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    Werbung auf Netflix soll noch dieses Jahr kommen: Darum ist das vielleicht sogar ganz gut so!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Nachdem Netflix kürzlich erstmals in der Geschichte keine steigenden Nutzerzahlen vorzuweisen hatte, soll auf der Streaming-Plattform jetzt auch noch Werbung geschaltet werden. Wir verraten euch, warum das vielleicht sogar total Sinn macht.

    Netflix

    2022 ist bislang ein schwarzes Jahr in der Geschichte von Netflix. Erstmals seit Bestehen verbuchte der Streaming-Anbieter einen User-Rückgang: Statt den anvisierten zusätzlichen 2,5 Millionen Abonnenten und Abonnentinnen, verlor man im ersten Quartal des aktuellen Jahres 200.000 User. Die Folge: Man setzte prompt den Rotstift an, stampfte zahlreiche Projekte direkt wieder ein und ließ unter anderem eine Entlassungswelle im Animationsbereich folgen.

    In Zukunft soll verstärkt auf massentaugliche Inhalte gesetzt werden, was im ersten Moment ganz danach klingt, als würde man kreative, mutige Filme und Serien absägen und stattdessen vor allem in Stoffe investieren, die ein besonders breites Publikum ansprechen. In Anbetracht des gewaltigen Erfolges von fragwürdigen Inhalten wie etwa „365 Days“ und „365 Days 2: Dieser Tag“ kann sich an dieser Stelle jeder selbst ausmalen, was das für die kommenden Jahre bedeuten könnte. Doch jetzt folgt, was für viele zahlende Kund*innen wie ein (weiterer) Schock klingen dürfte: Netflix soll künftig auf Werbung setzen – und zwar bereits ab 2022! Wir verraten euch, warum das aber vielleicht gar nicht mal so schlecht (und unsinnig) ist, wie man meinen könnte.

    Werbung auf Netflix: Günstiger streamen

    Nach dem User-Rückgang klingt Werbung nicht unbedingt nach einem probaten Mittel, die Zahlen wieder auf Kurs zu kriegen. Denn eines ist klar: Wer Netflix nutzt, genießt vor allem auch, Filme und Serien ganz ohne Werbung sehen zu können – denn die nervt ganz einfach und reißt einen immer wieder aus den Erzählungen raus. Warum also sollte genau dieser Schritt also potenzielle Neukunden und -kundinnen anlocken?

    Nach User-Rückgang: Netflix setzt reihenweise Projekte ab - und geht weiter in eine beängstigende Richtung

    Nun, vor allem will man mit einem Werbetarif Netflix günstiger anbieten. Alternativ dazu könnte es dann sozusagen eine „Aufpreis-Variante“ geben, die ohne Werbung läuft. Ein durchaus nachvollziehbarer Schritt, immerhin ist mit Netflix, Amazon Prime Video, Disney+Sky Ticket und Apple TV+ sowie vielen weiteren Streaming-Anbietern (und den bevorstehenden Starts von unter anderem Paramount+ und HBO Max) für viele Film- und Serien-Fans irgendwann die Grenze erreicht, wie viel man für Streaming-Abos hinlegen will oder überhaupt kann. Es müssen also alternative Lösungen her.

    Unter Berufung auf zwei anonyme Quellen berichtet die New York Times jetzt, dass Netflix noch vor Jahresende einen werbeunterstützten Tarif anstrebt. Co-CEO Reed Hastings kündigte bereits an, „in den kommenden ein bis zwei Jahren“ eine Lösung hierfür finden zu wollen – die nun schon bald in die Tat umgesetzt werden soll.

    Auch gegen Account-Sharing wird vorgegangen

    Viele teilen ihr Netflix-Abo mit Freunden oder der Familie – denn das ist praktisch und spart Geld. Doch auch hier soll sich demnächst einiges ändern. Geteilte Netflix-Accounts sollen allerdings nicht untersagt werden, sondern gegen Aufpreis möglich sein. Statistiken aus dem ersten Quartal 2022 zeigen nämlich, dass ganze 100 Millionen Haushalte Netflix über einen geteilten Account nutzen – und dass hier somit eine große zusätzliche Einnahmequelle für den Streaming-Riesen liegen könnte.

    Ein Testlauf in einigen Ländern, im Zuge dessen dafür zusätzlich 2,99 Dollar pro Monat anfielen, scheint die Verantwortlichen bei Netflix also offenbar zuversichtlich gestimmt zu haben, das Konzept weltweit zu übernehmen. Wann und in welcher Form all das letzten Endes in Deutschland umgesetzt wird, ist aktuell aber noch nicht bekannt.

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