+++ Meinung +++
Zugegeben, es braucht eigentlich gar keinen anderen Film, der „Fast & Furious 9“ alt aussehen lässt. Das schafft der auch ganz allein. Während viele Action-Fans mit dem Over-the-top-Spektakel offenbar tatsächlich ihren Spaß hatten (in der FILMSTARTS-Kritik gibt's immerhin auch durchaus respektable 3,5 Sterne), hat mich die Reihe, die mich seit Jugendtagen begleitete, mit Teil 9 nun endgültig verloren. Ich hab ja wirklich viel mitgemacht, aber irgendwann ist auch mal Schluss. Den Gesetzen der Physik zu trotzen, ist das eine. Ein Drehbuch, das auf einen Bierdeckel passt, aber mit unzähligen hirnverbrannten Entwicklungen und miserablen CGIs auf Überlänge zu strecken, was ganz anderes. Und über die einstigen Autoschrauber, die irgendwann im Laufe der Zeit zu unkaputtbaren Superhelden und -heldinnen mutierten, sowie die unendlich unlustigen und unnützen selbstreferenziellen Anspielungen hüllen wir ohnehin am besten den Mantel des Schweigens. „Bloodshot“ ist da ganz was anderes. Zum Glück.
Klar, auch der Sci-Fi-Actioner erfindet das Rad nicht gerade neu und funktioniert am Ende vor allem als Guilty Pleasure. Aber er funktioniert. Regisseur Dave Wilson weiß Vin Diesel einfach hervorragend einzusetzen und bietet in seinem charmant-klischeebehafteten Sci-Fi-Reißer um einen Supersoldaten jede Menge fetzige Action, flotte Sprüche und einen herrlich überspitzten, supercoolen Helden. Und das Beste: Der Film nimmt sich selbst genauso ernst, wie es gut für ihn ist. Ihr wollt euch davon selbst überzeugen? Bis zum 26. Februar 2022 habt ihr noch Zeit, „Bloodshot“ auf Netflix zu sehen.
Fans von Vin Diesel sowie von brachialen, straighten, coolen und kurzweiligen High-Tech-Sci-Fi-Actionern à la „Dredd“ machen mit der Comic-Adaption absolut nichts falsch. Ich jedenfalls hoffe, dass Vin Diesel irgendwann zwischen „Avatar 2“, „Fast & Furious 10“ und „Fast & Furious 11“ sowie „Riddick 4“ und „Guardians Of The Galaxy 3“ die Zeit findet, auch „Bloodshot 2“ umzusetzen. Die Fortsetzung wurde trotz des spärlichen Einspielergebnisses von Teil 1 immerhin schon angekündigt...
"Bloodshot" ist ein Hit auf Netflix und "Bloodshot 2" mit Vin Diesel wird kommen!Außerdem bald weg von Netflix
Darüber hinaus verschwinden in den kommenden Tagen aber auch noch zwei weitere Highlights, die wir euch ans Herz legen können.
In „A Cure For Wellness“ (noch bis 26. Februar auf Netflix) erzählt „Fluch der Karibik“-Macher Gore Verbinski die Geschichte von Mr. Lockhart (Dane DeHaan), der seinen Boss aus einem Wellness-Resort in Europa zurückholen will – und dabei schon bald erkennen muss, dass hinter der mysteriösen Einrichtung weit mehr steckt. „A Cure For Wellness“ ist konsequent groß gedachtes Schauer-Kino für alle Fans von Filmen wie „Shutter Island“. In der FILMSTARTS-Kritik gibts für das „atmosphärisch wie visuell berauschende Gothic-Gruselfest“ starke 4 von 5 möglichen Sternen.
Und über „Reservoir Dogs“ (noch bis 27. Februar auf Netflix) von Quentin Tarantino müssen wir an dieser Stelle wohl keine allzu großen Worte mehr verlieren. Der Debütfilm des Ausnahme-Regisseurs ist nicht weniger als ein Stück Kinogeschichte – und nicht nur einer der Kultfilme der 90er, sondern auch einer der besten Gangsterfilme aller Zeiten. Ja, den muss man einfach gesehen haben.
