Im kommenden November steht bereits der achte Todestag von Paul Walker an – der Schauspieler starb 2013 im Wrack seines Porsches, nachdem dieser mit einer Straßenlaterne kollidierte und anschließend in Flammen aufging. Seine Familie und Freunde sowie Schauspielkollegen, ja, die ganze Filmwelt und die zahlreichen Fans des sympathischen 40-Jährigen konnten es kaum glauben. Auch das „Fast & Furious“-Franchise, mit dem Walker berühmt wurde, befand sich daraufhin in einer Schockstarre. Man war gerade mitten in den Dreharbeiten zu „Fast & Furious 7“ – aber wie sollte es nun ohne Paul Walker weitergehen?
Doubles, Archivmaterial & Animationen
Nachdem am Set kurzzeitig alles stehen und liegen gelassen wurde, feilte man an Ideen, um die Geschichte von Brian O’Conner (Paul Walker) unter diesen außergewöhnlichen Umständen doch noch irgendwie fortzuführen und zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen. Gleichzeitig war den Machern rund um James Wan („Aquaman“) jedes Mittel recht, um Brians „Fast“-Reise nicht etwa einfach mitten im Film, sondern eben erst mit dem (rührenden) Finale von „Fast 7“ zu beenden.
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Während einige Szenen wie etwa die Unterhaltung zwischen Brian und Mia (Jordana Brewster) in der Garage in der Dominikanischen Republik Archivmaterial aus „Fast Five“ sind, sprangen Walkers Brüder Cody und Caleb für andere Szenen als Double ein. Darüber hinaus kamen vor allem aufwändige Computeranimationen zum Einsatz, die zwar nicht auf dem technischen Stand heutiger CGIs sind, stellenweise aber dennoch kaum zu erkennen sind (wenn man nicht bewusst drauf achtet).
Unterstützung von Weta
Man überließ nichts dem Zufall und vertraute den Spezialisten von Weta Digital mit den Paul-Walker-Animationen – die Visuelle-Effekte-Schmiede von Peter Jackson, die unter anderem auch Gollum in „Der Herr der Ringe“ oder Caesar in den letzten „Planet der Affen“-Filmen realisierte. Nachdem es sich anhand von Archivmaterial Paul Walkers aber schwierig gestaltete, lebensechte Animationen zu kreieren, dienten Caleb und Cody, die große Ähnlichkeit mit ihrem verstorbenen Bruder haben, schließlich als Stand-Ins. Während das auch die Ausleuchtung der Szenen und Figuren erleichterte, hatten die anderen Darsteller dadurch auch ein Gegenüber vor der Kamera – und mussten eben nicht bloß „ins Leere“ sprechen, weil Brian erst später komplett digital eingefügt würde.
Letztlich fanden ganze 260 Shots in den Film, in denen Paul Walkers Gesicht animiert wurde und dem Körper eines seiner Brüder oder dem von Schauspieler John Brotherton „aufgesetzt“ wurde. In 90 weiteren Visual-Effect-Shots bediente man sich zudem an alten Aufnahmen von Paul Walkers Gesicht. Im diesem Video könnt ihr nicht nur einige Szenen sehen, in denen Animationen zum Einsatz kamen, sondern vor allem, wie die Visual-Effects-Künstler dabei vorgingen, um Paul Walker so detailgetreu wie nur möglich nachzubilden.
Wer Paul Walker in „Fast & Furious 7“ genau unter die Lupe nehmen will, hat am heutigen 30. September 2021 um 20.15 Uhr Gelegenheit dazu. Dann läuft der Film nämlich auf ZDF.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag aus dem Jahr 2019, der für die heutige TV-Ausstrahlung aktualisiert wurde.
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