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    TV-Tipp: "Judge Dredd"

    An den Kinokassen gescheitert und von der Kritik in der Luft zerrissen: „Judge Dredd“ mit Sylvester Stallone gehört zu den großen Flops des 90er-Jahre-Kinos. Dabei ist der Sci-Fi-Actioner, der heute im TV zu sehen ist, viel besser als sein Ruf!

    Universum Film

    Manchmal lohnt es sich, einen in Verruf geratenen Film mit etwas zeitlichem Abstand wiederzuentdecken. Der Sci-Fi-Actioner „Judge Dredd“ mit Sylvester Stallone ist so ein Beispiel. Auf der großen Leinwand und bei der Presse einst durchgefallen, funktioniert die Comic-Verfilmung, die heute, am 27. August um 20.15 Uhr RTL 2 zu sehen ist, tadellos als knackige Blockbuster-Unterhaltung. Aufgrund der frühen Ausstrahlung ist der Film jedoch geschnitten. Die ungekürzte Nachtwiederholung ist ab 1.40 Uhr auf RTL 2 zu sehen.

    +++ Meinung +++

    Man muss so ehrlich sein und sagen, dass „Judge Dredd“ natürlich ein Kind seiner Zeit ist und die Verwendung von Computereffekten in Anbetracht der heutigen Möglichkeiten reichlich cheesy wirkt. Darüber hinaus gibt es inzwischen mit dem ultrastylishen „Dredd“ von Pete Travis auch eine hervorragende Neuauflage, die der Comic-Vorlage nicht nur in Sachen Düsternis und Brutalität, sondern auch inhaltlich weitaus gerechter wird (ein Judge setzt seinen Helm nämlich niemals ab!)

    Nichtsdestotrotz funktioniert „Judge Dredd“ von Danny Cannon („Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast“) für mich als Popcorn-Unterhaltung wirklich gut. Das liegt in erster Linie an dem wie immer charismatischen Sylvester Stallone, der mit stoischer Humorlosigkeit nicht nur damit beschäftigt ist, die bösen Jungs einzubuchten, sondern auch sein eigenes Image als unerschütterlicher Action-Titan auf sympathische Art und Weise karikiert.

    Stallone wird hier zum Aushängeschild einer Zukunftsvision, die über die nur etwas mehr als 90-minütige Laufzeit durch kreative Einfälle, knackige Oneliner und eine wirklich stimmungsvolle Atmosphäre punktet: In der Welt von „Judge Dredd“ ist das Gesetz nur noch ein Mittel zum Zweck, um Gewalt mit Gegengewalt zu sühnen. Zwischen Roboter-Bodyguards, die mit einem Ruck Extremetitäten ausreißen, Klon-Zombies und kannibalistischen Outback-Piraten, scheint hier hinter jede Ecke eine neue Überraschung zu warten.

    Den Verantwortlichen hinter „Judge Dredd“ gelingt es dabei auch, den Film trotz seiner durchaus parodistischen Anleihen selten albern wirken zu lassen. Hätte man darauf verzichtet, Ulknudel Rob Schneider („Kindsköpfe“) als miserable Sidekick-Laberbacke an die Seite von Stallone zu stellen, dann wäre „Judge Dredd“ meiner Meinung nach ein rundum gelungenes Dystopie-Vergnügen geworden. Denn wenn Danny Cannon sein Gespür für Bildwelten und Actionsequenzen aufleben lassen kann, überzeugt dieses Sci-Fi-Action-Feuerwerk voll und ganz.

    5 Stars, die vor ihrem großen Hollywood-Durchbruch in der Porno-Industrie gearbeitet haben!

    Das ist "Judge Dredd"

    Ökologische Katastrophen und nukleare Kriege haben die Erde in ferner Zukunft nahezu unbewohnbar gemacht. Die Überreste der menschlichen Zivilisation sind auf wenige gigantische Metropolen verteilt. Mega-City One ist mit mehr als 400 Millionen Einwohnern die Größte von ihnen – und das Ausmaß an Gewalt und Korruption kaum noch zu bändigen. Um das Gesetz irgendwie aufrechtzuerhalten, wurde ein neues, radikales Rechtssystem etabliert: die Judges.

    Sie sind Polizisten, Richter und Henker in einer Person. Street Judge Joseph Dredd (Sylvester Stallone) ist eine lebende Legende und verkörpert das Gesetz mit brutaler Härte. Selbst für geringfügige Vergehen verhängt er oft drakonische Strafen. Er glaubt unbeirrt an das System und hat sogar seinen eigenen Bruder Rico (Armand Assante) hinter Gittern gebracht. Als Dredd jedoch für den Mord an einem Reporter verantwortlich gemacht wird, wird er vom Jäger zum Gejagten...

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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