elben, sondern von den Anhängern Morgoths errichtet wurde. Dort sehen wir, wie eine am Boden liegende Gestalt von der Klinge des Schwerts durchbohrt wird:
Und wohl auch ein Schlüssel, der dazu dient, die Macht des Bösen zu entfesseln. Arondir selbst bringt zwei Gründe dafür ins Spiel, dass der gefallene Elb hinter der Waffe her ist: Adar habe davon gesprochen ein Gott werden zu wollen. Und er wolle den Orks eine Heimat schenken. Das wird auch in einer vorherigen Szene in Episode 5 noch einmal aufgegriffen, in der Adar davon spricht, die Sonne verdunkeln zu wollen.
Doch wie will Adar das erreichen? Um den ganzen Plan zu durchschauen, muss man ganz genau aufpassen, wann immer in der Serie Karten eingeblendet werden. Denn das Gebiet, das in „Die Ringe der Macht“ als die Südlande bezeichnet wird, ist in Wahrheit das spätere Mordor, das zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht so heißt.
Die Südlande werden zu Mordor!
Das erkennt man etwa gut an dem folgenden Kartenausschnitt aus Folge 3. Hier sehen wir den großen Baum, an dem Arondir und die anderen gefangenen Elben graben müssen und in dessen Nähe die Orks und Adar ihr Lager haben. Und nördlich des Baumes liegen Ostirith und die umgebenen Dörfer sowie der Schicksalsberg (hier benannt mit dem elbischen Namen Orodruin), in den Frodo und Sam viele Tausend Jahre später den Einen Ring werfen:
Der Plan von Adar ist also, die Südlande (oder wenigstens einen Teil davon) in Mordor zu verwandeln und den Himmel zu verdunklen, damit sich die sonnenempfindlichen Orks dort wohler fühlen. Und wenigstens dieser Teil des Plans muss in Erfüllung gehen, schließlich spielt das verwüstete und verdunkelte Mordor später noch eine wichtige Rolle in Mittelerde, wie ja etwa auch in den „Der Herr der Ringe“-Filmen von Peter Jackson gesehen.
Eine Möglichkeit, wie sich die Landschaft in den Südlanden dauerhaft verändern und der Himmel verdunkelt werden könnte: Der Orodruin bricht aus - die Lavaströme würden das Land zerstören, die Aschewolken das Sonnenlicht fernhalten. Und irgendwann muss der Vulkan, der aktuell ja inaktiv und einfach nur ein Berg zu sein scheint, ja ausbrechen. Schließlich wird Sauron darin den Einen Ring schmieden... Womöglich haben der Schlüssel und der Vulkan also etwas miteinander zu tun.
Doch es bleibt die Frage, ob Adar all das für Sauron tun will – oder für sich selbst. Und damit einhergehend, ob er plant, ein Gott an der Seite von Sauron zu werden oder ob er ihn ersetzen will.
Adar: Saurons Diener oder Saurons Konkurrent?
In Folge 5 reagiert Adar nämlich ziemlich ungehalten, als ihn Waldreg (Geoff Morrell) für Sauron hält. Liegt das daran, dass er nicht mit Sauron verglichen werden möchte, weil er diesen verachtet? Oder daran, dass er es frevelhaft findet, wenn ihn jemand für seinen Meister hält, dem er treu ergeben ist?
Die Antwort darauf ist „Die Ringe der Macht“ bislang schuldig geblieben, allerdings tippen wir aufgrund der bisherigen Hinweise eher darauf, dass sich Adar und Sauron nicht unbedingt wohlgesonnen sind, sondern vielmehr Konkurrenten um den Titel als neuer Dunkler Lord werden könnten. Auf der einen Seite stünde hier also ein gefallener Elb, der die Orks als seine Kinder betrachtet, auf der anderen Seite Sauron, für den die Orks wohl nie mehr als austauschbare Fußsoldaten waren oder sein werden.
Zu zeigen, dass auch auf der Seite des Bösen nicht alle an einem Strang ziehen, wäre eine interessante Entwicklung. Ob es so kommt, erfahren wir womöglich schon am 30. September 2022 in „Die Ringe der Macht“ Episode 6, in der offenbar viele Handlungsstränge zusammenlaufen...
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