In den „After“-Filmen führen Tessa (Josephine Langford) und Hardin (Hero Fiennes Tiffin) eine Beziehung, wie man heutzutage üblicherweise als toxisch bezeichnet: Hardin ist ein junger Mann mit massiven psychischen Problemen, die immer wieder dazu führen, dass er sich gegenüber seinem Umfeld aggressiv verhält (mindestens verbal). Tessa hängt trotzdem an ihm, vielleicht auch gerade deswegen, und in „After Forever“ sehen wir den letzten Akt dieser in Hochglanz-Bildern und frei von Zwischentönen erzählten Liebesgeschichte.
Romantisierung einer toxischen Beziehung?
Romantisieren und verharmlosen die „After“-Filme eine schädliche Beziehung? Das ist die große Frage, die sich durch alle bisherigen Teile zieht. In „After Forever“ werden wir die endgültige Antwort bekommen und sie wird damit zusammenhängen, wie im Film mit einem Satz von Tessa umgegangen wird, der im Trailer zu hören ist: „Tut mir leid, dass ich dich nicht heilen kann“, sagt sie zu Hardin, so als ob sie immer noch nicht verstanden hat, dass das nicht ihre Aufgabe ist – obwohl sie sich doch gerade im zweiten und bisher besten Film der Reihe sichtbar von Hardin emanzipiert hat.
Anna Todd, die Autorin der Buchvorlagen, hat „After Passion“ ursprünglich als eine Fan-Fiktion über den One-Direction-Sänger Harry Styles geschrieben. Geradezu obsessiv kreist die Story um dieses Teenie-Idol und gleichsam obsessiv hat auch die Handlung der Filme immer irgendwie mit Hardin zu tun, der von seiner traumatischen Vergangenheit geheilt werden soll und dabei als begehrenswertes Objekt, als Poster-tauglicher Bad Boy inszeniert wird. Tessa soll diesen Bad Boy erlösen und wir Zuschauer*innen sollen dieser Erlösung entgegenfiebern.
Wie geht es aus?
Hoffen wir, dass Hardins mögliche Heilung im „After Forever“-Film eben nicht auf Tessa zurückgeht, jedenfalls nicht ausschließlich. Andernfalls würden komplexe psychische Probleme in einer „Liebe heilt alles“-Auflösung banalisiert und die Botschaft an das jugendliche Zielpublikum gesendet werden, dass die Beziehung zu einem sexy Bad Boy am Ende wirklich jeden Schmerz wert ist. Die Antwort bekommen wir zum Kinostart am 25. August 2022. Wenn ihr diesen und andere wichtige Neustarts, egal ob Kino, Streaming oder Heimkino, auf gar keinen Fall verpassen wollt, dann abonniert unseren kostenlosen Newsletter, der jeden Donnerstag erscheint.