Früher gerne mal verlacht, hat sich Ben Affleck als Schauspieler spätestens mit seinem Auftritt in „Argo“ vollends rehabilitieren können, nachdem er zuvor schon als überaus fähiger Regisseur anerkannt wurde. Tatsächlich hat man das Gefühl, dass der zweifache Oscar-Preisträger in den letzten Jahren – egal ob vor oder hinter der Kamera – immer besser und nuancierter geworden ist. Der schwarzhumorige Action-Thriller „The Accountant“ von Gavin O‘Connor, der nun im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung steht, ist dafür ein hervorragendes Beispiel.
›› "The Accountant" bei Amazon Prime Video*
Darum geht es in "The Accountant"
Christian Wolff (Ben Affleck) ist mit einem außergewöhnlichen Talent für Mathematik zur Welt gekommen. Als Hochbegabter mit überragenden Fähigkeiten tut er sich jedoch enorm schwer, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Getarnt als kleinstädtischer Steuerberater macht er heimlich die Buchhaltung für einige der gefährlichsten Unterweltvereinigungen der Vereinigten Staaten.
Irgendwann kommt ihm allerdings der Steuerfahnder Ray King (J.K. Simmons) auf die Schliche und Christians Deckung fliegt auf. Deswegen akzeptiert er einen neuen Auftrag, bei dem er die Buchhalterin einer Firma für Robotik, Dana (Anna Kendrick), bei der Aufklärung von Abrechnungsunstimmigkeiten in Millionenhöhe unterstützen soll. Aber noch während er in das verwirrende Netz aus Zahlen eindringt, sterben immer mehr Menschen in seinem Umfeld…
"The Accountant" lebt von einem famosen Ben Affleck
Natürlich landen wir bei „The Accountant“ erneut bei der Autismus-Klischeekiste, in der sich einst schon „Rain Man“ bedient hat. Allerdings funktioniert der Action-Thriller von Gavin O’Connor, weil er sich auf seinen Hauptdarsteller verlassen kann. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik, in der der Film 3,5 von 5 Sterne erhalten hat, schreibt unser Autor Carsten Baumgardt: „Für die Rolle des schmallippigen (Anti-)Helden mit dem gewissen Etwas ist Ben Affleck eine ideale Besetzung.“
Das liegt daran, dass Ben Affleck die große Gegensätzlichkeit seiner Figur vollends beherrscht: „Bei ihm wirkt selbst dieser abweisende Buchhalter-Killer sympathisch und selbst wenn er stufenlos vom Biedermann in den ‚John Wick‘-Modus hochschaltet, nimmt man ihm die strenggenommen nicht wirklich stimmige Figur ab.“ Den Rest erledigen gut choreographierte Kampfeinlagen, atmosphärische Bilder und ein sehr angenehmes Maß an schwarzem Humor.
Eine wahre Geschichte – und eines der besten Musicals des Jahres
Wer keine Lust darauf hat, Ben Affleck im Kampfmodus zu sehen, der kann gerne auf „Everybody’s Talking About Jamie“ ausweichen, der nun ebenfalls im Programm von Amazon Prime Video zur Verfügung steht. Das queere Glamour-Musical überzeugt durch großartige Songs, einen famosen Cast und echte Kinomagie – auch wenn der Film selbst direkt beim Streamingdienst gelandet ist. In unserer offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es dafür jedenfalls beachtliche 4 von 5 Sternen.
›› "Everybody's Talking About Jamie" bei Amazon Prime Video*
Der 16-jährige Jamie (Max Harwood) hat sich noch nie irgendwo richtig dazugehörig gefühlt. Zuhause in Sheffield führt er ein eher zurückgezogenes Leben, während sein Vater Wayne (Ralph Ineson) viel lieber einen „richtigen“ Sohn gehabt hätte. In der Schule wird Jamie tagtäglich gemobbt, weil er anders ist als die meisten Jungs in seinem Alter. Doch dann lernt er Hugo Battersby (Richard E. Grant) kennen.
Hugo, auch unter dem Namen Loco Chanelle bekannt, betreibt einen Laden für Drag Queens. Er hilft Jamie zu sich und seinen Träumen zu stehen und mit der Unterstützung seiner fürsorglichen Mutter Margaret (Sarah Lancashire) und seiner Freundin Pritti Pasha (Lauren Patel), legt er seine Angst vor der Zukunft vollkommen beiseite: Jamie springt über seinen Schatten, tritt als Drag Queen auf die Bühne und entwickelt eine völlig neue Version seiner selbst.
*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.