Einst indiziert & sogar beschlagnahmt: Heute Abend läuft ein Horror-Meilenstein uncut im TV, den jeder Filmfan kennen sollte

Sam Raimi ist bekannt für seine „Spider-Man“-Trilogie, „Doctor Strange 2“ oder die „Die fantastische Welt von Oz“-Neuverfilmung. Doch ganz egal, ob er nun in die Welt von Marvels Superhelden eintauchte oder in ein Disney-Märchen: Jeder seiner Filme steckt voller Momente, in denen der Kult-Regisseur seine Herkunft aus dem Horrorfach zelebriert. Und so dürften sich Raimi-Fans auch heute noch ziemlich einig sein: Wenn es einen Film gibt, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte, dann ist das „Tanz der Teufel“.

Der Film erschien in Deutschland 1984 ungeschnitten im Kino sowie auf VHS, wo er jedoch alsbald die Sittenwächter auf den Plan rief und infolge sogar für eine Verschärfung der hiesigen Jugendschutzgesetze sorgte. Die Uncut-Version von „Tanz der Teufel“ landete nicht einfach nur auf dem Index, sondern wurde obendrein auch noch beschlagnahmt und hatte so hierzulande viele, viele Jahre einen besonders schweren Stand.

2016 folgte dann schließlich eine Neuprüfung, mit erstaunlichem Ergebnis: Nicht nur wurde erst die Beschlagnahme und wenig später die Indizierung aufgehoben. Die FSK erteilte nach über drei Jahrzehnten grünes Licht und gab den Film ungekürzt sogar ab 16 (!) Jahren frei! Sah man sich einst sogar gezwungen, den Film aufgrund seiner ausufernden Gewaltdarstellungen aus dem Verkehr zu ziehen, muss man seitdem also nicht einmal mehr volljährig sein, um den Horror-Klassiker genießen zu dürfen.

Heute darf der Film somit nicht nur in voller Länge verkauft, sondern ab 22 Uhr auch im hiesigen Fernsehprogramm gezeigt werden – so wie heute bzw. morgen: Denn Kabel1 zeigt „Tanz der Teufel“ in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 2022 ab 0.35 Uhr komplett ungekürzt. Wer sich dafür aber nicht gleich die halbe Nacht um die Ohren schlagen will, bekommt den Film mittlerweile auch für kleines Geld auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray sowie als Video-on-Demand – natürlich uncut:

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Das ist "Tanz der Teufel"

Basierend auf seinem Kurzfilm „Within The Woods“ von 1978 hatte Sam Raimi drei Jahre später endlich genügend Geld zusammen, um sein diabolisches Dämonen-Abenteuer in Spielfilmlänge aufzuziehen. „Genügend“ heißt in diesem Fall übrigens 375.000 Dollar – eine geradezu mickrige Summe, mit der „Tanz der Teufel“ selbst damals als Low-Budget-Produktion galt (zum Vergleich: die im selben Jahr erschienenen Horrorfilme „Halloween II“ und „American Werewolf“ kosteten 2,5 bzw. 5,8 Millionen Dollar).

Und trotzdem: Mit überbordenden Spezialeffekten und Stop-Motion-Animationen brachte er es zum ultimativen Kult-Klassiker, der von einer einzigartig-finsteren Horror-Comedy-Mischung lebt, wie sie neben Sam Raimi kaum jemand Anderes hinbekommt.

Wer genau davon nicht genug kriegt, sollte deshalb unbedingt auch die Fortsetzungen „Tanz der Teufel 2“ und „Armee der Finsternis“ sowie den Serien-Ableger „Ash Vs. Evil Dead“ und den übernatürlichen Horror-Spaß „Drag Me To Hell“ gesehen haben – und bekommt im eingangs erwähnten „Doctor Strange 2“ derzeit auch im Kino die volle Ladung Raimi (inklusive herrlicher „Tanz der Teufel“-Anspielung!).

Und für alle, die Sam Raimis Kultfilm nur vom Hörensagen kennen, nochmal kurz der Plot: Ash (Bruce Campbell) und seine Freunde gönnen sich ein paar Tage Auszeit in der Natur und verbringen ein paar Tage in einer abgelegenen Hütte im Wald, wo sie kurz nach ihrer Ankunft jedoch eine mysteriöse Entdeckung machen.

Im Keller des Hauses finden sie ein Tonbandgerät und ein seltsames Buch, das sie neugierig untersuchen. Das Problem an der Sache: Die Schrift enthält Formeln zur Beschwörung von dunklen Mächten – und genau die sind dank Ash und Co. bereits auf dem Weg ins irdische Reich, um ihnen das Leben buchstäblich zur Hölle zu machen...

"Evil Dead Rise" kommt: Die Teufel tanzen wieder!

Nach dem verglichen zum Original ziemlich humorbefreiten, hammerharten und von Fans und Fachpresse gleichermaßen gefeierten Reboot „Evil Dead“ von 2013, steht mit „Evil Dead Rise“ übrigens schon bald ein neuer „Tanz der Teufel“-Film ins Haus. Und der soll das Szenario nicht nur erstmals vom Wald in die Großstadt verfrachten, laut Regisseur Lee Cronin erwartet uns darin auch eine Extraportion roter Lebenssaft:

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