Fast fünf Jahre ist es nun, dass der zweifache Oscar-Preisträger Kevin Spacey („Die üblichen Verdächtigen“, „American Beauty“) mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung in mehr als 30 Fällen Schlagzeilen machte. Seitdem ist er eine Persona non grata in Hollywood, seine erfolgreiche Netflix-Serie „House Of Cards“ wurde ohne ihn beendet, aus dem bereits abgedrehten Film „Alles Geld der Welt“ wurde er in einer beispiellosen Hauruck-Aktion wenige Wochen vor Kinostart durch Christopher Plummer ersetzt und der Netflix-Film „Gore“ (ebenfalls abgedreht) wurde erst gar nicht veröffentlicht. Mit „Peter Five Eight“ ist Kevin Spacey nun erstmals seit 2018 wieder in einem Film zu sehen. Jetzt gibt es den ersten Trailer zum trashig angehauchten Thriller.
„Peter Five Eight“ wirkt in diesen ersten Ausschnitten zwar wie ein drittklassiger Direct-to-DVD-Streifen, bekommt durch den perversen Subtext der Verpflichtung Spaceys aber eine so verstörende wie faszinierende zweite Ebene. Tatsächlich scheinen die Macher*innen des Trailers sich dessen bewusst zu sein: Die schmierigen, softpornoesken Klänge zu Beginn führen zwar genretechnisch auf die falsche Fährte, doch wenn dann plötzlich Kevin Spacey auftaucht, der in seinem ersten Auftritt nach so langer Zeit erstmal als Stalker mit undurchsichtigen Motiven einer Frau nachspioniert, dann wirkt die fragwürdige musikalische Beschallung doch irgendwie passend. Doch worum geht es überhaupt?
Das ist "Peter Five Eight"
„Peter Five Eight“ handelt von einer Immobilienmaklerin namens Sam (Jet Jandreau), die in einer Kleinstadt in den Bergen wohnt und ihr Leben voll im Griff zu haben scheint. Allerdings hat sie eine dunkle Vergangenheit, die dann wieder hervorgezerrt wird, als ein geheimnisvoller Fremder (Kevin Spacey) sie aufsucht. Wie der Trailer zeigt, begnügt dieser sich anfangs noch damit, Sam aus der Ferne zu fotografieren und sie später mit bedrohlichen Gesten einzuschüchtern. Doch am Ende eröffnet er die Jagd auf die junge Frau und ballert dabei gleich mehrere Menschen blutig über den Haufen...
Die Tagline, mit der „Peter Five Eight“ gerade auf dem Filmfestival in Cannes beworben wird, lautet „The guilty always pay the price“ (also „Schuldige zahlen immer den Preis“), was in Anbetracht der massiven Anschuldigungen gegenüber Spacey schon arg provokant scheint. Wobei hier dazu gesagt werden muss, dass der Schauspieler nie wegen sexueller Belästigung tatsächlich verurteilt wurde. Ein fader Beigeschmack bleibt natürlich trotzdem, gerade weil die Menge der Anschuldigungen wirklich erdrückend war.
Wann und wo „Peter Five Eight“ erscheinen wird, steht noch nicht fest. Aktuell wird der Thriller gerade beim Filmfestival in Cannes für Filmverleiher zum Verkauf angeboten – ebenso wie ein zweiter Kevin-Spacey-Comeback-Film namens „1242 - Gateway To The West“, der auch noch auf einen Abnehmer wartet:
Neue Rolle für Kevin Spacey: Mit diesem Film soll der geächtete Star ein überraschendes Comeback feiern