Was wäre, wenn der Menschenjunge Christopher Robin seinen tierischen Freunden um Winnie Puuh, Ferkel und Co. den Rücken gekehrt hätte und seiner Wege ins Erwachsenendasein gegangen wäre? Der Frage ging 2018 bereits das Disney-Abenteuer „Christopher Robin“ auf familienfreundliche Weise nach und orientierte sich dabei am Ton der berühmten Buch- und Zeichentrickvorlagen.
In „Winnie-The-Pooh: Blood And Honey“ gibt es nun jedoch eine wesentlich abgründigere Antwort auf die Frage. Die Low-Budget-Produktion kommt nämlich als waschechter Horror-Slasher daher, in dem Winnie Puuh und Ferkel nach dem Fortgang von Christopher Robin auf der verzweifelten Suche nach Futter zu ihren animalischen Wurzeln zurückgekehrt sind. Sie lassen schließlich den einst so idyllischen Hundert-Morgen-Wald hinter sich und verbreiten mit einer brutalen Mordserie inmitten der Menschenwelt Angst und Schrecken...
Disney dürfte das nicht gefallen
Seit den ersten „Winnie Puuh“-Filmen der 1960er Jahre aus dem Hause Disney ist das Franchise eigentlich untrennbar mit dem Mäusestudio verknüpft. „Winnie-The-Pooh: Blood And Honey“ ist nun aber nicht unter Disney-Federführung entstanden, schließlich würde man dort wohl kaum so mit einem ihrer beliebtesten Kinderhelden umgehen. Wie aber konnte der blutige Schocker dann überhaupt zustandekommen?
Das Zauberwort lautet Public Domain. Die nun schon länger zu Disney gehörende Marke hat ihren Ursprung nämlich in einer Kinderbuchreihe von A.A. Milne. Und 2022 sind die Urheberrechte an der allerersten „Winnie Puuh“-Geschichte aus den 1920ern ausgelaufen, sodass diese von jedem – und damit ganz unabhängig von Disney – völlig frei für neue Erzählungen genutzt werden darf. Das ließ sich Filmemacher Rhys Waterfield nicht nehmen und drehte in gerade mal zwei Wochen seine „Winnie Puuh“-Horror-Version ab.
» "Pu der Bär" - Gesamtausgabe (Buch) bei Amazon*
Dass man darüber bei Disney nicht unbedingt glücklich sein dürfte, ist sicherlich keine allzu gewagte Vermutung, zumal der Film nach der Enthüllung der abstrusen Prämisse und der ersten Bilder auch schon jede Menge Aufmerksamkeit im Netz bekommen hat. Viel machen kann das Maushaus aber wahrscheinlich nicht, vorausgesetzt Waterfield hat sich wirklich daran gehalten, nur Elemente aus dem ersten „Winnie Puuh“-Buch in seinem Film zu verwenden, unterliegen doch nur diese keinem Urheberrecht mehr. Erst später hinzugekommene beliebte Figuren wie etwa Tigger wird es in „Blood And Honey“ daher nicht zu sehen geben.
Überprüfen kann man das voraussichtlich noch in diesem Jahr – wann genau, ist allerdings unklar. Noch hat „Winnie-The-Pooh: Blood And Honey“ nämlich weder für Deutschland noch für die USA einen konkreten Release-Termin.
Alles für ein Like: Trailer zur bitterbösen und ziemlich blutigen Social-Media-Horror-Satire "Superhost"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.