Bis 1994 (!!) konnte man in der Bundesrepublik Deutschland mit Gefängnis bestraft werden, wenn man homosexuell war. Denn erst dann wurde der dafür maßgebliche, über 100 Jahre alte Paragraf 175 endlich aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Tausende von Männern mussten teilweise jahrelange Haftstrafen absitzen, nur weil sie andere Männer liebten. „Große Freiheit“, das neue Drama von „Stillleben“-Regisseur Sebastian Meise erzählt die wahre Geschichte eines solchen homosexuellen Häftlings.
„Große Freiheit“ kommt am 18. November 2021 in die deutschen Kinos.
Darum geht es in "Große Freiheit"
Wir schreiben das Jahr 1968: Während im ganzen Land Studentenunruhen toben und die Bundesrepublik insgesamt ein Stückchen liberaler wird, fährt „Wiederholungstäter“ Hans (Franz Rogowski) einmal mehr für zwei Jahre ins Gefängnis ein. Er war von einer eigens für solche „Fälle“ gegründeten Sonderkommission der lokalen Polizei dabei gefilmt worden, wie er auf einer öffentlichen Toilette Sex mit einem anderen Mann hatte.
Im Knast trifft er seinen früher schon mehrfachen Zellennachbarn Viktor (Georg Friedrich) wieder, der wegen Mordes sitzt. Erstmals waren sie sich 1945 begegnet, als Hans aus dem KZ in ein Alliierten-Gefängnis überstellt wurde. Viktor war damals noch ein klassischer Schwulenfeind. Und doch berührte ihn die traurige Lage des deutlich jüngeren Hans. Im Laufe der Dekaden entwickelte sich eine Freundschaft und echte Vertrautheit zwischen den zweien …
Das ist der Cast von "Große Freiheit"
Mit seinen Auftritten in Filmen wie „Victoria“, „Transit“, „Undine“ oder „In den Gängen“ hat sich Franz Rogowski nicht nur als einer der aktuell meistbeschäftigten, sondern auch als einer der besten Mimen aus deutschen Landen etabliert.
Rogowskis primärer Szenenpartner ist der immer wieder scheinbar völlig problemlos in unterschiedlichste Rollen schlüpfende Georg Friedrich. Im Kino war der Wiener Schauspieler zuletzt mit „Narziss und Goldmund“, „Asphaltgorillas“ und „Helle Nächte“ vertreten. Netflix-Abonnenten konnten ihn zudem in einem der Hauptparts der Serie „Freud“ genießen.
Neben Rogowski und Friedrich standen u. a. noch Anton von Lucke („Babylon Berlin“, „Golden Twenties“), Thomas Prenn aus „8 Tage“ und „Biohackers“ sowie Andreas Patton („Leanders letzte Reise“) vor der Kamera.
Wir haben „Große Freiheit“ bereits gesehen und vergeben in unserer offiziellen Kritik gute 3,5 Sterne. Autor Michael Meyns haben es speziell die beiden Stars des Films angetan. In seinem Fazit heißt es: „Mit Hilfe seiner hervorragenden Hauptdarsteller erzählt Sebastian Meise auf fast dokumentarische Weise von der Schwulenfeindlichkeit der deutschen Gesetzgebung und der langsam wachsenden Freundschaft zweier Männer.“
Große Freiheit