Es ist Frühjahr. Niemand denkt ans Weihnachtsgeschäft. Die Kontostände erholen sich, die Wunschzettel ruhen. Doch eines ist sicher: Der nächste Kaufrausch wird kommen – in den USA noch schneller als bei uns. Schließlich wird dort mit großem Eifer der Black Friday gefeiert. Während dieses Kommerz-Feiertages werden deutlich mehr Konten innerhalb weniger Stunden deutlich stärker zum Ausbluten gebracht als hierzulande in der wochenlangen Weihnachts-Einkaufszeit.
Die Horror-Komödie „Black Friday – Überlebenschance stark reduziert!“ zeigt den Black-Friday-Wahnsinn aus der Perspektive jener Leute, die am Tag der glühenden Kreditkarten den Einzelhandel in Schuss halten. Bislang gab es den Film ausschließlich für Filmfans mit Amazon-Prime-Abo, doch ab 4. März können auch alle anderen Genre-Ikone Bruce Campbell als Spielzeugladen-Fillialleiter erleben – auf DVD, Blu-ray oder als VOD-Titel.
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Neben „Tanz der Teufel“-Legende Bruce Campbell gehören übrigens auch Michael Jai White (Star der Kult-Komödie „Black Dynamite“) und Ivana Baquero zum Cast von „Black Friday“. Baquero feierte ihren internationalen Durchbruch in der Hauptrolle des Guillermo-del-Toro-Meisterwerks „Pans Labyrinth“.
"Black Friday": Darum geht's
Es ist die Nacht von Thanksgiving auf Black Friday, dem größten Festtag im Geschäftsjahr des Einzelhandels. Um auf die Horden an kaufwütigen Kundinnen und Kunden vorbereitet zu sein, müssen sich die Angestellten eines Spielzeugladens bereits zu nachtschlafender Zeit am Arbeitsplatz einfinden. Was so schon ätzend genug wäre, wird allerdings schnell zum absoluten Albtraum – denn ein außerirdischer Parasit verwandelt die Kundschaft in blutrünstige, zombieähnliche Kreaturen!
Den Weihnachtsshopping-Wahnwitz persiflierte bereits die Kultkomödie „Versprochen ist versprochen“ mit Arnold Schwarzenegger auf knallige Art und Weise – inklusive trampelnder Horden an kaufwütigen Eltern, die pünktlich zur Ladenöffnung ohne Rücksicht auf Verluste die Regale stürmen. Konsequenterweise nimmt auch „Black Friday“ exakt dieses Verhalten auf die Schippe – und spinnt es am Ende sogar noch weiter in Richtung George A. Romeros Zombieklassiker „Dawn Of The Dead“, der mit seinen durch ein Einkaufszentrum wandernden Untoten unsere Konsumabhängigkeit blutig kommentiert.
Mit Romeros Zombie-Meilenstein kann sich „Black Friday“ selbstverständlich nicht messen lassen, und selbst den Guilty-Pleasure-Kultstatus von „Versprochen ist versprochen“ wird die Regiearbeit von Emmy-Gewinner Casey Tebo wohl niemals erreichen. Doch wer kleineren Horrorkomödien mit Sci-Fi-Elementen etwas abgewinnen kann, oder bei Bruce Campbell einen Komplettionsdrang verspürt, wird sicher mehr Freude an dem Film haben, als der schwache IMDb-Wert von nur 4,6 Punkten (Stand vom 4. März 2022) erwarten lässt.
Die Prämisse „Kaufwütige Kundschaft wird im Spielzeugladen zum Monster“ allein hat halt schon ihren Pfiff. Und die mit kleinen Mitteln, aber fähiger Hand erstellten, praktischen Effekte werden aus gutem Grund in diversen Kritiken zum Film positiv herausgestellt. Wer neugierig geworden ist und über ein Prime-Abo verfügt, kann sowieso einfach mal „gefahrenlos“ reinschauen...
Carpenter, Columbus, Lynch und Wright
Neben des „Versprochen ist versprochen“-Kaufrauschelements und dem „Zombies im Konsumtempel“-Aspekt von „Dawn Of The Dead“ bietet „Black Friday“ auch viele Verweise auf John Carpenter – beispielsweise auf das Monsterdesign aus „Das Ding aus einer anderen Welt“. Carpenter wird daher in „Black Friday“ auch namentlich Tribut gezollt – sein Name fällt im Hintergrund während einer Radio-Nachrichtensendung, gemeinsam mit „Columbus, Lynch und Wright“.
Die Anspielung auf „Gremlins“-Autor Chris Columbus ist praktisch selbstredend, mit Lynch ist wiederum nicht etwa David Lynch gemeint, sondern laut den Filmschaffenden der Regisseur Joe Lynch („Knights of Badassdom“). Und der letzte Name in der Runde ist natürlich ein Verweis auf Edgar Wright, der mit „Shaun Of The Dead“ die moderne Welle an Zombiekomödien losgetreten hat und kürzlich einen wenig beachteten, doch sehenswerten Film über „die Lieblingsband deiner Lieblingsband“ gemacht.
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