Achtung: Spoiler für „Avengers 3“, „Avengers 4“ und „Eternals“!
Am heutigen Abend läuft „Avengers 3: Infinity War“ ab 20.15 Uhr im Free-TV auf ProSieben – und wer sich den ersten Teil des doppelten Avengers-Finales angesehen hat, wird nach dem finalen Fingerschnipsen samt Auslöschung der Hälfte allen Lebens im Universum sicherlich nicht unbedingt auf die Idee kommen, dass in Wahrheit Thanos (Josh Brolin) und nicht die Avengers um Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) und Steve Rodgers alias Captain America (Chris Evans) der wahre Held dieser Erzählung ist …
… aber genau das ist eine Lesart der übergreifenden MCU-Saga, die sich speziell nach der Mid-Credit-Szene aus „Eternals“ anbietet. Darin erfahren wir nämlich, dass Thanos, von dem wir bisher nur wussten, dass er mal auf einem Planeten namens Titan gelebt hat und unglaublich mächtig ist, ebenfalls ein Eternal war und er auch noch einen Bruder namens Starfox (Harry Styles) hat.
Mit diesen zusätzlichen Infos lässt sich durchaus argumentieren, dass Thanos der eigentliche Held der Infinity-Saga sei – und genau das erklärt euch auch unser Videoredakteur Sebastian Gerdshikow im folgenden Video:
Eternal oder kein Eternal?
Wobei man da auch erst noch mal einen Schritt zurückgehen sollte. Denn so einfach, wie es in der Mid-Credit-Szene von „Eternals“ anmutet, ist die Sache nämlich doch nicht:
So ist nämlich zum Beispiel noch nicht mal bekannt, wo der Planet Titan überhaupt liegt. In den Comics ist Thanos' Heimat der auch in der realen Welt existierende Saturnmond Titan. Aber in den Kino-Blockbustern des MCU scheint es sich stattdessen um einen weit entfernten, fiktiven Planeten zu handeln. Zugleich gibt es aber auch offizielle Quellen, die diesem Anschein widersprechen. Es bleiben also weiter Fragezeichen.
Wo der Planet liegt, ist aber sowieso weniger wichtig als die Frage, wer oder was Thanos und die Titanen denn nun sind. Sind sie einfach nur humanoide Aliens oder eben doch Eternals? Kann man Eros alias Starfox in der ersten Abspannszene von „Eternals“ ohne weiteres glauben, wenn er sich als Bruder von Thanos bezeichnet? Alles Weitere zur Mid-Credit Szene gibt es zudem im folgenden Video:
Held oder kein Held?
Den großen Widerspruch, dass die Eternals in „Eternals“ zwar humanoide Roboter sind, aber Starfox und Thanos zugleich auch „leibliche“ Brüder sein sollen, lassen wie jetzt erst mal beiseite. Den kann MCU-Mastermind Kevin Feige dann ja noch in einem späteren Film oder einer späteren Serie irgendwie auflösen.
Zugleich lässt die Mid-Credit-Szene neben den Verwandtschaftsverhältnissen aber auch Thanos‘ gesamte Rolle im MCU in einem neuen Licht erscheinen: Schließlich leben in „Eternals“ so viele Menschen auf der Erde, dass der im Erdkern schlafende Celestial Tiamut genug Energie abzwacken kann, um „aufzuwachen“ (was mit der Auslöschung allen irdischen Lebens einhergehen würde).
Wäre Thanos‘ Fingerschnipser allerdings nicht von den Avengers rückgängig gemacht worden, hätte es noch viele, viele Jahre gedauert, bis (wieder) genug Menschen auf dem Planeten leben, um das Ende der Welt herbeizuführen.
Und wenn Thanos selbst ein Eternal war, dann wusste er genau das wahrscheinlich auch: Hat er also gar nicht die Hälfte der Menschheit ausgelöscht – sondern vielmehr die andere Hälfte der Menschheit zu retten versucht, weil er ganz genau wusste, dass sonst zwangsläufig alle kurze Zeit später ohnehin ihr Leben verlieren würden?
Ein interessanter Gedanke. Denkt zumindest mal drüber nach…
Thanos ist wahrscheinlich doch kein Held
… und dann sagen wir auch sofort selbst, warum es wahrscheinlich doch nicht stimmt: Thanos hat schließlich nicht nur die Hälfte allen Lebens auf der Erde ausgelöscht, dann hätte die Theorie nämlich durchaus Hand und Fuß.
Stattdessen hat er aber die Hälfte allen Lebens auf jedem Planeten ausgelöscht – und darunter sind eben auch viele, auf denen längst noch nicht genügend Lebewesen hausen, um dem entsprechenden Celestial genügend Energie zu verschaffen.
Also bleibt Thanos am Ende wohl doch der große lila Bösewicht – und wahrscheinlich ist das auch besser so, weil man sonst womöglich den ersten großen Abschnitt des MCU von „Iron Man“ bis „Avengers 4“ nachträglich noch entkräften würde, wenn man dem zentralen Widersacher plötzlich noch eine allzu humane Seite andichtet…
Da hat sich Bill Murray wohl verplappert: Der Kult-Star kommt ins MCU!