+++ Meinung +++
Wer von klassischen Zombie-Apokalypsen langsam die Nase voll hat, sollte sich mit dem spektakulären Blockbuster „World War Z“ auseinandersetzen, der nun im Abo von Netflix zum Abruf bereitsteht. Mit einem Budget von etwa 200 Millionen US-Dollar und Brad Pitt in der Hauptrolle nutzt Marc Forster sein Zombie-Motiv, um einen gleichermaßen adrenalingeladenen wie bedrückenden Katastrophenfilm in Szene zu setzen.
Dabei funktioniert „World War Z“ in erster Linie über seine brachialen Bildwelten, die Tausende von Zombies von der Leine lassen und zum Beispiel die israelische Trennmauer in Jerusalem stürmen lassen. Marc Forster geht jedoch nach und nach einen Schritt weiter und nutzt den Hochgeschwindigkeitswahnsinn, den seine Untoten entfesseln auch, um ihn als Katalysator einer Pandemie- oder War on Terror-Parabel in Bewegung zu setzen.
Dass „World War Z“ dabei so erfrischend anders wirkt, obwohl er natürlich eindeutige Zugeständnisse an das Blockbuster- und Genre-Kino mit sich bringt, ist auch der inszenatorischen Taktung geschuldet. Anders als diverse Popcorn-Kracher wird „World War Z“ immer stiller, entschleunigt sich, um dann ein – eigentlich antiklimatisches – Suspense-Finale zu bieten, in dem letztlich jeder noch so winzige Ton über die Zukunft der Menschheit entscheiden kann. Grandios.
Darum geht es in World War Z
Auf der ganzen Welt bricht eine Pandemie ungeklärten Ursprungs aus, die die Menschen reihenweise in rasende Zombies verwandelt. U.N.-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) ist mit seiner Familie gerade in New York City, als die Stadt in einem unvorstellbaren Chaos versinkt. Mit allen Mitteln versucht Gerry seine Familie in Sicherheit zu bringen, doch dies gestaltet sich denkbar schwer.
Schließlich wird die Familie zusammen mit anderen Überlebenden auf einen Flugzeugträger mitten im Ozean gebracht, wo sie sich in Sicherheit wähnt. Gerry ist unterdessen damit beauftragt, im Namen der Vereinten Nationen ein Gegenmittel zu finden, um das Virus zu stoppen. Es bleiben ihm nur noch 90 Tage, bevor das Schicksal der Menschheit besiegelt ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Außerdem neu auf Netflix
Neu im Netflix-Programm sind neben dem Zombie-Kracher auch die von David Fincher produzierte Doku „Voir: Die Filmkunst der Moderne“, das Gangster-Drama „White Boy Rick“ mit Matthew McConaughey, das meisterhafte Drama „Call Me By Your Name“ mit Timothee Chalamet und beinharte Kriegs-Action mit Michael Bays „13 Hours“.