Benedict Cumberbatch ist nicht nur in der Rolle des Dr. Strange innerhalb des Marvel Cinematic Universe zur popkulturellen Ikone aufstiegen. Auch als titelgebender Superdetektiv in der britischen Krimi-Serie „Sherlock“ konnte der Schauspieler auf der ganzen Welt für Begeisterung sorgen. Allerdings überzeugt in diesem Fall nicht nur der Hauptdarsteller, die ganze Serie ist absolut famos!
Kein Wunder also, dass „Sherlock“ auch in unserem offiziellen FILMSTARTS-Ranking der Besten Serien aller Zeiten vertreten ist. Falls ihr das vier Staffeln umfassende BBC-Format bislang noch nicht gesehen habt, könnt ihr euch freuen, denn im Abo von Netflix stehen nun alle 12 Folgen zur Verfügung.
Deswegen ist "Sherlock" so großartig
Wenn man an Sherlock Holmes denkt, dann verbindet man mit diesem Namen meistens staubige Erinnerungen an längst vergangene Tage. Entweder es kommen einem die Romane von Sir Arthur Conan Doyle, abgenutzte Hörspielkassetten oder Peter Cushing in den Sinn, der den spleenigen Schnüffler in den 1960er-Jahren nicht nur in Filmen, sondern auch in einer Fernsehserie verkörpert hat. „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch hat mit all dem nicht mehr viel am Hut.
Natürlich stehen auch hier Sherlock Holmes und sein bodenständiger Partner Dr. Watson (nicht minder famos: Martin Freeman) im Mittelpunkt. Ihre Ermittlungsarbeit, die in „Sherlock“ auch einige der beliebtesten Fälle des wohl berühmtesten Privatdetektivs aller Zeiten umfasst (Stichwort: Professor Moriarty), ist jedoch nicht mehr im London des 19. Jahrhunderts angesiedelt, sondern in der Gegenwart. Dadurch dürfen sich das Setting und die die Charaktere weitaus moderner, unangepasster erweisen.
Wirklich herausragend neben den famosen Darstellern aber ist die Inszenierung der Serie, die sich erfrischend unkonventionell erweist und gerade dadurch von der ersten bis zur letzten Folge mitreißen kann: Wenn Sherlock Holmes' Gedankengänge durch losgelöste Kamerafahrten nachgestellt werden und deutlich machen, wie die Spürnase ihren Gegenspielern immer einen Schritt voraus sein kann, dann ist das nicht nur kreativ, sondern auch verdammt cool.
Beste Unterhaltung – nicht nur für Rätselfans
Natürlich funktioniert „Sherlock“ in erster Linie nach den dramaturgischen Mustern klassischer Krimis. Die Frage nach dem Täter ist das A und O und in jeder Folge ein echter Spannungsgarant. Seine wahre Dynamik aber gewinnt „Sherlock“ durch das quirlige Zusammenspiel von Benedict Cumberbatch und Martin Freeman, die von Episode zu Episode enger zusammenwachsen und dadurch auch den Zuschauer*innen die Möglichkeit geben, immer mehr über die Figuren herauszufinden.
„Sherlock“ vereint tolle Dialoge mit spritzigem Humor und vergisst dabei nie den Ernst der Lage, wenn es beispielsweise auch um den Afghanistan-Einsatz von Dr. Watson geht. Die stilistische Generalüberholung eines Klassikers ist hier auf jeden Fall geglückt: Und mit 90 Minuten pro Episode hat man hier auch erst einmal genügend Stoff, um die (noch) kalten Abende in nächster Zeit zu verbringen.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.