Die Karriere von Nicolas Cage lässt sich recht einfach in verschiedene Phasen unterteilen. Da wären etwa die Kult-Komödien der 1980er („Arizona Junior“), die Action-Kracher der 1990er („Face/Off“), die schrecklichen Direct-to-Video-Gurken der 2010er („The Humanity Bureau“) und schließlich seine große Rückkehr mit Genrefilm-Perlen wie „Mandy“ und „Pig“ sowie dem jüngsten Nic-Cage-Höhepunkt „Massive Talent“, in dem sich der Kult-Mime einfach mal selbst spielt. Doch dann gab es da noch eine weitere, durchaus erfolgreiche Phase, in der ein Film allerdings ziemlich unterging: „The Weather Man“.
Nach preisgekrönten Dramen wie „Adaption“, „Tricks“ und „Lord Of War“ in den 2000ern stand Cage so etwa auch für „Fluch der Karibik“-Macher Gore Verbinski vor der Kamera. Doch „The Weather Man“ floppte an den Kinokassen, spielte nicht einmal seine Produktionskosten wieder ein und wurde folglich auch im Heimkino versenkt: 2006 erschien der Film als DVD, die aber bereits vor Jahren aus dem Handel verschwand. Nachschub? Fehlanzeige? Bis jetzt. Nach über 15 Jahren feiert die Tragikomödie nun endlich ihr überfälliges Comeback – und ihre HD-Premiere: „The Weather Man“ erscheint am 14. Juli 2022 zum ersten Mal auf Blu-ray.
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Nicht nur Fans von Nicolas Cage, sondern alle Filmfreunde mit einer Schwäche für Melancholie und pechschwarzen, trockenen Humor sollten „The Weather Man“ gesehen haben – und können ihn nun endlich auch in High Definition nachholen.
"The Weather Man": Das Leben ist schwer vorherzusagen
„The Weather Man“ erzählt die Geschichte von Chicagos berühmtestem Wetterfrosch David Spritz (Cage), der die Chance seines Lebens bekommt, als man ihm die Moderatrion von „Good Morning, America“ anbietet. Doch dann erhält sein Vater (Michael Caine) die Diagnose, dass er nur noch einige Monate zu leben hat. Davids Sohn Mike (Nicholas Hoult) bekommt indes Probleme mit der Polizei. Der Journalist muss sich nun wohl oder übel entscheiden: Will er den Sprung auf der Karriereleiter wagen, von dem er immer geträumt hat? Oder soll er alles in seiner Macht stehende unternehmen, um seine zunehmend zerbrechende Familie noch mal zusammenzuflicken?
Worauf kommt es im Leben wirklich an? Mit dieser Frage beschäftigt sich Drehbuchautor Steve Conrad im Laufe seiner Karriere immer wieder – etwa in „Das Streben nach Glück“ mit Will Smith, in „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ mit Ben Stiller oder eben auch in „The Weather Man“, in dem Nicolas Cage als zwischen Sein und Schein gefangene TV-Persönlichkeit brilliert.
The Weather ManDavid Spritz, der seinen gebürtigen Namen aus PR-Gründen ablegte, lebt ganz dem American Way of Life entsprechend ein Leben als Strahlemann, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Doch all das ist nur Maskerade – eine Fassade, die unter dem hohen, damit einhergehenden Druck immer mehr zu zerbröckeln droht und nach und nach eine tiefe Traurigkeit und Unzufriedenheit zum Vorschein bringt. Spritz ist eine komplexe Figur, die Cage auf seine ganz individuelle Weise mit Leben füllt, mit Hoffnung wie auch mit Hoffnungslosigkeit und dem Wunsch, nach mehr zu streben – und der Frage, was dieses „mehr“ überhaupt ist.
Besonders ist „The Weather Man“ aber vor allem, weil er stets unvorhersehbar ist – eben genau wie das Wetter. Und wie das Leben selbst. Verbinski hinterfragt die vor allem in der US-amerikanischen Gesellschaft fest verankerten gesellschaftlichen Ideale auf subtile Weise und führt mit der zuweilen heiteren, aber eben auch aufrüttelnden Geschichte von David Spritz vor Augen, dass das Leben ebenso unberechenbar wie das Wetter ist – und dass das keinesfalls etwas Schlechtes sein muss.
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