Für ein Portrait in The Independent sprach Ron Perlman auch über seine Freundschaft zu Regisseur Guillermo del Toro. Bereits in dessen Langfilmdebüt „Cronos“ von 1993 stand Perlman vor der Kamera und wurde von del Toro danach immer wieder für Filme geholt – zuletzt beim aktuell im Kino laufenden Thriller-Drama „Nightmare Alley“. Ein Highlight der Zusammenarbeit sind die beiden „Hellboy“-Filme. Doch eigentlich war sogar eine Trilogie geplant. Weil stattdessen ein Reboot kam, wurde es nichts mit „Hellboy 3“. Doch auch über ein Jahrzehnt später hat Perlman noch Hoffnung und will nicht aufgeben.
Für ihn scheint klar, dass es seine und del Toros Aufgabe ist, für das Projekt zu kämpfen – so schwer, es ihnen vielleicht fällt. „Bin ich darauf erpicht, 'Hellboy 3' zu machen? Nein, ich bin verdammte 71 Jahre alt. Aber wir schulden es den Fans und wir sollten es ihnen geben, denn es wäre ein epischer Abschluss.“ Der unter anderem auch durch die Serie „Sons Of Anarchy“ bekannte Schauspieler machte im Gespräch mit The Independent auch klar, dass er del Toro weiter damit nerven wird, um dieses Projekt doch noch zu verwirklichen.
Ein Reboot verhinderte "Hellboy 3" ...
2004 kam „Hellboy“ in die Kinos, 2008 folgte „Hellboy 2: Die goldene Armee“. Anschließend sollte mit einem dritten Teil, Arbeitstitel „Hellboy III: Dark Worlds“, die Trilogie beschlossen werden. Doch del Toro, der die beiden vorherigen Filme mit verschiedenen Studios und Produktionsfirmen machte, konnte keinen Partner für einen dritten Teil finden. Niemand erklärte sich bereit, das Projekt zu finanzieren.
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Zudem kam es zu Differenzen mit Comic-Macher und „Hellboy“-Erfinder Mike Mignola, der die Geschichte für einen dritten Teil selbst entwickeln wollte, aber damit in eine andere Richtung ging, als es del Toro vorschwebte. Am Ende gab Mignola die Rechte an Produktionsfirma Millennium und Filmverleih Lionsgate, die stattdessen 2019 einen Reboot herausbrachten. „Hellboy – Call Of Darkness“ von Neil Marshall mit „Stranger Things“-Star David Harbour floppte bei Kritik und Publikum – und wird deswegen ganz sicher nicht fortgesetzt.
Verhindert nun eine Serie "Hellboy 3"?
Jetzt könnte man denken, dass damit vielleicht der Weg für „Hellboy 3“ frei ist. Doch so einfach ist es nicht. Denn die erwähnte Produktionsfirma Millennium hält wohl weiterhin die Rechte an der Marke. Del Toro und Perlman müssten also mit der Firma zusammenarbeiten, was sich als schwierig erweisen könnte.
Vor allem hat man bei Millennium andere Pläne. Die einst von B-Movie-Erfolgsproduzent Avi Lerner gegründete, auf eher günstig produzierte und im eigenen Studiokomplex in Bulgarien gedrehte Actionfilme spezialisierte Firma drängt gerade mit Nachdruck ins Serien-Geschäft. Man will in Zukunft populäre Marken, an denen man die Rechte hält, im Serienformat auswerten und an Streamingdienste verkaufen. Neben u. a. „The Expendables“ und „Rambo“ nannte die Studio-Verantwortlichen dabei auch „Hellboy“. Zuletzt hieß es vom aktuell die Firma anführenden Präsidenten Jeffrey Greenstein: „Wir spielen mit Ideen für eine 'Hellboy'-Serie herum!“
Und wenn man so eine Serie lancieren will, dann wird man wahrscheinlich wenig erpicht darauf sein, gleichzeitig ein „Hellboy 3“-Konkurrenzprojekt zu haben. Wir glauben daher leider, dass Perlman und del Toro nur schlechte Chancen haben, den Fans noch einen Abschluss zu bescheren. Zu große Hoffnung solltet ihr euch daher nicht machen – aber wer weiß: Manchmal gibt’s ja noch positive Überraschungen.
"Nightmare Alley" im Podcast
Falls ihr mehr über die jüngste Zusammenarbeit von Guillermo del Toro und Ron Perlman wissen wollt, empfehlen wir euch übrigens unseren Podcast zu „Nightmare Alley“. Moderator Sebastian hat darin unter anderem Filmkritiker Sidney Schering zu Gast.
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