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    TV-Warnung: Dieser indizierte Sci-Fi-Actioner ist trotz Starbesetzung leider ziemlich billig
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    John Malkovich, Ron Perlman, Thomas Jane und der deutsche Schauspieler Benno Fürmann sind nur einige der prominenten Namen, die sich in der Rollenspiel-Verfilmung „Mutant Chronicles“ die Ehre geben. Einen guten Film ergibt dieser illustre Cast nicht.

    Splendid Film

    Grundsätzlich ist es immer wieder bewundernswert, wenn Filmschaffende sich trotz wenig Budgets auch an größere Stoffe trauen – vor allem, wenn es ihnen gelingt, mit viel Kreativität das fehlende Geld wett zu machen. In „Mutant Chronicles“ gibt es so einige nette Einfälle – auch und besonders bei den Actionszenen. Doch am Ende sieht der Film dann doch nicht nur zu billig aus, sondern ist auch schlicht zu langweilig, dass wir ihn empfehlen können. Daher gibt es von uns die TV-Warnung des Tages, denn ...

    ... „Mutant Chronicles“ läuft in der Nacht vom heutigen Samstag, den 18. Dezember, auf Sonntag, den 19. Dezember, um 1.05 Uhr auf Sat.1.

    Eine kleine Anmerkung aber, welche die Ausstrahlung dann doch für einige interessant machen könnte: Viele DVD-, Blu-ray und Streamingfassungen, die ihr bei den üblichen Händlern bekommt, sind leicht (um eine knappe halbe Minute) gekürzt. Die Uncut-Fassung des Films ist nämlich – aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen – indiziert.

    Als ProSieben „Mutant Chronicles“ 2013 zum ersten Mal im Free-TV zeigte, lief dort entgegen der Ankündigung überraschend diese ungekürzte und indizierte Fassung. Es handelte sich wohl um einen Fehler – aber womöglich wiederholt Sat.1 denn ja... Richtig dran glauben wollen wir aber nicht...

    Das ist "Mutant Chronicles"

    „Mutant Chronicles“ spielt in der Zukunft des Jahres 2707, in der die Welt von vier Konzernen kontrolliert wird, die miteinander Krieg führen. Eine Schlacht zwischen zwei der Firmen in Europa fördert eine alte Maschine zu Tage, die einst aus dem All auf die Erde kam, um die Menschheit in Mutanten zu verwandeln. Bald fallen so die Mutanten über die Erde herein.

    Während ein Teil der Menschheit die Flucht ins All antritt, glaubt der Geistliche Samuel (Ron Perlman) ein in alten Chroniken erwähnter Auserwählter zu sein, der die Maschine zerstören kann. Ihm gelingt es mit Erlaubnis des Anführers der Welt, Constantine (John Malkovich), und unter dem Kommando von Major Mitch Hunter (Thomas Jane) Soldat*innen der unterschiedlichen Fraktionen um sich zu scharen, um ins Herz der Maschine vorzudringen...

    Die Verfilmung des Pen-&-Paper-Rollenspiels „Mutant Chronicles“ soll sogar Regisseure wie John Carpenter interessiert haben. Schließlich bekam aber der relativ unbekannte Simon Hunter („Lighthouse - Insel des Grauens“) die Möglichkeit – allerdings mit einem geringen Budget. Und auch wenn er es mehrfach versucht, dieses zu kaschieren, fällt das mangelnde Geld dann leider doch deutlich auf – gerade mit nun über einem Jahrzehnt Abstand.

    Denn Hunter hat komplett auf CGI gesetzt. Kaum eine Kulisse ist echt, alles stammt aus dem Computer – und gerade wenn die Kamera etwas zu lang auf einem Hintergrund verweilt, wirkt „Mutant Chronicles“ wie ein auch schon ziemlich veraltetes Computerspiel. Während veraltete handgemachte Effekte oft viel weniger störend sind, sogar meist ihren eigenen Charme haben, fallen billige CGI-Effekte in der Regel dann doch sehr negativ auf.

    Das große Problem ist aber, dass es jenseits von ein paar gelungenen Actionszenen dann doch zu wenig Einfälle gibt, um solche Schwächen aufzuwiegen. Das zeigt sich vor allem beim Figurenpersonal. Denn trotz der illustren Besetzung, für die wohl auch ein beträchtlicher Teil des geringen Budgets drauf ging, ist das ein ziemliches austauschbares Personal. Es wird gar nicht groß versucht, unterschiedliche Charaktere zu zeichnen. Am Ende sind alle einfach Kanonenfutter für den Kampf gegen die Mutanten – wobei die Prominenz der jeweiligen Darsteller*innen dann in etwa vorgibt, wer wie schnell das Zeitliche segnet.

    "Dune"-Regisseur verfilmt weiteres Sci-Fi-Epos – vom "2001"-Autor

     

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