Wie Disney nun offiziell bestätigt hat, wird „Lightyear“ bereits ab dem 3. August 2022 für alle Abonnent*innen auf Disney+ zum Abruf bereitstehen. Das „Toy Story“-Spin-off um die Vorlage für die Spielzeugfigur Buzz Lightyear könnt ihr damit gerade einmal sieben Wochen nach Kinostart auch schon im Heimkino erleben – so wie es zuletzt auch schon bei „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ der Fall war.
Zogen die Menschen für Sam Raimis Multiversum-Abenteuer allerdings noch in Scharen in die Kinos – der Marvel-Blockbuster mit Benedict Cumberbatch und Elizabeth Olsen spielte immerhin beachtliche 955 Millionen Dollar ein -, sieht die Sache bei „Lightyear“ ein wenig anders aus…
» "Doctor Strange In The Multiverse Of Madness" auf Disney+*
Denn der Film um jenen Helden, der Vorbild für die geliebte Actionfigur von Andy aus „Toy Story“ ist, ging an den Kinokassen gnadenlos baden. Bei in etwa gleich hohen Produktionskosten wie „Doctor Strange 2“ (nämlich 200 Millionen Dollar) spülte „Lightyear“ bis dato gerade einmal 213 Millionen Dollar ein. Kalkuliert man die Marketingkosten mal in die Rechnung mit ein, wird das animierte Science-Fiction-Abenteuer im Kino keine schwarzen Zahlen mehr schreiben. Und das wohl aus mehreren Gründen.
"Lightyear": Identitätskrise mit Folgen
Bereits der Trailer zur ersten Solo-Mission von Buzz Lightyear, der hier erstmals nicht von Originalsprecher Tim Allen, sondern von „Captain America“ Chris Evans gesprochen wird, versprach eher ein spektakuläres Science-Fiction-Abenteuer als kurzweilige, kindgerechte Unterhaltung. Und tatsächlich erinnert „Lightyear“ inhaltlich an große Hollywood-Hits wie „Interstellar“, während das Spielfilmdebüt von Regisseur Angus MacLane, der bereits als Co-Regisseur an „Findet Dorie“ mitarbeitete, vor allem visuell unfassbar eindrucksvoll geraten ist. Ja, allein hierfür lohnt sich das Kinoticket schon.
Nichtsdestotrotz fühlt sich „Lightyear“ aber so an, als würde er nicht so recht wissen, was er denn nun eigentlich sein will. Natürlich gibt es Pixar-typisch eine universelle Geschichte, die Jung und Alt anspricht. Und auch ein ebenso niedlicher wie witziger Sidekick ist mit Katzen-Android Sox an Bord. Dennoch: Vor allem zahlreiche „Toy Story“-Fans zeigten sich verwundert darüber, welchen Buzz Lightyear sie hier zu sehen bekommen. Das soll das Vorbild für unseren geliebten Astronauten sein? Für viele ist er eben das nicht.
Lightyear„Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter“ geht es für „Lightyear“ so weder am Box Office noch in den Kritiken. Mit Wertungen wie 60 Punkten auf MetaCritic sowie 5.4/10 in der IMDb gehört der Film jedenfalls ganz klar zu den am schlechtesten besprochenen Kinofilmen aus dem Hause Pixar. Dass der Film eine wirtschaftliche Bruchlandung hinlegte, könnte neben den durchwachsenen Reaktionen aber auch noch einen anderen Grund haben:
Das immer kleiner werdende Zeitfenster zwischen Kino- und Streaming-Start lässt viele Filmfans zweimal überlegen, ob sie für einen Film wirklich ein Kinoticket lösen wollen oder ob sie einfach noch ein paar Wochen warten, um ihn dann zuhause nachzuholen– und zwar ganz ohne dafür extra in die Tasche zu greifen, wenn sie etwa bereits über ein Abonnement bei Disney+ verfügen. Dass dies aber nur einer der Gründe für das Scheitern von „Lightyear“ sein dürfte, zeigt aktuell „Thor 4: Love And Thunder“. Das Interesse am jüngsten Marvel-Abenteuer, das wohl auch eher früher als später bei Disney+ landen dürfte, fiel nach einem richtig starken Start zwar wieder ab. Nach zwei Wochen hält der Film aber immerhin bereits bei einem Einspiel von über 500 Millionen Dollar.
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