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    Neu auf Amazon Prime: Dieser Videospiel-Blockbuster ist ein totaler Schuss in den Ofen – das liegt auch am Hauptdarsteller!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Die „Assassin’s Creed“-Reihe liefert eigentlich die perfekte Vorlage für einen aufregenden Fantasy-Historien-Actioner. Aber die Vorlage haben Regisseur Justin Kurzel und sein Star Michael Fassbender mit Anlauf in den andalusischen Sand gesetzt…

    Fox Deutschland

    +++ Meinung +++

    Nachdem Videogamer immer und immer wieder enttäuscht wurden, wenn es zur Verfilmung eines ihrer Lieblingsspiele kam, flammte 2013 erneut Hoffnung auf: Michael Fassbender („Inglourious Basterds“) stieg als Produzent und Hauptdarsteller bei der geplanten „Assassin’s Creed“-Verfilmung ein – und engagierte anschließend mit Justin Kurzel auch noch einen Regisseur, mit dem er zuvor bereits gemeinsam die Shakespeare-Adaption „Macbeth“ auf die Beine gestellt hatte.

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    Großartige Nachrichten! Schließlich hatte „Macbeth“ gerade einmal 15 bis 20 Millionen Dollar gekostet – und protzte trotzdem mit einer brachialen Bildgewalt. Nun standen ihnen für „Assassin’s Creed“ aber 125 Millionen Dollar zur Verfügung – und viele fragten sich, was das Duo dann erst mit so viel Kohle zustande bringt. Alles sprach plötzlich dafür, dass es endlich soweit sein könnte: Eine Videospielverfilmung, die ihrer Vorlage tatsächlich gerecht wird …

    … aber PUSTEKUCHEN!

    Eine Produktion voller Missverständnisse

    Kaum eine Videospielverfilmung hatte so vielversprechende Voraussetzungen wie „Assassin’s Creed“ – und kaum eine Videospielverfilmung hat ihre Chancen derart leichtfertigt vergeigt!

    Das Scheitern hat dabei vor allem zwei Gründe:

    • 1. Die Macher haben nicht kapiert, warum die Spiele Spaß machen
    • 2. Die Verantwortlichen sind alle in verschiedene Richtungen gezogen – und haben den Film so außeinandergerissen

    Graue Gefängnis-Tristesse statt farbiger Historien-Action

    In der „Assassin’s Creed“-Spielereihe geht es um ein Gerät namens „Animus“, mit dem Menschen die Erinnerungen ihrer Vorfahren durchleben (und dabei Auftragsmorde in der Vergangenheit verüben) können. Das ist in den Spielen ein guter Trick, um jeden Teil in einer komplett anderen Epoche in einem anderen Teil der Erde spielen zu lassen – zusammengehalten werden die historischen Episoden eben durch die kurzen Gastspiele in der modernen Zeit, wo die Spielfigur dann in den Animus steigt und wieder in die Vergangenheit zurückkehrt …

    … aber im Film ist es genau andersherum: Der Großteil des Films spielt in der Jetztzeit - und zwar in einer besonders grauen Gefängnisanlage samt Forschungsstation. Die Abstecher ins aufregend bunte Andalusien des 15. Jahrhunderts stehen hingegen nur an zweiter Stelle. Was haben sich die Macher bei dieser Gewichtung nur gedacht? Wahrscheinlich wollten sie so den Unterbau für eine ganze Reihe von Fortsetzungen schaffen – aber die wird es natürlich eh nie geben, wenn schon der Auftakt dermaßen langweilig und trist gerät.

    Viele Köche verderben den Brei

    Videospielverfilmungen scheitern auch deshalb so häufig, weil man neben den üblichen Beteiligten an einer Filmproduktion plötzlich auch noch den Spielepublisher mit an Bord hat, auf dessen Wünsche und Befindlichkeiten noch zusätzlich Rücksicht genommen werden muss. Da ist es von vornherein schwer, eine klare Vision zu finden und dann auch ohne allzu viele Kompromisse umzusetzen…

    Aber „Assassin’s Creed“ ist da ein Sonderfall. Denn beim Dreh auf der Insel Malta haben sich die Macher ziemlich von den Vorgaben des Studios und des Publishers abgenabelt – und trotzdem gab es noch immer zu viele Köche, die dafür gesorgt haben, dass der „Assassin’s Creed“-Brei alles und nichts geworden ist:

    Der als Produzent extrem einflussreiche Michael Fassbender versucht offensichtlich ein Charakterdrama Marke Shakespeare abzuliefern – während Justin Kurzel zwar ein paar inszenatorische Finessen unterbringt, aber insgesamt daran scheitert, auch nur eine annähernd kohärente oder unterhaltsame Geschichte zu erzählen.

    Das könnte auch damit zu tun haben, dass Co-Star Marion Cotillard kurz vor Drehbeginn verkündete, dass sie mit dem Drehbuch doch nicht zufrieden sei – weshalb sie, Fassbender und Kurzel das Skript während der Produktion noch einmal hektisch umgeschrieben haben. Das ist bei einem Projekt dieser Größenordnung natürlich selten eine fruchtbare Idee!

    "Assassin's Creed" bei uns im Podcast

    Mein Rat: Schaut ihn euch nicht an – es sei denn ihr hegt eine morbide Faszination für das Scheitern!

    Und wenn ihr noch mehr über das ganze Drama wissen wollt: In unserem Podcast haben wir haarklein aufgedröselt, was da wohl alles hinter den Kulissen schiefgelaufen ist und warum „Assassins’s Creed“ deshalb eigentlich von Anfang an zum gnadenlosen Scheitern verurteilt war:

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

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