Manchmal gibt es Filme, bei denen man als Zuschauer*in während der Sichtung merkt, dass man hier gerade einem modernen Klassiker beiwohnt. Der vollkommen abgefahrene Horrorfilm „The Cabin in the Woods“, der nun im Abo von Netflix zum Abruf bereitsteht, gehört zu diesen Filmen. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies schnellstmöglich nachholen – sich im Vorfeld aber auf keinen Fall (!) weitergehend über den Inhalt informieren.
„The Cabin in the Woods“ funktioniert gerade dann am besten, wenn man vollkommen unbefangen und unwissend in die wahnsinnige Geschichte eintaucht. Das ist zwar nicht immer möglich, soll an dieser Stelle aber als guter Rat dienen, die folgende Inhaltsangabe vielleicht erst einmal zu überspringen, um Drew Goddards Meta-Horror in voller aufregend-blutiger Blüte zu erleben. Wenn es nämlich einen rechtmäßigen Erben von „Scream“ gibt, dann ist das dieser Film.
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Darum geht es in "The Cabin in the Woods"
Curt (Chris Hemsworth), Marty (Fran Kranz), Holden (Jesse Williams), Dana (Kristen Connolly) und Jules (Anna Hutchison) wollen zusammen Ferien in einer abgelegenen Hütte im tiefen Wald machen. Obwohl sie ein alter Mann beim Zwischenstopp an der Tankstelle vor einer großen Bedrohung im Wald gewarnt hat, beginnt der Urlaub für die fünf Freunde vollkommen unbeschwert.
Die anfängliche Leichtsinnigkeit allerdings findet ihr jähes Ende, als der Gruppe zusehends klar wird, dass sie dem Mann an der Tankstelle besser Glauben geschenkt hätte. Die ungewöhnlichen Vorkommnisse beginnen sich nämlich zu häufen, bis sich der Urlaubstrip schlagartig in einen nahezu aussichtslosen Kampf ums nackte Überleben entwickelt. Das mag alles nach einem 0815-Horrorfilm klingen, aber nein...
"The Cabin in the Woods" ist unheimlich clever und extrem unterhaltsam
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik erhielt „The Cabin in the Woods“ grandiose 4,5 von 5 Sternen und zählt damit zu den großen Horror-Meisterwerken. In seinem Fazit schreibt Chefkritiker Christoph Petersen dabei: „The Cabin in the Woods“ ist so anders, so intelligent und so unterhaltsam, dass ihn sich nicht nur Horrorfilm-Fans auf keinen Fall entgehen lassen sollte!“.
Erstaunlich ist dabei, wie es den Filmschaffenden gelingt, das Publikum immer wieder zu überraschen, ohne sich jemals zu überschätzen: „Obwohl die Autoren immer weitere Asse aus dem Ärmel ziehen und das Treiben immer unglaublichere Züge annimmt, wirkt der Film dabei nie beliebig, sondern von vorne bis hinten perfekt durchdacht.
Vollkommen entfesselt wird der Film dann, wenn er sich dem Finale entgegenmetzelt: „Richtig verrückt und damit auch genial wird „The Cabin in the Woods“ im letzten Drittel. Welche illustren Kreaturen aus der Geschichte des Horrorfilms die Macher alle herbeizitieren, wurde vorher schon clever angedeutet, aber diese Monster alle auf einem Haufen zu sehen, lässt das Herz jedes Fans Purzelbäume schlagen.
Mit Mega-Cast gegen den Weltuntergang: Erster Trailer zu Netflix’ "Don’t Look Up" mit Leonardo DiCaprioAußerdem gelingt Drew Goddard hier etwas, was beim Serien-Meilenstein „Lost“, an dem er bis 2008 mitgearbeitet hat, nicht so richtig glücken wollte: „Drew Goddard liefert eine zwar fantastische, aber bis ins Detail stimmige und alles erklärende Auflösung.“ Ein vollkommen typisches Horrorfilmmotiv wird hier in der letzten Einstellung sogar noch einmal auf eine vollkommen neue Ebene gehievt.
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