Zugegeben: Nach seinem letzten Film mussten sich wohl auch viele eingefleischte Fans von Dario Argento fragen, ob für den Giallo-Altmeister nicht langsam die Zeit gekommen ist, sich von der Filmbühne zu verabschieden. „Dracula 3D“ war Schund der Extraklasse – daran konnten auch seine Tochter Asia Argento, der deutsche Hollywood-Export Thomas Kretschmann und Genrefilm-Ikone Rutger Hauer nichts ändern. Umso erfreulicher ist es, dass die Regielegende zehn Jahre später nun doch noch einmal einen echten Kracher raushaut: „Dark Glasses - Blinde Angst“ feierte seine Deutschlandpremiere bei der diesjährigen Berlinale, wo er uns und viele andere begeisterte. In der FILMSTARTS-Kritik gibt's für das eindrucksvolle Argento-Comeback 4,5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für alle Fans des italienischen Urgesteins.
Wer die Festival-Screenings des Films verpasst hat („Dark Glasses“ lief kürzlich auch auf dem Fantasy Filmfest), muss sich noch gut drei Monate gedulden, um ihn nachholen zu können: Offizieller Kinostart ist am 7. Juli 2022. Die Heimkino-Auswertung folgt dafür umso zügiger: „Dark Glasses“ erscheint bereits am 29. Juli fürs Heimkino – in gleich zwei streng limitierten Editionen (jeweils inkl. DVD und Blu-ray), die ihr euch ab sofort sichern könnt.
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Pierrot Le Fou schenkt dem zweieinhalbstündigen Mammut-Spätwerk Argentos im Heimkino also jene Liebe und Aufmerksamkeit, die er unserer Ansicht nach auch auf jeden Fall verdient. Warum? Wir verraten's euch.
Das erwartet euch in "Dark Glasses - Blinde Angst"
Eine Mordserie erschüttert Rom: Drei Prostituierte fielen dem mysteriösen Serienkiller bereits zum Opfer, der den Frauen buchstäblich und nach allen Regeln der Kunst des Mordens an die Kehle geht. Und er hat auch schon sein nächstes Ziel im Visier: Diana (Ilenia Pastorelli), die als Luxus-Escort ihr Geld verdient.
Der wahnsinnige Mörder verfolgt die Frau und verwickelt sie schließlich in einen Autounfall – mit Folgen. Denn Diana verliert dabei ihr Augenlicht und ist fortan auf die Unterstützung von Rita (Asia Argento) angewiesen, die im Dienst des Blindenvereins steht und Menschen nach ihrer Erblindung bei den ersten Schritten in ihr neues Leben in Dunkelheit unter die Arme greift. Doch der Killer hat sein Werk noch nicht vollendet – und setzt sein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel alsbald fort…
Pierrot Le Fou
Über fünf Jahrzehnte nach seinem Regiedebüt und ganze zehn Jahre nach seinem letzten Leinwandprojekt kehrt Regiemeister Dario Argento mit „Dark Glasses“ zu alter Stärke zurück. Einmal mehr setzt er nicht auf die klassische Whodunit-Rezeptur, sondern legt die Karten geradezu demonstrativ auf den Tisch. Es geht weder um die Identität des Killers, noch um die Frage, warum er mordet. Die Spannung entspringt vielmehr der schlichten Tatsache, dass es ihn gibt, dass er irgendwo dort draußen sein Unwesen treibt und seinen Opfern auflauert, im Dunkeln, wo sie ihn nicht kommen sehen.
„Hauptdarstellerin Ilenia Pastorelli ist weniger eine Schauspielerin als vielmehr eine Präsenz, die Argento allerdings wiederum sehr effektiv auch als solche inszeniert“, heißt es unter anderem in unserer Kritik, in der Autor Jochen Werner 4,5 von 5 möglichen Sternen vergibt. Unser Fazit: Betörend und hypnotisch, ist „Dark Glasses“ eine hervorragende Mischung aus altbekannten, Argento-typischen und frischen, Genre-unterwandernden Elementen, mit der der mittlerweile 81-Jährige seiner Karriere einen würdigen Schlusspunkt setzen würde, wenn er das Filmemachen nun endgültig sein ließe.
Dark Glasses - Blinde AngstHorror-Fans kommen um „Dark Glasses“ dieses Jahr nicht herum – und nutzen die Gelegenheit am besten, noch einmal im Dunkel des Kinosaals in die abgründige Welt von Dario Argento abzutauchen. Und wenn nicht, dann eben – kurz nach Kinostart – zuhause.
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