+++ Meinung +++
Auf dem Planeten Daiyu sieht Obi-Wan (Ewan McGregor) in „Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ Folge 2 einen um Geld bettelnden Kriegsveteranen. Der bärtige, abgehalfterte Obdachlose, der ein paar Credits in den Helm geworfen bekommt, wird von „Boba Fett“ Temuera Morrison gespielt. Das ist natürlich logisch, denn sowohl Boba als auch der Kriegsveteran sind Klone des in „Star Wars: Episode II“ von Morrison gespielten Jango Fett.
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Der Veteran musste also zwangsläufig von Morrison gespielt werden. Doch es ist mehr als nur ein kleiner Cameo, mehr als ein nettes Gimmick für die die Fans. Denn Regisseurin Deborah Chow und ihr Team verstehen es perfekt, die Szene mit zusätzlicher Bedeutung aufzuladen.
Eine Szene voller Schmerz
Direkt nachdem wir den verdreckten, obdachlosen Ex-Klontruppler sehen, laufen Sturmtruppler in ihren sauberen Rüstungen vorbei. Mit dieser Gegenüberstellung verdeutlichen die Macher geschickt noch einmal, wie die Klontruppler vom Imperator benutzt wurden. Sie mussten sich gegen ihre vorherigen Verbündeten, die Jedi, stellen und diese ermorden. Und danach wurden sie einfach weggeworfen und durch die neuen Sturmtruppen ersetzt.
Doch nicht nur der Klon empfindet in dieser Szene Schmerz, sondern auch Obi-Wan. Er blickt einem jener Männer in die Augen, die ihn verraten haben. Viele der Klontruppler waren sogar richtige Freunde des Jedi. Trotzdem wirft er ihm ein paar Credits in den Helm. Mitleid? Nur um kein Aufsehen zu erregen?
Ewan McGregors Gesicht spricht in dieser Szene zumindest Bände, denn es zeigt den Schmerz seiner Figur, sein Ringen damit, einem Verräter gegenüber zu stehen, der aber selbst bereits reichlich für seine Tat gelitten hat, für die er durch seine Programmierung auch noch wenig konnte.
"Star Wars": Hayden Christensen stellt weitere Darth-Vader-Auftritte nach "Obi-Wan" in Aussicht (FILMSTARTS-Interview)Die Szene ist sehr kurz. All das wird zu keinem Zeitpunkt ausbuchstabiert. Es wird nicht über die Gefühle geredet. Denn es ist viel stärker, es einfach nur kurz mit Bildern zu zeigen. Für mich ist es einer der besten Momente im ordentlichen Auftakt zu „Obi-Wan Kenobi“.
Über den Auftritt von Temuera Morrison spricht auch unser Video-Redakteur Sebastian in seinem Video zu den ersten beiden Episoden, in dem es aber unter anderem auch um die mysteriöse Reva (Moses Ingram) geht.
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