Der Regisseur hinter einer der aufwändigsten, erfolgreichsten und angesehensten Trilogien der Filmgeschichte widmet sich einer der einflussreichsten Hit-Bands der Musikgeschichte: „Der Herr der Ringe“-Macher Peter Jackson wühlte sich durch 60 Stunden Filmmaterial und 150 Stunden Audioaufnahmen, die während der Produktion des Albums „Let It Be“ entstanden sind. Daraus formte er eine Dokumentation, die nicht nur Fans der legendären Band The Beatles zu begeistern weiß. Ursprünglich als 150 Minuten langer Dokumentarfilm fürs Kino geplant, wurde aus „The Beatles: Get Back“ am Ende ein regelrechtes Mammutwerk. Jackson und seine Fans sind das ja mittlerweile gewöhnt:
Aus dem Projekt, in dessen Rahmen aufwändig und minutiös mit hochmoderner Technologie das jahrzehntealte Material restauriert wurde, entstand eine dreiteilige Miniserie. Die insgesamt 468 Minuten lange Doku debütierte von sehr positiven Kritiken begleitet auf Disney+. Ab jetzt können auch Streamingmuffel zuschlagen, sowie Fans, die sich dieses Beatles-Denkmal ins Regal stellen wollen. Denn „The Beatles: Get Back“ gibt es ab dieser Woche endlich in einer Collector's Edition auf Blu-ray – exklusive Sammelkarten inklusive.
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Dass diese Edition erst jetzt rauskam, war eigentlich nicht geplant: Zunächst wurde das Set, in dem jede Episode der dreiteiligen Dokuserie ihre eigene Disc spendiert bekommt, für Frühling 2022 angekündigt. Jedoch kam es bei der Herstellung zu einem technischen Fehler, unter dem die Tonqualität gelitten hat, weshalb die Discs neu gepresst werden mussten.
Nach dem Weltkrieg kamen die Beatles
Nach seiner Splatterphase, die solchen Horrorkult wie „Bad Taste“ hervorgebracht hat, und seinen Blockbuster-Epen widmete sich Jackson dem Dokumentarfilm – ohne dabei seine Begeisterung für Filmtechnologie abzulegen: Für die Dokumentation „They Shall Not Grow Old“ ließ er in mühseliger Kleinarbeit Unmengen an Filmmaterial aus dem Ersten Weltkrieg in eine andere Bildrate übertragen, nachkolorieren, vertonen und in 3D konvertieren. Das Ergebnis? Beeindruckend.
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„The Beatles: Get Back“ hat zwar keine 3D-Konvertierung erhalten, trotzdem musste einiges Material, das lange Zeit als kaum zu gebrauchen galt, aufbereitet werden – stets mit der Absicht, bloß nichts zu verfremden oder gar in einen künstlichen Look abrutschen zu lassen. Darüber hinaus kam auf Jackson, seinen Filmeditor Jabez Olssen und das für das Sound-Editing verantwortliche Team eine regelrechte Sisyphosarbeit zu: Laut eines Berichts der The New York Times nahm der Schnitt der Serie rund vier Jahre in Anspruch.
FSK-18-Fest im Heimkino: Bei dieser blutigen Horror-Sause erwarten euch fiese Monster, reichlich Gore & Heavy MetalDie Mühen lohnten sich: „The Beatles: Get Back“ zog eine sehr positive, in der Musik-Fachpresse teils regelrecht euphorische Resonanz nach sich, da die Dokuserie einen detaillierten Einblick in den Arbeitsprozess von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr gestattet. So detailliert, dass sogar ein offizielles Begleitbuch* publiziert wurde, das mit zuvor unveröffentlichten Fotos und Transkripten lockt, die auch Gesprächspassagen abbilden, die in der Doku nicht vorkommen.
Außerdem suggeriert das von Jackson und seinem Team aufbereitete Material, dass sich die vier Musiker kurz vor der Auflösung der Beatles nicht derart schlimm in den nicht weiter pilzkopfförmigen Haaren lagen, wie es die Legende jahrzehntelang besagt hat. Dennoch kommt es zu einigen harschen Beschimpfungen. Die wurden auf Jacksons Drängen hin allerdings nicht zensiert, obwohl Disney+ in den USA eine deutlich strengere Einstellung bezüglich Schimpfwörtern hegt als in Europa.
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Anfang 2022 brachte Jackson seine Fans und Verehrer*innen der Beatles jedoch in ein Dilemma: Er gab kund, dass er mit der Produktion einer Extended Edition von „The Beatles: Get Back“ liebäugelt. Die soll drei bis vier Stunden länger werden, außerdem möchte Jackson ausführliches Bonusmaterial zur Dokumentation bereitstellen. Ein solches Set könnte aber nur entstehen, wenn die Fans Interesse daran signalisieren – was suggeriert, dass Fans diese Edition kaufen sollten, um sich später eine andere holen zu können. Wenigstens ist das Vielleicht-nicht-ultimative-Set hübsch aufgemacht.
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