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    TV-Warnung: In dieser Action-Gurke spielt Steven Seagal sogar eine Doppelrolle - die aber kaum jemandem auffällt
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob Kugelballett à la John Woo oder ein Vollgasspektakel wie in "Mad Max: Fury Road": Für Pascal erreicht das Actionkino durch Bewegung echte Ekstase.

    Seit den frühen 2000ern weiß man: Die Actionfilme mit Steven Seagal sind mit Vorsicht zu genießen. „Ticker“, der am heutigen Donnerstag im Free-TV ausgestrahlt wird, bildet da keine Ausnahme...

    Constantin Film

    In den 1990er-Jahren zählte Steven Seagal dank Action-Hits wie „Zum Töten freigegeben“, „Nico“ oder „Alarmstufe: Rot“ zu den beliebtesten Hau-Drauf-Stars. Der Abstieg von der Arnold-Schwarzenegger-Konkurrenz zum C-Movie-Langweiler folgte dann Anfang der 2000er-Jahre auf überaus rapide Art und Weise. Inzwischen hat Seagal sein Körpervolumen nicht nur verdoppelt, seine in Osteuropa für wenig Geld produzierten Direct-to-DVD-Klopper wie „Code Of Honour“, „Contract To Kill“ oder „Attrition“ sind nahezu durch die Bank unanschaubare Ramsch-Ware aus der untersten Schublade.

    Von „Ticker“, der heute, am 10. März um 20:15 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird, müssen wir euch aus zwei Gründen tunlichst abraten. Zum einen wird der Action-Thriller von „Cyborg“-Macher Albert Pyun aufgrund seiner FSK 16-Freigabe nur geschnitten gezeigt. Zum anderen ist der Film so schlecht, dass es wirklich weh tut! Mit „Ticker“ jedenfalls hat sich mehr als deutlich abgezeichnet, wohin sich die Karriere von Steven Seagal noch entwickeln wird.

    Wer schmerzfrei ist und sich dennoch dazu entscheidet, „Ticker“ zu schauen, sollte zur ungekürzten DVD greifen, die man momentan beispielsweise über Amazon ordern kann. Eine Blu-ray gibt es von dem Action-Thriller bislang noch nicht in Deutschland. Braucht es aber auch nicht.

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    Darum geht es in "Ticker"

    Wie es der Zufall so will, stoßen der abgehalfterte und von seinem Vorgesetzten gnadenlos aufs Abstellgleis geschobene Detective Ray Nettles (Tom Sizemore) und sein Partner Art „Fuzzy“ Rice (Nas) auf das Versteck des Bombenbauers Alex Swan (Dennis Hopper). Als es zu einem Schusswechsel kommt, stirbt der junge Fuzzy, während Nettles nur mit dem Leben davonkommt, weil er Swans Freundin Claire (Jaime Pressly) als Schutzschild benutzt.

    Swan ergreift daraufhin die Flucht und Nettles bleibt nur die mysteriöse Frau, die aber jedwede Aussage verweigert. Swan will seine Freundin aber nicht der Polizei überlassen und startet eine brutale Serie von Anschlägen in San Francisco, um sie zurückzubekommen. Ohne Unterstützung seiner Vorgesetzten tut sich Nettles mit Frank Glass (Steven Seagal), dem Leiter der Spezialeinheit für Bombenentschärfung zusammen, um den wahnsinnigen Swan zu stoppen...

    Steven Seagal in einer unerwarteten Doppelrolle – mehr aber auch nicht

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Ticker“ katastrophale 1 von 5 möglichen Sternen. Autor Björn Becher schreibt darin: „‚Ticker‘ ist ein extrem kostengünstig inszenierter Low-Budget-Streifen. An nur zwölf Tagen heruntergekurbelt, ist Albert Pyuns Werk nie anzusehen, warum die InternetMovieDatabase ein Budget von 25 Millionen US-Dollar für ihn ausweist. […] Die meisten Szenen sind nämlich so billig produziert, wie es nur irgendwie geht. Teilweise wurden ganze Passagen überhaupt nicht neu gedreht, sondern einfach aus alten Filmen übernommen.“

    Damit befinden wir uns bei „Ticker“ in Gefilden, für die Steven Seagal inzwischen fest mit seinem Namen steht. Dass man dem Film seine ungeheure Budget-Limitierung jederzeit anmerkt, führt auch zu einem der schlechtesten Bluescreen-Einsätze überhaupt: In einer Szene fahren Hopper und Pressly gemeinsam in einem Auto, doch die beiden haben sich nach Aussage des Regisseurs während der Dreharbeiten kein einziges Mal getroffen – und das ist dieser grausam getricksten Szene auch anzumerken!

    Ansonsten ist die Geschichte unfassbar lahm in Szene gesetzt und die Action schlicht von vorne bis hinten austauschbar. Interessant an „Ticker“ ist höchstens der Umstand, dass Steven Seagal in einer Doppelrolle auftritt. Um diese allerdings mitzubekommen, muss man den Film schon sehr konzentriert verfolgen: In einer Szene betreten Seagal und Sizemore eine Bar, in der eine Blues-Band gerade musiziert. Für einen kurzen Moment ist der Sänger der Band zu sehen – und es ist tatsächlich Seagal! Wer aber glaubt, dass Seagal im Laufe des Films bzw. der Szene noch einmal auf der Bühne steht, täuscht sich. Stattdessen fehlt der Frontmann danach einfach wieder.

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