Für „The Legend Of Hercules“ haben sich die Verantwortlichen mit Kellan Lutz ausgerechnet den „Twilight“-Star ausgesucht, der nun wirklich gar nicht schauspielern kann. Nun geht es in einem Herkules-Film natürlich in erster Linie um die Muskeln – und auf diesem Gebiet kann man Lutz nun sicherlich keinen Vorwurf machen. Aber am Ende ist „The Legend Of Hercules“ – auch wegen seines miesen Schauspiels – leider eher unfreiwillig komisch statt erhaben pathetisch geworden…
Das Ergebnis waren miese Kritiken und ein Schiffbruch an den Kinokassen. Aber ob die allgemein miesen Reaktionen wirklich gerechtfertigt sind, davon könnt ihr euch am 2. Juli 2022 ab 20.15 Uhr auf Tele5 auch selbst überzeugen – oder euch den Film einfach direkt bei Amazon Prime Video ansehen:
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Dabei ist der Ansatz von Renny Harlin durchaus interessant: In dieser Origin Story muss sich der muskelbepackte Halbgott nämlich als eine Art antiker Underground-Streetfighter durchprügeln, damit er rechtzeitig aus der ägyptischen Gefangenschaft in seine griechische Heimat zurückkehren kann, um dort die Heirat zwischen seiner Geliebten Hebe und seinem verschlagenen Halbbruder Iphicles zu verhindern…
Darum taugt "The Legend Of Hercules" nicht viel
„The Legend of Hercules“ ist immer dann am besten, wenn sich irgendwie geprügelt wird. Ob beim Schlamm-Wrestling oder in einer aufwendigen Arena, in der die Gladiatoren auf Felsen miteinander kämpfen, zwischen denen sie in die Tiefe stürzen und zerschellen – diese antike „Bloodsport“-Variante ist angemessen over the top inszeniert und macht mitunter richtig Laune…
… aber leider machen diese Szenen nur einen kleinen Teil des Films aus, in dem ansonsten allzu gehetzt durch eine sehr freie und uninspirierte Abwandlung der Herkules-Saga geprescht wird. Außerhalb der Arenen setzt Renny Harlin bis hin zu einer Sex-mit-einem-unsichtbaren-Gott-Szene inklusive grollendem Donner und wehenden Leinenvorhängen regelmäßig auf das ganz große Pathos – und das muss mit einem Hauptdarsteller vom Kaliber eines Kellan Lutz ja fast zwangsläufig in den Lendenschurz gehen.
Fazit: Trotz gut choreographierter Fights und Sets, die durchaus Eindruck schinden, ist der Film oft eher unfreiwillig komisch statt erhaben pathetisch. So ist „The Legend Of Hercules“ maximal als antikes Trash-Fest zu gebrauchen.
Mit Dwayne Johnson wäre es ein besserer Film geworden …
… und das lässt sich sogar belegen: Schließlich ist im selben Jahr wie „The Legend Of Hercules“ auch noch „Hercules“ mit Dwayne Johnson in den Kinos angelaufen – und der hat nicht nur deutlich mehr Geld in die Kassen gespült, sondern auch merklich bessere Reaktionen von Fans und Kritiker*innen eingefahren.
Solche Dopplungen von Hollywood-Filmprojekten, die sich plötzlich mit einer sehr ähnlichen Thematik Konkurrenz an den Kinokassen machen, kommen übrigens sehr viel häufiger vor, als man vielleicht im ersten Moment glaubt. Neben den bekanntesten Beispielen wie „Armageddon“ und „Deep Impact“ oder „Olympus Has Fallen“ und „White House Down“ gibt es da nämlich noch zig weitere Fälle, die wir in der folgenden Bildergalerie mal für euch zusammengestellt haben:
Wenn zwei Hollywoodstudios gleichzeitig auf dieselbe Idee kommen: 50 filmische Doppelgänger*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.