TV-Premiere heute Abend: In diesem Film werden Teenies nicht einfach nur gekillt – sie explodieren!
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Horror ist in seiner DNA verankert – ob irre wie „Braindead“ und „Eraserhead“ oder packend wie „Halloween“ und „High Tension“. Hauptsache ungekürzt!

Was nach einer völlig irren Splatter-Orgie klingt, ist in Wahrheit ein charmanter Coming-of-Age-Film mit dem Herz am rechten Fleck – und jeder Menge Blut. „Zerplatzt“ feiert heute Abend endlich seine deutsche Free-TV-Premiere!

Edgar Wrights apokalyptischer Untoten-Spaß „Shaun Of The Dead“ wurde einst als „romantische Komödie – mit Zombies“ beworben. Eine ebenso außergewöhnliche wie passende Beschreibung für einen Film, der von jetzt auf gleich Kult wurde – und die man mit der ein oder anderen Abwandlung auch auf „Zerplatzt“ ummünzen könnte: „Eine romantische Coming-of-Age-Comedy – mit explodierenden Teenagern“. Ob der Film am Ende auch Kultstatus erreicht, sei erst mal dahingestellt. Doch der Mix aus Romanze, Komödie, Horror und vor allem Drama funktioniert tatsächlich ganz hervorragend.

Genau davon konntet ihr euch bislang exklusiv im Streaming überzeugen, zu einer Auswertung auf DVD und Blu-ray kam es bis dato nämlich nicht. Heute gibt's erstmals eine Alternative, denn Zerplatzt“ feiert am 22. Februar 2025 endlich seine deutsche TV-Premiere - ab 22.25 Uhr bei ProSieben! Reinschauen lohnt sich ...

… erwartet nur keine allzu wild ausufernde Schlachtplatte, sondern eher eine charmante Genreperle. Auch wenn sich die Story nämlich um Teenager dreht, die aus unerfindlichen Gründen nacheinander explodieren, legt Regisseur Brian Duffield den Schwerpunkt am Ende eben nicht auf Splatter und Gemetzel – wohlwissend, dass die Buchvorlage von „Zerplatzt“ eben so viel mehr als roten Lebenssaft zu bieten hat.

Darum geht’s in "Zerplatzt"

Als hätte es Mara (Katherine Langford) als Teenagerin an der High School nicht schon schwer genug, da beginnen ihre Mitschüler und Mitschülerinnen eines Tages auch noch – weniger wie eine Bombe, sondern mehr wie ein Luftballon – zu explodieren. Und niemand weiß, warum.

Im Angesicht des Todes lernt die Jugendliche aber umso mehr, jeden Moment ihres Lebens zu genießen – immerhin könnte jeder ihr letzter sein. Und so kommt sie schließlich auch dem nerdigen Dylan (Charlie Plummer) näher. Aber lohnt es sich überhaupt noch, zu lieben, wo die beiden aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin bald als Blutschwall enden?

Teenie-Horror mal anders

Ausnahmsweise ist es mal kein lautloser Killer, der Jagd auf Teenies macht und seinen Opfern immer einen Schritt voraus ist, egal wie langsam er einen Fuß vor den anderen setzt. Stattdessen kann wirklich jeder der Nächste sein – und zwar immer und überall!

Doch Regisseur Brian Duffield und Autor Aaron Starmer, der nicht nur die Romanvorlage, sondern auch das Drehbuch schrieb, geht es dabei nicht etwa um einen möglichst hohen Ekelfaktor, sondern vielmehr darum, was die schrecklichen Geschehnisse in den noch Lebenden auslösen – genauer gesagt in Mara und Dylan.

Mit viel Witz und noch mehr Herz

Dass der Film aber nicht nur die Herzen der Fachpresse erobert hat – derzeit hält „Zerplatzt“ bei 97 Prozent positiver Stimmen auf der Kritikenseite Rotten Tomatoes –, sondern auch das von FILMSTARTS-Redakteur Daniel, liegt vor allem an der zweiten Hälfte des Films. Mit einer Handvoll zerplatzter Kiddies wird man dem Filmtitel zwar schnell gerecht, der Überraschungseffekt der in den unterschiedlichsten Situationen explodierenden Teenager hat sich damit aber ebenso schnell erledigt. Das ist aber halb so wild, denn je länger „Zerplatzt“ dauert, desto mehr rückt das blutige Spektakel in den Hintergrund – und desto besser wird der Film.

Am Ende ist „Zerplatzt“ nämlich vor allem eines: eine ungemein einfühlsame, ebenso witzige wie reflektierte Auseinandersetzung mit den Ängsten, die Jugendliche vor dem Eintritt ins Erwachsenenleben nun mal plagen – und was als kurzweiliger Spaß um ein paar explodierende Jugendliche begann, rührt einen plötzlich zu Tränen. Aber keine Sorge: Ihr geht deswegen noch lange nicht mit Depressionen aus dem Film. Denn der legt dabei einen unglaublichen Balanceakt hin, wird nicht nur immer trauriger, sondern zur selben Zeit auch immer lustiger und gipfelt schließlich in einer ebenso herzzerreißenden wie zum Brüllen komischen Szene, in der Mara ihren Frust in Alkohol ertränkt – und sich dabei mit Gott und der Welt anlegt.

Wer also auf Teenie-Horror der alten Schule hofft und obendrein vielleicht auch noch eine Splatter-Schlachtplatte erwartet, ist hier also an der falschen Adresse. Stattdessen ist „Zerplatzt“ ein freches, streckenweise nerdiges, witziges und vor allem ergreifendes Coming-of-Age-Abenteuer (mit jeder Menge Blut), aus dem man am Ende auch noch etwas für sich selbst mitnehmen kann.

Im Kino gibt es indes seit wenigen Tagen eine Stephen-King-Horrorverfilmung zu sehen, die auch den Autor selbst begeistert:

Selbst Stephen King findet diesen Horror-Schocker vom "Longlegs"-Macher absolut wahnsinnig – jetzt im Kino anschauen

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