+++ Meinung +++
Horrorfilme gibt es heutzutage fast wie Sand am Meer. Da ist es nicht immer leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Manchmal hilft bei der Suche nach der perfekten cineastischen Schlachtplatte ein Blick zurück in die Filmhistorie – wie etwa in die glorreiche Zeit der 70er- und 80er-Jahre-Zombiefilme. Hier entstanden wegweisende Klassiker für Gorehounds wie George A. Romeros „Dawn of the Dead“ (1978) und Lucio Fulcis „Ein Zombie hing am Glockenseil“ (1980).
Die kennt ihr schon? Okay! Dann möchten wir euch an dieser Stelle noch einen besonders feinen Leckerbissen ans blutige Horror-Herz legen. Die Rede ist von Stuart Gordons phänomenal schrägem Regiedebüt „Re-Animator“.
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Das mit Frankenstein- und Zombie-Motiven durchsetzte Untoten-Spektakel aus dem Jahr 1985 basiert auf einer Kurzgeschichte des amerikanischen Horrorliteratur-Pioniers H. P. Lovecraft. Worum es in der von Brian Yuzna („Return of the Living Dead III“) produzierten Kino-Adaption nun eigentlich geht und warum ihr sie unbedingt sehen solltet, erfahrt ihr hier:
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Gehirnforscher Herbert West!
Jungakademiker Herbert West (Jeffrey Combs) forscht in der Schweiz an einem Serum, das abgestorbenes Gewebe wieder zum Leben zu erwecken soll. Ein tragischer Zwischenfall – an dem West nicht ganz unschuldig ist – zwingt ihn zur Flucht in die USA. An einer Universität in Massachusetts findet der Wissenschaftler in dem Medizinstudenten Dan (Bruce Abbott) einen wissbegierigen Unterstützer und führt seine waghalsigen Experimente an Tieren und Menschen fort.
Ein fataler Fehler. Denn das grün-leuchtende Serum, das der Doktorand seinen Versuchskaninchen injiziert, bleibt nicht ohne Nebenwirkungen. Die Wiederkehrer sind äußerst aggressiv und gehen mit tödlichen Absichten auf die Lebenden los. Als es auch noch den mit West in Konkurrenz stehenden Professor Carl Hill (David Gale) erwischt, gibt es in der Leichenhalle kein Halten mehr…
Die Mischung macht's: Fun-Splatter mit Grusel-Atmosphäre
Dem morbiden Charme der Inszenierung werdet ihr euch kaum entziehen können. Hier fliegt ein abgetrenntes Körperteil durch die Luft, dort fallen Gedärme zu Boden. Inmitten der unzähligen Leichenteile versucht Herbert West, mit Knochensäge und Schaufel bewaffnet, dem blutigen Chaos Herr zu werden.
Horror-Komödien laufen häufig Gefahr, aufgrund der Slapstick-Einlagen weniger gruselig zu sein. Diese Sorge ist bei „Re-Animator“ fehl am Platz. Vielmehr bleibt dem Zuschauer das Lachen permanent im Halse stecken. Dafür sorgen die gut gealterten Spezialeffekte Marke handgemacht, das düstere Katakomben-Setting und die unheilvolle orchestrale Filmmusik.
Wetteifern der wahnsinnigen Wissenschaftler
Auch die Darstellerriege ist vom Feinsten. Jeffrey Combs und David Gale liefern sich als Herbert West und Professor Carl Hill ein Duell unter Medizinern, das seinesgleichen sucht. Spätestens, wenn Hill im wahrsten Sinne des Wortes kopflos agiert, hat die Inszenierung ihren Höhepunkt an Absurditäten erreicht. Professor Hill erweist sich nämlich – so viel sei verraten – auch ohne Haupt auf dem Hals als temperamentvoller Womanizer.
Re-Animator rehabilitiert – der lange Weg vom Index in den freien Handel
Die zumindest für damalige Sehgewohnheiten ausufernde Gewalt in „Re-Animator“ rief in Deutschland die Zensurbehörden auf den Plan. Folglich kam die Videoauswertung des Horrorstreifens 1989 auf den Index. Erst 2013 wurde die Indizierung aufgehoben und der Film von der FSK ab 18 Jahren freigegeben.
Aktuell kann man „Re-Animator“ in voller Pracht auf Amazon Prime Video als VoD kaufen bzw. oder als DVD bzw. Blu-ray bestellen. Darüber hinaus ist die Splatter-Komödie für Abonnenten des Amazon-Channels „Home Of Horror“ ohne Zusatzkosten abrufbar, und zwar auch im Rahmen des kostenlosen 14-tätigen Testzeitraums. Übrigens: Das herrlich-skurrile FSK-18-Sequel „Bride Of The Re-Animator“ könnt ihr ebenfalls bei Amazon erwerben.
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