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    Netflix möchte die True-Crime-Doku "Der Tinder-Schwindler" neu auflegen – und zwar als Spielfilm
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Vergangene Woche ist „Der Tinder-Schwindler“ auf Netflix gestartet und rangiert seitdem in den hauseigenen Charts auf den vorderen Plätzen. Der Streamingdienst verhandelt nun darüber, die packende True-Crime-Doku in einen Spielfilm zu verwandeln.

    Netflix

    In „Der Tinder-Schwindler“ von Felicity Morris dreht sich alles um eine Gruppe junger Frauen, die von dem israelischen Hochstapler Shimon Yehuda Hayut manipuliert, abgezockt und gedemütigt wurden. Die Netflix-Dokumentation ist am 2. Februar erschienen und macht es sich momentan in den hauseigenen Trends des Streamingdienstes gemütlich. Damit scheint das Thema aber noch lange nicht durch zu sein.

    Wie Variety berichtet, befindet sich Netflix momentan in Gesprächen, um aus der True-Crime-Doku einen abendfüllenden Spielfilm zu machen. Die Gespräche über einen möglichen „Tinder-Schwindler“-Film aber sollen noch in einem sehr frühen Stadium stecken. Dementsprechend unklar ist auch, in welche Richtung sich die Produktion tonal entwickeln könnte.

    Die wahre Geschichte

    Die Geschichte, die die Dokumentation „Der Tinder-Schwindler“ nachzeichnet, ist so unglaublich wie schockierend. Cecilie Fjellhøy und viele weitere Frauen stoßen auf Tinder auf das Profil eines Simon Leviev. Wie es scheint, ist der attraktive Mann, der auf Social Media mit seinem Reichtum protzt, mit dem milliardenschweren Diamantenhändler Lev Leviev verwandt.

    In Wahrheit aber handelt es sich um den Betrüger Shimon Yehuda Hayut, der seine Opfer erst nach allen Regeln der Kunst um den Finger wickelt, um sie dann auszunehmen – und zwar immer nach demselben Prinzip: Erst beeindruckt er die Frauen mit Privatjet und Kaviar und schenkt ihnen Aufmerksamkeit. Dann erzählt er, dass er bedroht und angegriffen wurde und Killer auf ihn angesetzt sind. Angeblich könne er seine Kreditkarte nicht mehr benutzen und bräuchte möglichst schnell Bargeld, da man dieses nicht verfolgen kann.

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    Die Frauen vertrauten ihm, haben teilweise bis zu neun Kredite aufgenommen und überlegten im Anschluss nicht selten, sich das Leben zu nehmen. In „Der Tinder-Schwindler“ wird den Frauen die Möglichkeit gegeben, ihre Geschichten zu erzählen. Hayut lebt nach einer fünfmonatigen Haftstrafe inzwischen wieder in Israel, prahlt auf Instagram mit seiner Designergarderobe und wurde angeblich auch schon wieder auf Tinder entdeckt.

    Dramatischer Thriller oder jede Menge Augenzwinkern?

    Was Netflix genau aus dem Stoff machen wird – sollte der Film überhaupt kommen – bleibt abzuwarten. Allerdings bietet die Geschichte genügend Potenzial, um aus den Vollen zu schöpfen. Entweder als dramatischer Thriller um eine Gruppe von Frauen, deren Herzen aufs Übelste gebrochen wurden – und die Rache schwören. Oder womöglich als augenzwinkernde Hochstapler-Satire im Stile von „Catch Me If You Can“, erzählt aus der Perspektive von Hayut.

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