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    Nach "Tinder-Schwindler" auf Netflix: Der Betrüger Simon Leviev plant nun seinen eigenen Film
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias mag Netflix vor allem für Serien, darunter „Bojack Horseman“, „Noch nie in meinem Leben“ und „Black Mirror". Aber Kino geht immer vor.

    Der verurteilte Betrüger Simon Leviev ist als „Tinder-Schwindler“ bekannt, spätestens seit die Netflix-Doku gleichen Namens veröffentlicht wurde. Leviev lebt derzeit in Freiheit – und plant einen eigenen Film im Stil von „Catch Me If You Can“.

    Netflix (Screenshot aus „Der Tinder Schwindler“)

    2011 wurde der 1990 geborene Simon Leviev in seinem Heimatland Israel wegen Diebstahl, Fälschung und Betrug angeklagt, verließ das Land aber, anstatt vor Gericht zu erscheinen. 2017 wurde Leviev dann in Finnland wegen des Betrugs von drei Frauen zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Das sind nur zwei Beispiele, in denen es Leviev wegen seines Verhaltens mit Justizbehörden zu tun bekam. In einem Zeitungsartikel und einer Netflix-Doku, jeweils unter dem Namen „Der Tinder-Schwindler“ veröffentlicht, wird Simon Leviev darüber hinaus vorgeworfen, drei Frauen um 500.000 Dollar betrogen zu haben. Er bestreitet diese Vorwürfe, wirft den Frauen Manipulation vor – und plant nun, wie er behauptet, ein Buch, eine Reality-Show sowie einen Film über sein Leben.

    Inside Edition hat ein exklusives Interview mit dem Mann geführt, der derzeit in Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich wegen Betrugs- und Fälschungsdelikten gesucht wird und der von den Betreibern unterschiedlicher Dating-Apps gesperrt wurde. Seine in „Der Tinder-Schwindler“ bestens dokumentierte Masche bestand darin, sich auf Tinder als Geschäftsmann und Mitglied einer reichen Familie auszugeben, Beziehungen mit Frauen einzugehen und diese schließlich unter Vortäuschung einer Notlage um Geld zu bitten, das er nie zurückzahlte.

    Leviev, der bisher nicht wegen der im Dokumentarfilm gegen ihn erhobenen Vorwürfe hinsichtlich seiner Tinder-Masche angeklagt wurde, skizzierte seinen geplanten Film gegenüber Inside Edition nun durch einen Vergleich mit zwei modernen Klassikern des Gauner-Kinos.

    Vergleich zu Spielberg- und Scorsese-Filmen

    „Wir arbeiten an einem Film, der auf meinem Leben basiert, in etwa so was wie ‚Catch Me If You Can‘ oder ‚Wolf Of Wall Street‘. Ich habe ein paar Angebote erhalten“, behauptet Simon Leviev. In „Catch Me If You Can“ und „The Wolf Of Wall Street“ haben Steven Spielberg und Martin Scorsese – jeweils mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle – die Lebensgeschichten von Frank Abagnale und Jordan Belfort verfilmt, die beide wegen Betrugs ins Gefängnis mussten. Wie Leviev ernsthaft die Kommunikationsstrategie verfolgen kann, die in „Tinder-Schwindler“ dargestellte Betrugsmasche gegenüber seinen damaligen Freundinnen als konstruierte Lüge der Frauen zu bezeichnen, während der verurteilte Betrüger andererseits zu einer Figur in einem Gaunerfilm werden will, bleibt dabei sein Geheimnis.

    Stoffe über spektakuläre Betrügereien stehen bei Netflix derzeit hoch im Kurs. Auf Platz 1 der Charts ist „Inventing Anna“, eine fiktionalisierte Serie über Anna Sorokin, die in New York jahrelang die Lüge aufrechterhielt, sie sei eine reiche Erbin und die 2019 wegen unterschiedlicher Diebstahldelikte verurteilt wurde. Auch Anna Sorokin plant bereits die weitere mediale Verwertung ihrer Verbrechen, sitzt derzeit aber im Unterschied zu Simon Leviev in Haft.

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