Das Marvel Cinematic Universe hat sich seit seiner Entstehung mit „Iron Man“ im Jahr 2008 stetig weiterentwickelt. Es kamen Crossover-Filme wie „The Avengers“ hinzu, später folgten Serien auf Disney+ und seit „Spider-Man: No Way Home“ und „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ das Marvel-Multiversum eröffneten, scheint so gut wie alles möglich.
„She-Hulk: Die Anwältin“ geht nun aber noch einen Schritt weiter und öffnet sogar das Tor zur realen Welt. Denn während die sogenannte vierte Wand (also die imaginäre Wand zwischen Publikum und Serienfiguren) vom MCU bisher nur in Ausnahmefällen durchbrochen wurde, ist die Ansprache des Publikums in der neuen Marvel-Serie Teil des Konzepts.
Das verraten bereits die Trailer, in denen die von Tatiana Maslany gespielte Hauptfigur direkt in die Kamera blickt und dabei Kommentare abgibt, die sich direkt an die Zuschauer*innen richten. Ein solches Spiel auf der Metaebene dürfte dem Humor des MCU eine erfrischende neue Note verleihen. Marvel-Fans kennen das bereits von „Deadpool“. Wer den Helden mit dem losen Mundwerk mag, der sollte „She-Hulk“ daher umso mehr auf dem Schirm haben.
›› "She-Hulk" auf Disney+
DARUM GEHT ES IN "SHE-HULK" AUF DISNEY+
Doch worum genau geht es überhaupt in der Serie? Die Anwältin Jennifer Walters (Tatiana Maslany) wünscht sich ein ganz normales Leben: Als Single-Frau Mitte 30 möchte sie vor allem Karriere machen und die große Liebe finden. Mit dem Superhelden-Dasein ihres berühmten Cousins Bruce Banner (Mark Ruffalo), besser bekannt als Hulk, will sie hingegen nichts zu tun haben. Dumm nur, dass die spezielle Kondition des Wut-Kolosses nach einer Bluttransfusion auf Jennifer abfärbt.
Plötzlich wird auch sie zum grünen Superwesen, sobald ihre Emotionen hochkochen. Zwar hat sie ihre Gefühle und die damit einhergehenden Kräfte deutlich schneller im Griff als ihr berühmter Verwandter, doch an ein normales Leben ist jetzt nicht mehr zu denken. Spätestens als sie in ihrer Kanzlei nun auch noch eine besondere Abteilung für Menschen mit Superkräften leiten soll, sind alle Augen auf sie gerichtet…
SHE-HULK BLEIBT DER COMIC-VORLAGE TREU
Dass „She-Hulk: Die Anwältin“ im Trailer die vierte Wand durchbricht, kommt nicht von ungefähr: Auch in den Comics ist sich Hulks Cousine häufig bewusst, dass sie und ihre Abenteuer nur gezeichnet sind, und spricht immer mal wieder direkt zu den Leser*innen. Im MCU ist ein solches Vorgehen aber dennoch sehr ungewöhnlich.
Zwar setzte „WandaVision“ ebenfalls einige solcher Momente ein, diese dienten aber dazu, den Stil der jeweils parodierten Sitcom wie etwa „Modern Family“ und „Malcom mittendrin“ zu kopieren.
„She-Hulk: Die Anwältin“ ist als kurzweilige Comedy-Serie ausgelegt. Die insgesamt neun Episoden aus Staffel 1 sind allesamt um die 30 Minuten lang, anstatt sich an den jüngeren MCU-Serienablegern zu orientieren, die zumeist auf sechs circa 50-minütige Episoden setzten.
Die erste Folge „She-Hulk: Die Anwältin“ startet am 18. August 2022 auf Disney+. Anschließend gibt es jeden Donnerstag eine neue Folge auf dem Streaming-Dienst.