Mit „365 Days 3: Noch ein Tag“ endet die Netflix-Erotik-Trilogie um die einst von Gangster Massimo (Michele Morrone) in Gefangenschaft gehaltenen Laura (Anna Maria Sieklucka), die sich in ihren Entführer verliebte, ihn heiratete und sich anschließend auf eine Affäre mit dessen Mafia-Konkurrenten Nacho (Simone Susinna) einließ. Doch was, wenn nach der Trilogie noch mehr kommt? Zwar gibt es nur drei Teile der von Blanka Lipinska geschriebenen Romanreihe. Doch die Netflix-Version unterscheidet sich mittlerweile deutlich von der Vorlage. Auch das Ende ist ganz anders und bietet sogar einen Cliffhanger. Plant Netflix also sogar „365 Days 4“? Darauf gehen wir später ein. Jetzt fangen wir erstmal mit dem Ende selbst an.
Das Ende von "365 Days 3: Noch ein Tag" erklärt
Mit diesem Ende dürften wirklich die allerwenigsten Zuschauer*innen gerechnet haben. Denn als Laura davon erfährt, dass Massimo von ihrer Affäre weiß, sucht sie nicht etwa das Weite – was aufgrund der Tatsache, dass es bei ihm um einen zu Wutausbrüchen und Eifersucht neigenden Gangsterboss vernünftig wäre – sondern stellt sich ihm. Doch es kommt anders, als es Olga (Magdalena Lamparska) vorhersagte: Massimo will Laura nicht töten. Stattdessen zeigt er sich so verständnisvoll wie noch nie in der gesamten „365 Tage“-Trilogie. Er zitiert ein Buch, dass ihm sein Vater vorgelesen hatte, als Massimo noch ein Kind war:
„Wenn du etwas wirklich liebst, lass es frei. Kommt es zu dir zurück, ist es deins für immer. Wenn nicht, hat es dir nie gehört.“
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Nachdem Laura antwortet: „Du hattest einen wundervollen Vater und du wirst auch mal einer sein“, fragt Massimo: „Bist du zurückgekommen, Babygirl?“
Die Antwort darauf erfahren wir aber nicht. Denn die Musik schwillt an und die Kamera entgleitet in den Sonnenuntergang. Wie sich Laura entschieden hat, lässt sich nicht eindeutig sagen. Argumente gibt es für beide Seiten:
Variante 1: Laura hat sich für Nacho entschieden. Diese Variante halten wir für die wahrscheinlichere. Im Verlauf des Films war Laura viel stärker zu dem Surfer hingezogen als zu ihrem Ehemann, dem sie sogar mit der Scheidung drohte, als sie sich zuletzt gesehen hatten. In den finalen Momenten wirkt es außerdem nicht so, als würde Laura zu Massimo zurückwollen. Ihr Blick ist emotionslos und leer, als hätten Massimos Worte sie kein bisschen bewegt. Außerdem entscheidet sich Laura auch in der Buchvorlage für Nacho.
Variante 2: Laura hat sich für Massimo entschieden. Auch wenn vieles dagegen spricht, so ist es nicht ausgeschlossen, dass Laura tatsächlich zu Massimo zurückkehrt. So könnte Netflix die Chance nutzen, die Handlung aus den Büchern noch etwas in die Länge zu strecken, um möglicherweise noch einen vierten Teil nachzulegen. Außerdem hat Massimo in dieser letzten Szene einen radikalen Sinneswandel hingelegt. Er scheint wie ausgewechselt. Vielleicht ist das ja das Zünglein an der Waage, dass Laura zur Rückkehr motiviert. Und vielleicht ist ihr Blick so emotionslos, weil sie gerade gar nicht weiß, was sie überhaupt fühlen soll, und sie erst einmal wie gelähmt ist.
So unterscheidet sich das Netflix-Ende von "365 Tage 3" von der Buchvorlage
Wie schon erwähnt, entscheidet sich Laura in der Buchvorlage von „365 Days 3“ für Nacho, und das, nachdem Massimo sie ein weiteres Mal entführt. Allerdings kann Laura flüchten, woraufhin für sie ein für alle Mal klar wird, wen sie wirklich liebt. Sie heiratet Nacho und wird sogar von ihm schwanger.
Kommt jetzt "365 Days 4"?
Eigentlich hatten wir nicht erwartet, dass nach „365 Days 3“ noch eine Fortsetzung folgen würde. Doch mit dem offenen Ende, dass sich so drastisch von der Buchvorlage unterscheidet, kommen Zweifel auf. Schließlich wirkt es nicht wie ein runder Abschluss, der Fans zufriedenstellen wird, sondern eher wie ein erneuter Cliffhanger, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte machen soll.
Bisher hat Netflix allerdings noch keine Fortsetzung angekündigt und wahrscheinlich wird der Streaming-Dienst abwarten, ob genug Nutzer*innen den dritten Teil schauen werden, um noch eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Ein reines Prestige-Projekt ist „365 Days“ nämlich nicht gerade, da müssen schon die Publikumszahlen überzeugen. Außerdem gibt es keine weitere Buchvorlage, was angesichts der Tatsache, dass Netflix die Geschichte mittlerweile sowieso stark abgewandelt hat, aber nicht mehr allzu sehr ins Gewicht fallen dürfte.
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